Delays - Everything's the rush
Fiction / Polydor / Cooperative / Universal
VÖ: 24.10.2008
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Vorsicht, frisch gestrichen!
Existenzängste treiben Bands zu ungewöhnlichen Veröffentlichungspolitiken. Konzertveranstalter lösen Plattenfirmen ab. Das digitale Geschäft wächst und ist doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein illegaler Downloads. Da muss man sich was einfallen lassen. Auch als bereits (halbwegs) etablierte Band. Wer weiß, ob man noch ein nächstes Album veröffentlichen darf. Delays beschwören einen neuen Trend. Sie packen einfach die Sounds für die potentiellen nächsten drei Alben in eines. "Everything's the rush" macht aus Bombast Ballast und zeigt, dass Streicher nicht jedes Album verschönern.
Die Band, die fälschlicherweise immer wieder ein The vor den Namen gesetzt bekommt, nur weil sie aus Großbritannien kommt, liefert auf "Everything's the rush" reproduzierbaren Power-Indie-Pop, hymnisch angelegte Songs, einprägsame Melodien, simple Texte, durchweg mehr Refrain als Strophe und vor allen Dingen völlig unverhältnismäßig eingesetzte Instrumente. "Pieces" ist der einzige Song, der Violinen sinnvoll anbringt und nicht nur zur Anreicherung einer Soundpampe nutzt. Sie dominieren das Stück und schwingen nach viereinhalb Minuten daher wie bei "Iris" der Goo Goo Dolls. Hier ist Pathos, hier darf es sein. Im ganzen Soundwall sticht außerdem "Jet lag" allein deshalb hervor, da es in seiner Instrumentierung und Lautstärke reduziert ist. "Goodbye my friend, this is the end."
"Hooray", "One more lie in" und "Keep it simple" sind schmieriger als die Haare von Tim Wiese und werden mit Pathos zugeschissen, wo einfach keiner hingehört. Über die unsäglichen "Uh"s und "Ah"s in "No contest" soll an dieser Stelle nicht weiter gesprochen werden. Es würden Worte fallen, die der Plattentests.de-Kontrollausschuss mit einer saftigen Geldstrafe belegen würde. Nur noch so viel: Wer auf die Idee gekommen ist, Greg Gilbert im Remix zu "Hooray" noch zusätzlich Helium in die Stimme zu pumpen und das nicht einmal als störend empfindet, es im Gegenteil auf die Platte nimmt, der isst auch kleine Kinder. Manchmal ist Mehr einfach zu wenig.
Highlights
- Pieces
Tracklist
- Girls on fire
- Hooray
- Love made visible
- One more lie in
- Keep it simple
- Pieces
- Touch down
- Friends are false
- No contest
- Silence
- Jet lag
- We together make a city (love made visible) - Torchteam Remix
- Hooray - The Count's "Offensive Bass" Remix
Gesamtspielzeit: 53:43 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
lego |
2010-10-20 17:48:52 Uhr
eine grottige platte. |
Gordon Fraser |
2010-10-20 17:22:55 Uhr
Ist ja gut so, aber das gleich in vier Threads? |
cream |
2010-10-20 17:06:43 Uhr
krame ich jeden herbst hervor! |
Gordon Fraser |
2008-12-26 20:30:53 Uhr
Man liest auch über das dritte Album der Band fast nur schlechtes. Und das ist wieder nicht zu verstehen. Eine tolle Platte mit einem grandiosen Einstieg (\"Girl\'s On Fire\" und \"Hooray\"). Im Moment: 7/10 |
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Referenzen
Ghosts; One Night Only; Saybia; The Crash; The Feeling; Delaware; Eskobar; James; The Ark; Idlewild; Snow Patrol; Embrace; Elbow; Athlete; Capitain; Cocteau Twins; Erasure; The La's; The Fray; Keane; Richard Ashcroft; Starsailor; The Tears; Thirteen Senses; The Sunshine Underground; The Music; The Verve; Coldplay
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