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Gym Class Heroes - The quilt

Gym Class Heroes- The quilt

Decaydance / Fueled By Ramen / Warner
VÖ: 07.11.2008

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Milde Auslese

"In einem Jugendmilieu, in dem die Eltern Morddrohungen von den Kindern erhalten, sofern sie ihren Sprösslingen zum Sweet-Sixteen-Geburtstag keinen Sportwagen kaufen und wo sich sämtlicher sozialer Habitus in Modeboutiquen, Balzac Coffee und myspace.com abspielt, haben die Gym Class Heroes ihre Nische gefunden", urteilte der Schreiberkollege vor anderthalb Jahren verbittert und vernichtend. Im Herbst 2008 hingegen weiß die Band um Travis McCoy auch so manchen der stinknormalen Melitta-Kaffee trinkenden Ü30-Fraktion ohne eigenen myspace.com-Account und ausgeprägtem Shoppingfimmel zu unterhalten.

Ursächlich dafür sind weder die größtenteils leicht verdaulichen Texte, noch die in den Videos stylish zur Schau gestellten HipHop-Klamotten und -Accessoires. Nein, es ist schlicht und ergreifend das kunterbunte musikalische Sammelsurium. "The quilt" macht seinem Namen alle Ehre und präsentiert sich als zusammengeschustertes Etwas aus HipHop, Rap, Pop, Rock, Soul, R'n'B und Soul. Zum Auftakt hat sich das Ostküsten-Quartett Besuch ins Studio geholt. Estelle, Londons derzeitiges Aushängeschild in Sachen Soul, verleiht "Guilty as charged" zwischen Groove und Gospel das nötige Chartspotential. Doch damit ist die prominente Gästeliste noch lange nicht beendet. Dynamisch und kraftvoll kommt die straighte Rap-Nummer "Peace sign/index down" daher, in der der alte Haudegen Busta Rhymes genretypische Freundlichkeiten à la "Fuck you, because I do this for my loved ones!" zum Besten geben darf.

Wesentlich entspannter und ernster verlaufen die sieben Minuten von "Live forever (Fly with me)". Kein geringerer als Daryll Hall von Hall & Oates greift hier Travis McCoy unter die Arme und macht diesen Song neben "Like father, like son (Papa's song)" zum melancholisch-verträumten Highlight. Hier ein Piano, da ein paar Bläser und Synthiesizer. Zuweilen hätte man sich gewünscht, dass Patrick Stump (Fall Out Boy), der über die Hälfte des Albums produziert hat, hier und da mal ein paar Kanten zugelassen und nicht alles so geglättet hätte. Das hintert den geneigten Hörer aber noch lange nicht daran, zu den reggaelastigen "Drnk txt rmeo" und "Blinded by the sun" das Tanzbein zu schwingen, zu "Cookie jar" und "Kissin' ears" kräftig mitzunicken und sich als Gitarrenfreund über die eine oder andere kräftige Saitenarbeit in der zweiten Hälfte des Albums zu erfreuen. Jemand noch etwas Gebäck dabei?

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Guilty as charged
  • Blinded by the sun
  • Kissin' ears
  • Coming clean

Tracklist

  1. Guilty as charged
  2. Drnk txt rmeo
  3. Peace sign/index down
  4. Like father, like son (papa's song)
  5. Blinded by the sun
  6. Catch me if you can
  7. Cookie jar
  8. Live a little
  9. Don't tell me it's over
  10. Live forever (fly with me)
  11. Kissin' ears
  12. Home
  13. No place to run
  14. Coming clean

Gesamtspielzeit: 58:04 min.

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