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Sahara Hotnights - Jennie Bomb

Sahara Hotnights- Jennie Bomb

Click2Music / RCA / BMG
VÖ: 13.08.2001

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

In the heat of the night

Was für eine Frechheit! Da kämpft man als Mann seit Jahren gegen die aufmüpfigen Emanzipationsbemühungen der holden Weiblichkeit und macht zähneknirschend ein ums andere Zugeständnis, damit einem nicht auch noch das letzte Wasser abgegraben wird. Und schließlich erweist sich doch alle Mühe als vergeblich, denn spätestens jetzt ist auch die letzte Männerdomäne ins Straucheln gekommen. Wer davon ausgegangen ist, daß zünftige Prügeleien für alle Ewigkeit den Herren der Schöpfung vorbehalten sein werden, sollte schleunigst die Flucht ergreifen und sich die Decke über den Kopf ziehen, um nicht miterleben zu müssen, wie Frau 1 laut aufkiekst, wenn Frau 2 ihr beim mißlungenen Fausthieb das Make-Up verschmiert. Auch Sahara Hotnights stürzen sich ins Getümmel. Sie krempeln die Ärmelchen ihrer rosa Blusen hoch, prüfen nochmal den Lipgloss und eröffnen ihr Album mit einer unmißverständlichen Kampfansage: "Alright alright (Here's my fist where's the fight?)"

Wer jedoch glaubt, daß die vier Schwedinnen jedes Wort ernst meinen, das den Weg durch ihre glänzenden Lippen findet, ist zum Glück reichlich schief gewickelt. Neu ist der Ansatz, als schwaches Geschlecht möglichst stark auf den Putz zu hauen, um dem vermeintlich starken das Fürchten zu lehren, ohnehin nicht mehr, seit vor knapp zehn Jahren Bands wie L7 oder die Babes In Toyland die Rrriot-Girl-Bewegung eingeläutet haben. Natürlich sind sich Sahara Hotnights dessen bewußt und würzen ihre Parolen mit einer gehörigen Portion Ironie. Daher hat man doch ständig den Eindruck, es mit vier liebenswürdig freundlichen Gentlewomen zu tun zu haben, die keiner Fliege etwas zuleide tun könnten - und schon gar keinem Mann. "Only the fakes survive"

Der Energie von "Jennie Bomb" tut dies keinen Abbruch. Sahara Hotnights zaubern dreizehn Hymnen aus dem Handtäschchen, die in ihrer Geradlinigkeit beim ersten Hören langweilig wirken mögen, sich jedoch im Dauereinsatz auch dank einiger postpunkiger Untiefen unwiderstehlich in Ohr, Herz und Hirn bohren. Nachdem sich nach Ablauf der letzten Tour sogar Dave Grohl als Fan der vier jungen Damen geoutet hat, bleibt einem nichts anderes übrig, als dem Foo Fighter einen vorzüglichen Geschmack zu bescheinigen und sich selbst der Unwiderstehlichkeit von Sahara Hotnights hinzugeben.

(Armin Linder)

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Highlights

  • On top of the world
  • With or without control
  • Only the fakes survive

Tracklist

  1. Alright alright (Here's my fist where's the fight?)
  2. On top of the world
  3. Fire alarm
  4. With or without control
  5. Keep up the speed
  6. No big deal
  7. Down and out
  8. Only the fakes survive
  9. Whirlwind reaper
  10. Fall into line
  11. Are you happy now?
  12. Out of the system
  13. A perfect mess

Gesamtspielzeit: 40:12 min.

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