Mark Olson & Gary Louris - Ready for the flood
New West / Blue Rose / Soulfood
VÖ: 14.11.2008
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Die Bürgschaft
Fügt zusammen, was zusammen gehört. "Endlich!" möchte man meinen, wenn man an das Duo Mark Olson und Gary Louris denkt. Das letzte gemeinsame Album der beiden mit den Jayhawks ist immerhin schon mehr als zehn Jahre alt. Beide meldeten sich vor nicht all zu langer Zeit mit einem Solowerk zurück. Olson mit ausgezeichnetem Countryrock auf "The salvation blues", Louris weniger brillant auf "Vagabonds". Auf "Ready for the flood" soll nun wieder alles werden, wie es früher einmal war.
Kaum eine Veränderung zu den alten Jayhawks-Alben ist zu bemerken. Sesshafter und gemächlicher ist der Country-Sound geworden, der eindeutig vom Gesang des Duos und einer melancholischen Midwest-Atmosphäre geprägt wird. Dabei ist es zweifellos, dass Erfahrung und Reife den juvenilen Charme von einst ein wenig verdrängt haben. Es bleiben jedoch letztlich die beiden erhabenen Stimmen, die dieses Album tragen und ab und an dezent von einem Banjo oder einer Harmonika begleitet werden. Die Stimmung ist locker und lässig. Alles klingt gelassen, obwohl die Thematik von Olson und Louris sich kaum verändert hat: Klassenkampf, Paranoia und die unendlichen Weiten der verlorenen Liebe. Das hört sich unspektakulär an und ist es auch weitestgehend. Die größte Spannung - beziehungsweise Entspannung - tritt zu Tage, wenn den Instrumenten freien Lauf gelassen wird. "Chamberlain, SD" ist das Paradebeispiel. Die vorstrukturierten Pfade werden verlassen, es wird fast hemmungslos gejammt und gerne darf dazu ausgiebig getanzt werden. Ist danach das Parkett leer gefegt, kann "Ready for the flood" weiter seine Bahnen kreisen.
Ein wenig aus der Reihe fällt später noch das vom Gospel angehauchte "Bloody hands". Es nimmt ein bisschen Tempo auf, mit dem man durchaus Rodeo reiten gehen oder auch um 12 Uhr mittags zum Morden aufbrechen könnte. Das war es dann schon mit großer Aufregung. Olson und Louris verlassen das Album mit dem ruhigen "The trap's been set" ohne wirklich tiefgehende Spuren hinterlassen zu haben. Freilich, die Stärken der beiden Altmeister kommen im Zusammenspiel ein letztes Mal zu ihrer wahren Geltung, wenn die Akustikgitarren aufblitzen. Von einem Song jedoch, der von der Zeile "I am an old and angry man" getragen wird wie dieses Abschluss- und Abschiedslied, darf man genauso wie vom restlichen Album etwas mehr Abwechslung und Dynamik erwarten.
Highlights
- Chamberlain, SD
- Bloody hands
Tracklist
- The Rose Society
- Bicycle
- Turn your pretty name around
- Saturday morning on Sunday Street
- Kick the wood
- Chamberlain, SD
- Black eyes
- Doves and stones
- My gospel song for you
- When the wind comes up
- Bloody hands
- Life's warm sheets
- The trap's been set
Gesamtspielzeit: 49:10 min.
Referenzen
The Jayhawks; The Creekdippers; Golden Smog; Gram Parsons; Whiskeytown; Ryan Adams; Neal Casal; Son Volt; The Flying Burrito Brothers; Turin Brakes; Vic Chesnutt; Slobberbone; Roy Harper; John Renbourn; The Louvin Brothers; Bill Monroe And The Bluegrass Boys; The Delmore Brothers; Kris Kristofferson; Willie Nelson; Hank Williams; The Carter Family; Loretta Lynn; Emmylou Harris; The Band; Wilco; Uncle Tupelo; Lambchop; Jeb Loy Nichols; The Blue Nile; Great Lake Swimmers; Justin Rutledge; Blue Rodeo; Calexico; Howe Gelb; Josh Ritter; Crosby, Stills, Nash & Young; Neil Young; Songs:Ohia; Magnolia Electric Co.; My Morning Jacket; Granfaloon Bus; Steve Earle; Tom Petty; Traveling Wilburys