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Funeral For A Friend - Memory and humanity

Funeral For A Friend- Memory and humanity

Roadrunner / Warner
VÖ: 17.10.2008

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die reife Prüfung

Tut man Funeral For A Friend einen Gefallen, wenn man statuiert, dass "Memory and humanity" das wohl reifste Machwerk der Waliser geworden ist? Oder wenn man noch irgendetwas mit "erwachsen geworden" hinzufügt? Will eine Band dergleichen hören oder lesen? Kommt so etwas tatsächlich auch so positiv rüber, wie es gemeint ist oder sind derartige Adjektive eher gleichbedeutend mit dem Einzug der Gemächlichkeit?

Denn tatsächlich ist von den ungestümen, beinahe schon im jugendlichen Leichtsinn voran preschenden Walisern von Anfang dieses Jahrtausends nur noch wenig übrig geblieben. Natürlich drücken die damaligen Kerrang!-Lieblinge auch heute noch ordentlich auf die Tube, wie das treibende "Beneath the burning tree" beweist. Das offensive "Ghosts" vermag ähnlich bewegungsfördernd auf den Zuhörer wirken. Und doch ist die Offensive eher eine kontrollierte, will man es negativ formulieren. Positiv gesehen geht das vollkommen in Ordnung. Funeral For A Friend haben in den letzten Jahren dazugelernt und lesen das Spielchen. Warum wie verrückt kreischen und permanent Vollgas geben, wenn Energie und Intensität auch anders rübergebracht werden kann?

"Waterfront dance club" lebt von einem Wellental aus hart, zart, schnell, langsam, laut und leise. Den abschließenden Schrei hätte es eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Manchmal reicht auch einfach nur die eine oder andere instrumentale Passage, um einem guten Song etwas Besonderes zu verleihen. Oder der bewusste Verzicht auf den sonst im Genre üblichen Bombast. "Charlie don’t surf" ist ein Paradebeispiel für das "Manchmal ist weniger mehr"-Prinzip.

Der Wechsel von Atlantic zu Roadrunner hat den ohnehin tief im Metal verwurzelten Jungs hörbar gut getan. Fast schon befreiend wirkt es, wie kraftvolle Saitenarbeit etwa in "Rules and games" oder "To die like Mouchette" mit melancholisch und energiegeladenen Ohrwurm-Refrains gepaart werden. Und "Constant illuminations" dürfte einer der Gründe sein, warum das Quintett auch von vielen konservativen Mattenschwingern geschätzt wird. Handwerklich einwandfrei und schnickschnacklos liefern Funeral For A Friend einen Viertling ab, der durch die Bank weg abgeklärt, erfahren und erdig klingt. Wie jemand, der genau weiß, was er will und worauf es ankommt. Sollen doch andere schreien und mit Synthies herum wurschteln. Dass ein weitgehender Verzicht darauf im Falle von "Memory and humanity" zu einigen recht ähnlichen Stücken führt, ist zu verschmerzen. Prüfung bestanden, versetzt!

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Rules and games
  • Maybe I am?
  • Charlie don't surf

Tracklist

  1. Rules and games
  2. To die like Mouchette
  3. Kicking and screaming
  4. Constant illuminations
  5. Maybe I Am?
  6. You can't see the forest for the wolves
  7. Building
  8. Beneath the burning tree
  9. Someday the fire...
  10. Waterfront dance club
  11. Charlie don't surf
  12. Ghosts
  13. Constant resurrections

Gesamtspielzeit: 44:23 min.

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