Energy - Invasions of the mind
Bridge Nine / Soulfood
VÖ: 10.10.2008
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Fünf Freunde
Bescheidene Alben sind selten geworden. Künstler sind auf der Jagd nach Extremen. Das Lauteste, das Leiseste, das Beste, das Beschissenste hat's gefälligst zu sein. Denn ohne den Superlativ zu bürsten, wagt sich heutzutage kaum jemand mehr vor die Haustür. Die Bescheidenheit bleibt da auf der Strecke. Manchmal jedoch ist das anders. Zum Beispiel, wenn sich ein paar grundgute Kumpels zur Band verabreden. Shows spielen, Freud und Leid und Körpergeruch im Tourbus teilen, vielleicht auch mal eine Platte machen. Wenn Menschen also dieses ganze Down-to-Earth-Rockding durchziehen, das ein bisschen nach Waschzettelschreiber-Romantik klingt, dann kann das auch mal ganz anders und besonders sein. Bei Energy, der Band, ist das wohl so ähnlich gelaufen. Ganz einfach schon deshalb, weil man sich nicht vorstellen kann, unter welchen Umständen sonst ihr Album "Invasions of the mind" enstanden sein mag.
Denn das enthält flott von den Krallen geschrubbte Hardcoresongs und ist grundbescheiden. Die vielkehligen Gröhl-Arrangements hat man schon bombastischer (AFI) und schon schmalbrüstiger (Aiden) gehört. Und blutigere Coverartworks zieren eine jede sechs komma sechs Punkt sechste Metalplatte, die was auf sich hält. Der wohl einzige Superlativ, den man dieser Platte zuordnen könnte, ist vielleicht: der meiste Spaß an der Sache. Was ganz knorke so ist. Denn der kommt gut rüber, dieser Spaß.
Spaß, ja genau. "Invasions of the mind" ist reine Bauchsache. Es erlaubt sich, in Form eines Intros ("Invasions") und eines Zwischenspiels ("Relevations") auch ein wenig dramaturgischen Überbau in die Aneinanderreihung zutiefst melodischer Hardcorestücke zu bringen. Um die es Energy primär unüberhörbar geht, bescheiden, wie sie sind. Um Stücke, die vor allem eins sind: schnörkellos, direkt, knackig, auf den Punkt.
Aber auch: echt gut. So hätte "400" problemlos auf AFIs "Sing the sorrow" seinen Platz gefunden. So zelebriert "The silence" Gesangsharmonien, die gestandenen Emo-Pussycats das Pipi in die Augen treiben. So verknüpft "Hail the size of grapes" angenehm unauffälligen Uffda-Core mit feinen Hooks. Und auch "2 whole minutes underwater" ist mit reichlich Schmackes gespielt - selbst, wenn es nicht der meiste ist. Oder gerade eben deshalb. Wie schön, dass es auch so etwas noch gibt.
Highlights
- The silence
- 400
- Hail the size of grapes
Tracklist
- Invasions
- Hunter red
- The silence
- Heaven
- 400
- Contact
- Hail the size of grapes
- 2 whole minutes under water
- The satellite and the hit
- Relevations
- Brickstone
Gesamtspielzeit: 27:37 min.
Referenzen
AFI; Ambitions; Ignite; Rise Against; Good Riddance; Avail; Strike Anywhere; H20; CIV; Comeback Kid; Boysetsfire; Face To Face; Strung Out; 7 Seconds; The Misfits; Crime In Stereo; Emanuel; Dag Nasty; Gorilla Biscuits; Better Than A Thousand; Discount; Black Flag; Shelter; Youth Brigade; Pennywise; Against Me!; Lifetime; Bad Religion; Dag Nasty; Kid Dynamite; Good Clean Fun
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