The Datsuns - Head stunts

Cooking Vinyl / Indigo
VÖ: 04.10.2008
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lucy in the sky with Datsuns
The Datsuns stehen Kopf. Ein Gedankenspiel später purzeln die Buchstaben, und "Head stunts" liefert als programmatisches Anagramm des Bandnamens die neue Bandphilosophie. Mit Schlagzeuger-Neuzugang Ben Cole und zeitweise ohne Plattenvertrag standen ohnehin alle Zeichen für das vierte Datsuns-Album auf Neubeginn. Dass die Band aber so sehr die Kurve kriegt, war kaum zu erwarten: The Datsuns lösen ein: all das, was sie dem modernen Rock'n'Roll mit dem Ungestüm von "The Datsuns" anno 2002 mal versprochen hatten und spätestens auf "Smoke & mirrors" nicht mehr einhalten konnten. Dass sich der gewohnt aufgepowerte Led-Zeppelin-Kosmos der Band dabei gleich um einen ausgewachsenen LSD-Rausch erweitert, kommt dann aber doch einigermaßen überraschend.
Denn während "Human error", "Yeah, yeah, just another mistake" oder "So long" noch um die Krone des Datsuns-typischsten Songs wetteifern, schwenkt "Hey! Paranoid people! (What's in your head?)" mit seinem genialen Orgel-Lick schon gekonnt zum Psycho-Bluesrock rüber, bevor die monotone Bassfigur von "Eye of the needle" endgültig den Weg frei macht für einen hypnotischen Pink-Floyd-meets-Black-Sabbath-Trip. Mehr als einmal driften die Songs weg, wie "Pity pity please", der trotz Dolfs verfremdeter Vocals zwar noch einigermaßen diesseitig als Rocker beginnt, nach der Hälfte aber in einen wilden Space-Rock-Jam ausartet und sich erst gegen Ende einigermaßen wieder fängt. Am seligsten grinsen die Acid-Heads aber am Ende, wenn sich die psychedelischen acht Minuten von "Somebody better" eng an die Doors heran grooven. Die straighten Rocker des Albums sind dagegen zwar hinlänglich bekannt, treffen aber endlich wieder flächendeckend ins Schwarze.
Einzig das Duett "Cruel cruel fate" hätte besser sein dürfen, der große Rest von "Head stunts" überzeugt in seiner Mischung aus Highspeed-Rock und fiebrigem Jam. Endlich plündert diese Band mehr als eine Szene, stellt Motown neben AC/DC, verneigt sich vor Deep Purple und bleibt sich dennoch in jeder Sekunde treu. Außerdem musste ja eine Band in die Lücke springen, die die anderen großen Led-Zeppelin-Aufbereiter Wolfmother jüngst hinterlassen haben. "Your bones" oder "Highschool hoodlums" schlägt passgenau in diese Kerbe. Sie stehen ihnen gut, die Hammond-Orgel, die Wurlitzer, ebenso Fender Rhodes und Mellotron - diesen Sound darf sich die Band auch gern weiter zu Kopf steigen lassen.
Highlights
- Hey! Paranoid people! (What's in your head?)
- Eye of the needle
- So long
Tracklist
- Human error
- Hey! Paranoid people! (What's in your head?)
- Your bones
- Ready, set, go!
- Yeah, yeah, just another mistake
- Eye of the needle
- So long
- Cruel cruel fate
- Highschool hoodlums
- Cry crybaby
- Pity pity please
- Somebody better
Gesamtspielzeit: 41:29 min.
Referenzen
Led Zeppelin; Pink Floyd; The Who; Black Sabbath; Deep Purple; The Doors; Thin Lizzy; Motorpsycho; Wolfmother; The D4; Young Heart Attack; The Mooney Suzuki; Whyte Seeds; The (International) Noise Conspiracy; The Soundtrack Of Our Lives; The Von Bondies; AC/DC; Boozed; Kiss; ; The Flaming Sideburns; The Hives; Living Things; The Subways; Jet; The Vines; Eagles Of Death Metal; Division Of Laura Lee; Gluecifer; The Hellacopters; Backyard Babies; Guns 'N Roses; Bon Jovi; The Darkness
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