Arne Zank - Love and hate from A to Z

Rock-O-Tronic / Rough Trade
VÖ: 08.08.2008
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Drüben auf dem Hügel
Keine Frage: So manches Solodebüt des Schlagzeugers einer erfolgreichen Rockband ging in die Binsen. Man erinnere sich an "Beaucoups of blues" von Ringo Starr und wische einmal kräftig mit dem Schwamm drüber. Oder an Keith Moons versoffenes und fehlgeleitetes "Two sides of the Moon". Nick Masons Jazz-Rock-Ausflug in "Nick Mason's fictitious sports" gelang hingegen und Dave Grohls Foo-Fighters-Debüt ebenso. Tocotronic-Drummer Arne Zank wirkt in dieser Liste zwar völlig deplaziert, reiht sich aber dennoch still und heimlich ein.
Natürlich musste "Love and hate from A to Z" verzwickt und verschmitzt ausfallen, immerhin deutete die EP "Love from A to Z" aus dem Jahre 2004 dies bereits deutlich an. Statt scheppernden Schlagzeugbeats und schrammelnden Gitarren gibt es atmosphärische Besänftigungen durch minimalistische Elektronik, zarte Keyboardwallungen und hypnotische Lautmalereien. Zanks Texte, die zwischen PeterLicht und Dirk von Lowtzow, zwischen Englisch und Deutsch herumwabern, entpuppen sich als schwächstes Glied der Kette, werden durch die monotone Melodieführung jedoch sowieso weitestgehend übertönt.
Manche fortgeschrittenen Geister werden diese Zusammenführung von Laptop, Gitarre, Easy Listening und Bongos vielleicht als Elektro-Folk-Pop bezeichnen, andere werden sich hingegen ein paar bewusstseinserweiternde Pillen in den Rachen schmeißen und für die nächste Zeit einen heiteren Spaß mit dem Betrachten ihrer Zimmerwand haben. "Always with me" gerät dabei zum aufreißenden Element: Ein Märchen, ein wunderschönes Kaleidoskop im Mantel eines zarten Kinderlieds.
"Love and hate from A to Z" zeugt vor allem vom musikalischen Tatendrang des hauptberuflichen Trommlers, der aufgestellte Grenzen zu sprengen vermag und über jegliche Form von Stillstand bitterlich lacht. Mit selten greifbarer Musik und aus der Ferne schimmernden Strukturen igelt sich Zank in seinen aufblühenden Kaskaden ein und bleibt so vorerst unantastbar. Zudem erbringt "Love and hate from A to Z" auch noch einen Beweis: Unscheinbare Rhythmusklopfer beherrschen durchaus weitere Dinge, als gehorsam zuzuschlagen.
Highlights
- Always with me
Tracklist
- Acteure & actricen
- I don't want to go home tonight
- El rey gravitas
- Do you do
- Ade
- A revolutionary fairy tale
- Always with me
- From this point forward
- Feelings
Gesamtspielzeit: 50:45 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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lüdgenbrecht™ |
2008-11-01 09:54:58 Uhr
Schade, dass das hier so extrem untergegangen ist. "Acteure & Actricen" ist wirklich ganz wunderbar. |
@ klein und wichtig |
2008-08-05 13:18:17 Uhr
... und du das mit dem "deutschschreiben"! |
modestmarc |
2008-08-05 09:13:01 Uhr
Oh etwas Neues vom Arne. Habe noch die 12" Love from A to Z (auf L'Age D'Or) mit drei instrumentalen Stücken zu Hause rumstehen, finde ich eigentlich ganz ok. |
lüdgenbrecht™ |
2008-08-04 21:02:55 Uhr
Der Song ist fabelhaft, aber wenn ich's nicht gewusst hätte, ich hätte geschworen, dass das Dirks Stimme ist. Lustig. |
klein und wichtig |
2008-08-04 20:55:45 Uhr
Das mit dem englischsingen sollte er aber nochmal üben. |
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Referenzen
DJ Shirley; Turner; DJ Phono; Keni Mok; Phantom/Ghost; Finn.; The Postal Service; Air; Erlend Øye; The Whitest Boy Alive; Patrick Wolf; Hood; Her Space Holiday; Cornelius; Schneider TM; Console; Spruce; Boy In Static; Avey Tare & Kria Brekkan; First Nation; Múm; Avia Gardner; Faun Fables; The Red Krayola; Lamb; Lampshade; The Oh Oh Ohs; Growing Belong; To Kill A Petty Bourgeoisie; Excepter; Deerhunter; Tocotronic
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- Arne Zank - Love and hate from A to Z (7 Beiträge / Letzter am 01.11.2008 - 09:54 Uhr)