Me First And The Gimme Gimmes - Have another ball!
Fat Wreck / SPV
VÖ: 04.07.2008
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Selbstbefriedigung
Es gibt vermutlich dankbarere Aufgaben im Leben eines Rezensenten. Eine sich auf drei bis vier Absätzen verteilende, im Idealfall informative und zugleich unterhaltsam zu lesende Kritik über "Have another ball!"? Ja, gut, äh, nichts leichter als das. Aber wie starten? Was bietet sich bei einer Band wie Me First And The Gimme Gimmes an, wenn die Messe längst gelesen, der Drops schon lange (aus)gelutscht ist und das Pulver bereits verschossen wurde? Unendliche Geschichte, Wiederholungstäter - alles schon da. Sicherlich könnte man aus dem uralten VW Käfer-Slogan semiwitzige Wortspiele entwickeln oder Pseudoweisheiten a la "Never change a winning team/running system" bemühen.
Kann man, muss man aber beim besten Willen nicht. Letzteres gilt übrigens auch für das siebte Album der Jungs aus Kalifornien. Womit das Fazit unspektakulär und überraschungslos bereits im zweiten Absatz vorweg genommen wurde. Warum das so ist? Nun, an Songs wie "Rich girl" (Hall & Oates), "The boxer" (Simon & Garfunkel) oder "Country roads" (John Denver) liegt es in erster Linie nicht. Die All-Star-Kapelle um Fat Mike (NOFX), Spike Slawson (Swingin' Utters), Chris Shiflett (Foo Fighters), Joey Cape (Lagwagon) und Dave Raun (Lagwagon) knüppelt Gassenhauer der Vergangenheit in bewährter Punkrock-Manier herunter. Handwerklich simpel und einwandfrei, aber anno 2008 gewinnt man damit in der Regel keinen Blumentopf mehr.
1997, als das Debüt auf das pogende Jungvolk herunterprasselte, war das noch anders: In gewisser Weise was Neues, mit Originalität, Witz und jeder Menge Hits. Jene sind auf dem zweiten Teil der "Have a ball"-Aufnahmen rar gesät. Neben den besagten Highlights bliebe da eigentlich nur noch Billy Joels "Only the good die young" und "Don’t let the sun go down on me" (Elton John). Das war es dann aber auch schon. Und wenn man ehrlich ist, haben selbst diese Party-Nummern eine Halbwertszeit, die nur marginal länger als die jeweilige Titellänge ist. Da nützt auch ein auf "Blitzkrieg Bop" getrimmtes "You’ve got a friend" nichts. "Masturbation can be fun" grölen die Fourtysomethings. Na, wenigstens irgendwas hier macht Spaß.
Highlights
- Rich girl
- The boxer
Tracklist
- Rich girl
- The boxer
- Country roads
- I write the songs
- Sodomy
- You've got a friend
- Mahogany
- Mother and child reunion
- Only the good die young
- Coming to America
- The harder they come
- Don't let the sun go down on me
Gesamtspielzeit: 28:28 min.
Referenzen
Lagwagon; The Offspring; NOFX; No Use For A Name; Swingin’ Utters; Descendents; No Fun At All; Bad Religion; Sum 41; Blink-182; Millencolin; Pulley; Nerf Herder; Limp; Down By Law; Zebrahead; Joey Cape & Tony Sly; Less Than Jake; Screeching Weasel; SNFU; Green Day; Face To Face; The Vandals; Pennywise; Social Distortion
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