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Bomb Texas - Happy?

Bomb Texas- Happy?

Cargo
VÖ: 03.05.2008

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Das Strafregister

Mit Betrug geht es schon mal los. Bomb Texas haben zu Beginn ihrer Karrere nämlich nur deswegen vorgegeben, eine Band zu sein, um Menschen in ihrem engeren und weiteren Umfeld arglistig zu täuschen und den Verkauf von Merchandise-Artikeln zu ermöglichen. Die so unters Volk gebrachten T-Shirts, Aufkleber, Badges und so weiter waren natürlich wertlos, da es die Band, der man anzuhängen glaubte, gar nicht gab. Dieses erste Verbrechen von 2004 ging in die Kreuzberger Bandhistorie als der "Great Cross Mountain Valley rock'n'roll swindle" ein. Man ist auch noch stolz auf derlei verwerfliches Tun.

Auch nachdem die Band etwa ein halbes Jahr später beschloss, den leeren Versprechungen doch noch Taten folgen zu lassen, war von Reue nicht die Spur. Gesetze und Regeln gehen die selbsterklärten Schurkenrocker nichts an. Eine Rockband mit Punkattitüde sollte im Durchschnitt nicht älter als 25 sein? Da lachen sich die fünf Vierzigjährigen eines und spielen zur Sicherheit gleich doppelt so laut. Vorsätzliche Ruhestörung gehört also auch in das Strafregister der Berliner, genauso wie Körperverletzung. Immerhin ist Ärschetreten ein erkennbares Hobby der Band. Dazu kommt noch Diebstahl. Gradezu schamlos bedienen sich Bomb Texas im reichen Rockfundus und spielen Riffs und Akkorde von Thin Lizzy, Motörhead und AC/DC, als seien es ihre eigenen.

Unverschämtheit ist zwar kein Verbrechen, es soll hier aber trotzdem erwähnt werden, wie unverschämt gut sich all diese Teile zu einem richtigen rotzigen Rockmonster zusammensetzen. Auch wenn die Geschichte in der erzählten Version ein wenig nach schalen Gags und Midlife-Crisis-Bewältigungsband klingt: So trocken, so treffsicher und so true wie der Berliner Altherrenverein kommen die deutlich Jüngeren des Genres selten auf den Punkt. Und so sehr die ganze Bandlegende ja nach einem großen Marketingbluff klingt: In den Zwischenräumen sind so viele kantige Details versteckt, dass es sich unmöglich jemand am Schreibtisch ausgedacht haben kann.

Das fängt schon bei den Bands an, bei denen die Herren ihre grauen Haare bekommen haben: Ein Aushilfsjob bei der Terrorgruppe ist da noch das Glamouröseste. Jingo De Lunch und Plan B sagt ja fast niemand mehr was, und Scott Free oder Proll Herbert hat noch nie jemand gekannt. Egal: Der späten Karriere als Schurkenrocker steht jetzt nichts mehr im Wege. Das sieht auch die Berliner Musikprominenz so. Für den hörspielartigen Hidden Track "Clash of the titans" haben Seeed, Die Ärzte und noch etliche andere den Weg ins Studio gefunden, um Triangel zu spielen. Wenn die schweren Jungs jetzt nicht doch noch eingebuchtet werden, werden wir noch jede Menge Spaß mit denen haben.

(Rüdiger Pater)

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Highlights

  • Welcome to the art directors club
  • Low
  • Fear's a man's best friend
  • Happy?
  • Are you ready? (hidden)

Tracklist

  1. Jesus to go
  2. Welcome to the art directors club
  3. Fixin'
  4. Don't follow me
  5. Low
  6. Hard rockin' pal
  7. Superstar
  8. Fear's a man's best friend
  9. Torn
  10. Get outta my pagoda
  11. Hittin' the ground
  12. Happy?
  13. Are you ready? (hidden)
  14. Clash of the titans (hidden)

Gesamtspielzeit: 50:59 min.

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