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Bedroom Walls - All good dreamers pass this way

Bedroom Walls- All good dreamers pass this way

Senator / Ministry Of Sound / Edel
VÖ: 20.06.2008

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Weinenkenner

Adam Goldman und Melissa Thorne sind besoffen. Vom eigenen Blues, der wie extrasüßer Rotwein runter geht und am Ende des Tages noch ein beinahe debiles Lächeln in die Gesichter treibt. Denn weil seit Jahrtausenden die Melancholie ohne Beipackzettel geliefert wird, erklären die Kalifornier mit ihrer Band Bedroom Walls und unter der selbstkreierten Bezeichnung Romanticore ausführlich, wie man sich gepflegt in Schwermut und Traurigkeit suhlt, ohne dabei den eigenen Narzissmus und die Fröhlichkeit zu schänden. Die dunkle Seite des Schönen (oder war's die schöne Seite des Dunklen?) wollen sie erzählen, und so tanzt "All good dreamers pass this way" mit der Zuckerwatte in der Hand auf Gräbern in den Sonnenuntergang.

"In anticipation of your suicide" nennt sich deshalb der Opener, ein schon fast verstörend idyllischer und fluffiger Suizid-Song in "The virgin suicides"-Manier (tatsächlich ist der Song Titeltrack des Teenie-Slashers "All the boys love Mandy Lane"), der jede Menge Trauer unter der Epidermis verbirgt. "Mandy" verführt den Hörer zum Flötensolo auf einer Sommerwiese, während eine illustre Runde aus James Mercer von den Shins, Velvet Underground und den Beatles grinsend zuschaut. "Then the narrator smiles" ist vernebelt und trippig wie ein Pink-Floyd-Epos, während "Somewhere in Newhall" die Hälfte des Songs an ein Geigenquartett abtritt, bevor mit dem Gesang ein Indie-Song daraus wird. "Do the buildings and cops make you smile" ist schließlich der vielleicht schönste Grund des Albums, laut aufzuseufzen.

Bei all den emotionalen Schwelbränden unter der harmonischen Außenhaut der Songs fehlt "All good dreamers pass this way" letztlich das zwingende Element. Die ausgesuchte Instrumentierung betäubt zwar recht effektiv den Geist, dringt aber nicht vollends durch, zu beiläufig geben sich viele Stücke dazu. Julian Gross mag das ähnlich gesehen haben, als er die bereits 2002 gegründete Band gen Liars verließ. Solange im Regal ein lieblicher Roter mit gleichem Jahrgang zu finden ist, muss dieses gute Zweitwerk also um seinen Einsatz bangen. Der dicke Schädel kommt am nächsten Morgen.

(Dennis Drögemüller)

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Highlights

  • In anticipation of your suicide
  • Then the narrator smiles
  • Do the buildings and cops make you smile

Tracklist

  1. In anticipation of your suicide
  2. Who's been driving round for days
  3. Kathy in her bedroom
  4. Six weeks in the imperial gardens
  5. Mandy
  6. Hello, Mrs. Jones
  7. Somewhere in Newhall
  8. Then the narrator smiles
  9. Do the buildings and cops make you smile?
  10. A succession of white days
  11. If the storm breaks and you are at home

Gesamtspielzeit: 43:35 min.

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