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Birds Of Avalon - Bazaar bazaar

Birds Of Avalon- Bazaar bazaar

Volcom / Ascap / Rykodisc / Rough Trade
VÖ: 30.05.2008

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Von vorgestern

Bands. Die gab es schon immer. Heute gibt es auch noch Bands. Die kommen irgendwann mit einem riesigen Hit raus, den sie fortan bei jeder Veranstaltung spielen müssen. Dann werden sie auf allen Zeitschriftencovern dieser Welt abgedruckt und als die neuen Beatles, die neuen The Who, die neuen Rolling Stones, die neuen Doors bezeichnet. Nach ein paar Jahren verschwinden sie wieder, und in 20 Jahren wird sich niemand mehr an sie erinnern. Die Beatles, The Who, die Rolling Stones und die Doors von damals kennt man heute noch, nie wurden oder werden sie vergessen, und nie würde man auf die Idee kommen, eine der heutigen musikalischen Erscheinungen über deren Qualität zu stellen. Natürlich ist es schwierig, einem solchen Vergleich gerecht zu werden. Auch bei Birds Of Avalon gibt es dieses Problem, da sie wie die neuen Led Zeppelin klingen - und diese gleichzeitig die Herzen ihrer Fans höher schlagen lassen mit den ersten ernsthaften Comeback-Gerüchten seit Jahren. Wie soll man also verfahren, wenn man mit einer der größten Rockbands der Geschichte in einen Topf geschmissen wird und dem unmöglich standhalten kann?

Dass Craig Tilley, Sänger der geschwätzigen Vögel, klingt wie Robert Plant, die Stimme Led Zeppelins, dafür kann er ja nichts. Wäre auch schade, wenn er sich verstellen müsste. So einige Male denkt man aber tatsächlich, dass die beiden Herren sich am Mikrophon abwechseln. Wenn die gesamte Band dann auch noch nachzieht und sich dem Sound anpasst, wie etwa bei "Horse called dust", und sich das dann anhört wie eine Neuauflage von "Mothership" mit ein paar unveröffentlichten Tracks, darf man sich über die nahestehenden Vergleiche nicht ärgern. "Wanderlust" verschlägt den Hörer ebenso in eine andere Zeit wie "Where's my jetpack", das an psychedelischen Klängen spart, während das unheimliche 70er-Jahre-Déjà-vu-Gefühl den Gedanken aufkommen lässt, dass die Ähnlichkeiten wohl gar nicht so ungewollt sein können.

So ertönt bei dem vermeintlichen Instrumental "Instant coma" plötzlich eine Stimme aus dem Off, die unverständliche und monotone Phrasen aufsagt, wie man es einst auch von Ozzy Osbourne bei Black Sabbath kannte - also bevor alles unverständlich klang, was er sagte. Es folgt ein nahtloser Übergang zu "Set you free", dem einzigen Song des Albums, der einen nicht komplett in eine andere Welt verschlägt. Zum Schluss verabschieden sich die Herrschaften mit einem Gitarreninferno und ständig wiederholenden Textfragmenten zu "Lost pages from the robot repair manual", und auch das kommt bekannt vor. Die Birds Of Avalon deshalb als Kopie zu betrachten, wäre allerdings unangemessen. Genau wie die Kings Of Leon oder auch My Morning Jacket bedienen sie sich zwar in vollen Zügen bei allerlei Bands längst vergangener Tage, aber machen ihre Sache dann doch unheimlich gut. Es ist ja längst eine Zeit angebrochen, in der man alles aus der Vergangenheit wiederverwertet, gerade in der Musik. Auf die engen Lederhosen von Jim Morrison und die bis heute andauernde Dauerwellenperiode von Robert Plant kann man dabei jedoch sicher verzichten.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Set you free
  • Think
  • Lost pages from the robot repair manual

Tracklist

  1. Bicentennial baby
  2. Horse called dust
  3. Instant coma
  4. Set you free
  5. Wanderlust
  6. Taking trains
  7. Superpower
  8. Where's my jetpack
  9. Turn gold
  10. Think
  11. Lost pages from the robot repair manual

Gesamtspielzeit: 38:35 min.

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