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Chester - Stop for nothing

Chester- Stop for nothing

Day-Glo / Connected
VÖ: 10.07.2000

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Fast nur Käse

Chester ist eine Kölner Rockband und mit "Stop for nothing" ist ihr Debütalbum auf den Markt gekommen. Und so nüchtern und langweilig, wie das klingt, ist auch das Album. Bisher haben Chester drei Singles in Deutschland veröffentlicht, eine eigene Tour gab es noch nicht, aber als Support englischer Bands konnte man sie bereits hierzulande und im Vereinigten Königreich erleben. Die Aufnahme in einem komfortablen und modernen Studio wurde finanziell durch eine Filmemacherin abgesichert, die vier Songs von Chester für einen Filmsoundtrack einkaufte. Darunter war auch der Song "Crazy", der sich auf dem Debüt des Vierers befindet.

Um es kurz und schmerzlos zu sagen: Die zwölf Songs auf "Stop for nothing" sind allesamt rockige, handwerklich gutgemachte Songs, doch der richtige Pep, die Würze fehlt. E-Gitarren, Schlagzeug, Bass: alles ist da, um richtig zu rocken. Doch irgendwie versickert alles in Belanglosigkeit. Ein eigenes Profil fehlt. Bei "Your groove" haben sich Chester Unterstützung von Jazzer Xaver Fischer geholt, dem man mit seinem Wurlitzer Piano ruhig noch mehr Freiheiten hätte geben können. Vielleicht wäre der Song dann nicht wie "Fine day in the sun" und "Haven't been here" zu einer mittelmäßigen Ballade geworden.

Einzig die Tracks "Something's gotta change", das Lagerfeuerstimmung aufkommen läßt und "Feeling is believing", welches wirklich überzeugend rockt, können sich in den Gehörgängen festsetzen und reizen nicht, die Skip-Taste zu drücken. Doch diese beiden Songs allein machen den langweiligen Rest von "Stop for nothing" natürlich nicht besser. In diesen leider seltenen guten Momenten fühlt man sich leicht an Fury In The Slaugtherhouse oder gar Midnight Oil erinnert, in den schlechtesten an eine mittelmäßige Schülerband, die lieber den Part für die Vocals neu vergeben sollte. Auch ein ungeübtes Ohr hört immer wieder, daß Englisch nicht die Muttersprache der Bandmitglieder ist.

Wenn man dann die Äußerungen vom Sänger Olaf Didolff liest, kann man vielleicht auf spätere Alben von Chester hoffen: "Zu lesen "Stop for nothing" sei ein 'ausgereiftes Debüt' wäre bitter. Für unsere Band ist Unreife der spannendere Zustand. [...] Wer ausgereift ist, ist am Ende seiner Möglichleiten angekommen, also drüber und durch. Solange wir uns selbst für unreif halten, haben wir noch Lust, stärker oder anders zu werden." Darauf möchte man am liebsten laut rufen: Na, dann mal los!

(Steffen Krautzig)

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Highlights

  • Feeling is believing
  • Something's gotta change

Tracklist

  1. Polite
  2. X-change rate
  3. Light in the city
  4. Feeling is believing
  5. Fine day in the sun
  6. Tenacity
  7. Your groove
  8. Haven't been here
  9. Meet again
  10. Something's gotta change
  11. Error of my ways
  12. Stereo

Gesamtspielzeit: 53:28 min.

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