Sevendust - Chapter VII: Hope & sorrow

7 Bros / Asylum / ADA Global / Rough Trade
VÖ: 23.05.2008
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Rock der Guten Hoffnung
Wie heißt es so schön: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht." In den hohen Etagen der Musikindustrie wird zwar auch viel gelogen, doch die eigentlichen Gefickten sind wie immer die Bands - Spielbälle der Marketingpraktikanten und so Hobbyjournalisten wie uns. Man muss jetzt nur noch das Lügen etwas breiter gefächert sehen: Verkackt man es im Job einmal, gibt es je nach Schwere des Vergehens mit etwas Glück vielleicht noch eine zweite Chance, spätestens danach ist in der Regel Schicht im Schacht. Bei Sevendust müsste eigentlich auch schon längst Feierabend sein, zu lausig und stümperhaft waren "Next" und "Alpha". Doch das Auffangen gescheiterter Existenzen, dafür steht Sevendusts neues Label Asylum scheinbar ja schon mit seinem Namen.
Überhaupt wird bei diesen ganzen ehemalig erfolgreichen New Rock/Metal-Bands vom Schlage Korn, P.O.D., Ill Niño, Adema oder eben auch Sevendust ziemlich viel Gnade walten gelassen. Das will weder zur realen Praxis der Branche noch zu dem obigen Sprichwort passen, erinnert vielmehr ein bisschen an die Menschen, die unentwegt an das Gute im Menschen glauben, in der Hoffnung, auch Papa Roach würden noch einmal etwas vollbringen. Das dürfte aber eher nicht der Fall sein, gerade in heutigen schnelllebigen Zeiten. Sevendust bemühen sich aber zumindest. Selbst Korn und Limp Bizkit haben sich auf ihren letzten Alben stets zu verändern versucht, das Problem ist aber: Das Soundgewand kaufte ihn keiner ab, weder künstlerisch noch vor der Ladentheke.
Sevendust haben daraus gelernt und setzen an zur Rolle rückwärts. "Chapter VII: Hope & sorrow" ist das, was der Titel verspricht: Reue für die letzten Alben zuvor und Hoffnung, dass alles so werden würde wie früher. Geändert hat sich also auch bei Sevendust so einiges, die Frage ist nur, ob das noch ankommt? Zurückgekommen ist immerhin Alt- und Neugitarrist Clint Lowery und mit ihm auch die etwas kantigeren Riffs aus alten Zeiten. Natürlich leben Sevendust immer noch von ihrem Sänger Lajon Witherspoon, das ist ja auch ihre Berufung, doch wollen sie sich nicht mehr ausschließlich darauf verlassen. Ein paar Klaviernoten, Gastauftritte von halb Alter Bridge und Daughtry, ein paar Effektspielereien und ein kleines Outro können da manchmal schon viel bewirken. Natürlich klingen Sevendust immer noch wie eh und je und vollziehen keine 180-Grad-Wende, wie zum Beispiel Korn neuerdings, riskieren dabei allerdings wenig bis nichts. Vielleicht ist aber auch die Nummer-sicher-Variante nach einem Vertrauensbruch die beste Möglichkeit zurück. Reue zeigen und hoffen.
Highlights
- Inside
- The past
Tracklist
- Inside
- Enough
- Hope
- Scapegoat
- Fear
- The past
- Prodigal son
- Lifeless
- Sorrow
- Contradiction
- Walk away
Gesamtspielzeit: 49:40 min.
Referenzen
Taproot; Flaw; Mudvayne; Dark New Day; Adema; Earshot; Cold; Chevelle; Saliva; Staind; Drowning Pool; Ill Niño; Mushroomhead; Seether; Coal Chamber; Nothingface; Dry Kill Logic; Finger Eleven; Trust Company; Soil; American Head Charge; Breaking Benjamin; Stone Sour; Motograter; P.O.D.; Element; Chimaira; 36 Crazyfists; Disturbed; Five Bolt Main; Deftones; Filter; Soulfly; Korn; Papa Roach; Three Days Grace; Blindside; Roadrunner United; Limp Bizkit; Skrape; Bullet For My Valentine; Lo-Pro; Ultraspank; Slaves On Dope; Pressure 4-5; Lifer
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