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Tokyo Police Club - Elephant shell

Tokyo Police Club- Elephant shell

V2 / Cooperative / Universal
VÖ: 16.05.2008

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Kurz ist länger

Knapp statt schlapp: Der Tokyo Police Club hat mit seinem ersten ausholenden Schlag etwas ziemlich seltenes geschafft: Das Debüt "Elephant shell" ist zu kurz! Überfliegt man seinen Plattenschrank und schmeißt alle Alben raus, die nach eigenem Gusto zu lang sind, hat man am Ende des Tages noch "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", "Seventeen seconds", "Blonde on blonde" (haha) und maximal eine handvoll weiterer Platten aufgereiht vor sich stehen. Nun gesellt sich wie aus dem Nichts das Debüt eines weitgehend unbekannten Quartetts hinzu, das elf knackige und spritzige Songs in weniger als einer halben Stunde durchdrückt und sich dabei noch nackig macht.

Na gut, so unbekannt sind Tokyo Police Club nun auch wieder nicht. Spätestens seit der heißgehandelten Veröffentlichung ihrer ersten EP "A lesson in crime" im vergangenen Jahr war vielerorts die Sache geritzt und fett markiert, denn hier brodelte es ganz gewaltig: Acht Songs, knackig und spritzig, mit Melodien für die Weltumsegelung, Gitarrensperenzchen für die Pavement-Jünger und Argumenten für die Strokes-Verweigerer. "Elephant shell" nistet sich nun ebenfalls in diesem Umfeld ein, hat aber noch viele weitere Finessen unter seiner zarten Oberfläche versteckt.

Die herzzerreißend schöne Eröffnung "Centennial" etwa, die sich in all ihren Wirrungen und Windungen heimlich an den Sound von Death Cab For Cutie schmiegt, kurz einen Kinnhaken platziert und ehe man sich versieht schon vorüber gerauscht ist. Ein ungemeiner Suchtfaktor, ein einziger Triumph in einer Minute und 53 Sekunden. Kaum verdaut, platzt das erbauende "Graves" mit seiner feinen Melancholie perfekt in die sommerliche Nostalgie. Und während man noch dem Bass hinterher pfeift, singt David Monks ganz nebenbei einen zentralen Satz über das Jungsein: "And lay ourselves inside / A thousand suns will set and rise." Ja, Mann!

Je nachdem, wo man hinhört, vernimmt man mal ein bisschen Nada Surf, mal ein wenig Les Savy Fav und vor allem eine unterschwellige Verbundenheit mit der Band Elefant. Doch das Quartett ist nicht wie all die genannten Bands in New York zuhause, sondern schippert vom kanadischen Toronto hinaus in die Welt. Ab jetzt mit elf weiteren Hits, die wie beim Tontaubenschießen am Firmament vorbeirauschen. Luftig, clever, melancholisch, knackig, spritzig und kurz. Ein Gewinn für alle Jahreszeiten. Ein Album für mehr als eine Saison.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Centennial
  • Graves
  • Tessellate
  • The Baskervilles

Tracklist

  1. Centennial
  2. In a cave
  3. Graves
  4. Juno
  5. Tessellate
  6. Sixties remake
  7. The horrorwing adventures of...
  8. Nursery, academy
  9. Your English is good
  10. Listen to the math
  11. The Baskervilles

Gesamtspielzeit: 28:06 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

jo

Postings: 6411

Registriert seit 13.06.2013

2024-01-23 17:45:28 Uhr
Sehr schade :(...

Gordon Fraser

Postings: 2660

Registriert seit 14.06.2013

2024-01-23 17:31:17 Uhr
Split. Gibt noch ein letztes Konzert im November.

https://www.brooklynvegan.com/tokyo-police-club-announce-farewell-show/

Bullenclub Wanne-Eickel
2014-09-12 23:29:53 Uhr
Bei der ganzen 10/10-Diskussion heute nochmal ein paar alte Scheiben gehört. Die hier ist tatsächlich immer noch eine meiner Liebsten. Unabgenutzt, macht Spaß wie am ersten Tag. Aber wie sagte oben jemand: Leider etwas unterbewertet die Scheibe, kommt auch hier scheinbar nicht gut an. Gut, Fleet Foxes, Bon Iver und die Harfen-Johanna machen definitiv andere Mucke...
dominik
2009-01-21 21:52:34 Uhr
jep, die sind sogar sehr gut und im februar spielen sie in den staaten zusammen mit harlem shakes. die kann ich hier auch nochmal wärmstens empfehlen.. achja danke an auftouren!
XY
2009-01-21 21:47:35 Uhr
Finde ich gut, die Band. "English" ist ein prima Tanzsong. Allerdings kommen mir einige Passagen schon arg bei den Weakerthans abgekupfert vor.
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