Monochrome - Cache

Stickman / Indigo
VÖ: 16.05.2008
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ideenschwamm
Monochrome erregen nicht viel Aufsehen. Man kann das Verweigerung nennen; oder einfach Reduktion auf das Wesentliche. Schon das Cover ihres 1999 erschienenen Debüts "Lasers" sagte rein gar nichts aus. Auch die Aufmachung von "Éclat";, weiße Schrift auf grauem Hintergrund, erinnerte auf den ersten Blick eher an eine Universitäts-Aufsatzsammlung und nicht an den äußerst gekonnten Indie-Pop-Stilmix, den die Band, deren Mitglieder sich über Stuttgart und Basel verteilen, da fast unbemerkt unter die Leute brachte. Nichtsdestotrotz mauserte sich die Band um das Vokal-Zweigestirn Marc Calmbach und Kate Complikate mit "Éclat"; zum Geheimtipp.
"Cache" macht nahtlos dort weiter. Da verwundert es auch nicht, dass das Cover nur marginal verändert wurde. Was zählt ist die Musik. Ihre Hardcore- und Punkwurzeln haben Monochrome schon vor Jahren absorbiert und mit ihrem eigenen verqueren Verständnis von Pop angereichert. "Von Fall zu fall" beginnt mit einem etwas störrischen Gitarrenbeat - eine stupide immer wieder angeschlagenen Saite -, doch im Hintergrund brodelt es schon, und nach knapp eineinhalb Minuten befreit sich der Song hochmelodiös aus dem selbst instrumentierten Käfig. Doch erst, wenn Kate Complikate in "Times new romance" ans Mikrofon tritt und der Basslauf und die E-Gitarre den Song in zwei Hälften teilen, werden Monochrome so richtig gut. Die Stimme von Fräulein Complikate ist vielleicht nicht ganz so rotzig wie die von Andrea Zollo, der Frontorganistin der hier mal wieder verehrten Pretty Girls Make Grave, doch es gibt ja noch den etwas raueren Calmbach. Dieses Wechselspiel verdichtet sich in "Parallax, dem Highlight der ersten Albumhälfte, zu einer clever arrangierten Indie-Pop-Hymne.
"Les pantalons heavy metal" ist eine vom Jazz durchzogene Ballade und wirft den Fokus auf den Rest der Band. Denn Monochrome sind ein Sextett, und was dieses auf "Cache" musikalisch abliefert, ist in sich stimmig, durchdacht, abwechslungsreich und gespickt mit kleinen, in sich greifenden, wunderbaren Details. Auf "High five" und "Truc" ziehen Monochrome das Tempo an und zeigen, wie die Blood Red Shoes auf ihrem nächsten Album klingen könnten. Die Energie, die das Duo aus Brighton dabei in ihren vorwärtspreschenden Disko-Grunge packt, wandeln Monochrome in eine Fülle von Ideen um. Jeder Song hat seine Momente und Langeweile kommt auf "Cache" mit Sicherheit nicht auf. Aufsehen wäre also angebracht.
Highlights
- Parallax
- High five
- Knack
Tracklist
- Von Fall zu Fall
- Times new romance
- Parallax
- Les pantalons heavy metal
- Motif
- Die Dinge wie sie sind
- High five
- Truc
- Zeitautomatik
- Knack
- Stem
- Detour ahead
Gesamtspielzeit: 39:28 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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didz Postings: 2503 Registriert seit 29.06.2017 |
2022-11-30 00:11:25 Uhr
unità natürlich. soviel zeit muss sein. |
didz Postings: 2503 Registriert seit 29.06.2017 |
2022-11-30 00:10:09 Uhr
éclat, caché und unita sind alle geil! :-Dzeit für was neues von der band. |
Gomes21 Postings: 5534 Registriert seit 20.06.2013 |
2022-11-29 22:22:21 Uhr
caché hat's aber auch verdient! |
VelvetCell Postings: 8112 Registriert seit 14.06.2013 |
2022-11-29 17:50:59 Uhr
Welch Eklat! |
Glufke Postings: 1043 Registriert seit 15.08.2017 |
2022-11-29 17:18:37 Uhr
Ups, ich wollte das eigentlich bei der "Eclat" posten :D |
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Referenzen
Pretty Girls Make Grave; New Black; The Dismemberment Plan; Sleater-Kinney; Rainer Maria; The Robocop Kraus; A.M. Thawn; Marr; Blood Red Shoes; Kate Mosh; Sonic Youth; The Walkmen; Interpol; Pixies; Fugazi; Bloc Party; Gang Of Four; Wire; Elastica; The Oliver Twist; Les Savy Fav; Favez; Motorpsycho; Cosmic Casino; Ampersand; Pelzig; Slut; Placebo; The Nervous Return; Franz Ferdinand; Hot Hot Heat; The Bravery; The New Pornographers; Salad; Dawnbreed
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