Andrew Paul Woodworth - Eddy ate dynamite
Rodeostar / SPV
VÖ: 18.04.2008
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
Der Süßwarenhändler
Wie uncool: Sich den ganzen Serienschmonz anzusehen, der aus den USA zu uns rüber verfrachtet wird, gibt kaum einer zu. Zumindest kein eingefleischter Indierocker mit Ringelpulli und Ihr-seid-normal-aber-ich-bin-voll-anders-Attitüde. Noch uncooler ist es allerdings, wenn man dann, quasi zur Relativierung der Schande, sagt, man sehe sie sich ja nur wegen der Musik an. Die ist, ohne Zweifel, oftmals das Beste an den ganzen Dramen zwischen all den Joeys und Jessys, den Zacs und Zoes. Wenn man allerdings gewusst hätte, dass einer wie Andrew Paul Woodworth in "One Tree Hill" oder "Buffy" zu hören ist, wäre man ganz vielleicht auch mal vor dem Fernseher sitzen geblieben.
Es verwundert, dass Woodworths erstes Soloalbum nach den Werken seiner heftigeren Rockbands Elephant Ride und Virgil so radiotauglich und doch auch irgendwie zuckersüß klingt. Veränderung wollte er haben, losgelöst von der Wut, den Problemen und den negativen Aspekten seines Lebens. Herausgekommen ist eine Scheibe, die vor Melodien, Harmonien und einem ausgeklügelten Songwriting nur so strotzt. Der Opener "Thick black mark" zeigt deutlich die Richtung an, in die der Sänger führen will: eine hitverdächtige Melodie, der perfekte Ohrwurm, textlich gleichzeitig eine Hommage und eine Entschuldigung an seine Liebsten. "The day after the day after tomorrow" macht auf heile Welt, mit "Pleasure to meet you", das lässt der Titel schon vermuten, folgt dann auch die Liebeserklärung an die uns Unbekannte. "I love you more than anyone could / I need you more than anyone would." Das hat fast was von den Ergüssen einer 08/15-Boyband, aber ihm nimmt man es magischerweise ab.
Es folgen drei Interludes und noch mehr Pop, noch mehr Melodien, noch mehr von allem, und zum Schluss geht Woodworth vom Gas und krönt sein Debüt mit "Fight for your right to party", dem Song, der es vielleicht erst ermöglicht hat. Woodworth hat sich von seinem alten Dasein befreit und ist einen ihm neuen Weg gegangen. Von den Ecken und Kanten ist wenig geblieben, runde Formen sind an ihre Stelle getreten. Bleibt nur noch zu hoffen übrig, dass das Bonbon, das er seinen Hörern zugeworfen hat, auch nach langem Lutschen noch eine süße Füllung bereit hält.
Highlights
- Thick black mark
- Pleasure to meet you
- Fight for your right to party
Tracklist
- Thick black mark
- Everything to everyone
- The day after the day after tomorrow
- Pleasure to meet you
- Salesman
- Seen change
- Something you could do
- The name of this next song is called
- Give me an hour to clear my throat
- This could make me religious
- Seen change
- Turkish T.V.
- Ropemaker's daughter
- Seen change
- Fight for your right to party
Gesamtspielzeit: 44:36 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
manu |
2008-04-29 10:58:55 Uhr
mir ist's eindeutig zu zuckrig...war zuerst begeistert (myspace-songs) Thick Black Mark, Pleasure to meet you. Hab ihn dann kürzlich live gesehen...er wurde begleitet von einem Keyboard-Mann, der mich sofort an einen Alleinunterhalter erinnerte *g* die Musik kommt für mich nicht ehrlich rüber, ist für mich zu sehr auf Kommerz aus. Die Rezi triffts ganz gut & die Wertung der Hörer...hinzu kommt, dass mir das Gefühl beim Singen fehlt, er knödelt & schreit...weniger wär viel mehr, zudem irgendwie nicht sympathisch und die Stimme hat's nicht drauf, ist mir zu glatt (wie der ganze Typ) er hält sich schon für den Größten :/ Erik Penny & Gus Black: krasser kann der Gegensatz zu Mr. Woodworth nicht sein, Gefühl ohne Ende, die beiden sind großartig. Den CD-Kauf hätt ich mir sparen können.. |
groce |
2008-04-28 21:30:12 Uhr
Lustig, ich habe ihn genau heute entdeckt. Nachdem ich mir habe sagen lassen, dass er bei der aktuellen Tour von Gus Black wunderbaren Support leistet. Tolles Album jedenfalls! |
Konsum |
2008-04-28 11:09:01 Uhr
Ja, nicht schlecht. |
Armin |
2008-04-28 00:23:50 Uhr
Auf freundliche Empfehlung der Plattentests.de-Rezension habe ich eben mal reingehört: Hört sich wirklich sehr schön an bei Myspace, vor allem "Thick black mark".http://www.myspace.com/andrewpaulwoodworth |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Ray LaMontagne; Ron Sexsmith; Last Days Of April; Karl Larsson; José González; Charlotte Gainsbourg; Feist; The Beautiful SouthRyan Adams; Pete Yorn; Coldplay; Ben Lee; Duncan Sheik; Stars; Death Cab For Cutie; The Long Winters; Wilco; Girls In Hawaii; Rogue Wave; The Frames; Youth Group
Bestellen bei Amazon
Threads im Plattentests.de-Forum
- Andrew Paul Woodworth - Eddy ate dynamite (4 Beiträge / Letzter am 29.04.2008 - 10:58 Uhr)