Trip Fontaine - Dinosaurs in rocketships

Redfield / Cargo
VÖ: 07.03.2008
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Jurassic Park
Seit der widerborstigen "Lilith"-Platte ist eine ganze Weile vergangen. Und Trip Fontaine haben einen weiten Weg nach oben hinter sich. Man merkt das schon daran, dass für "Dinosaurs in rocketships" hörbar besseres Budget und Aufnahme-Equipment zur Verfügung standen. Beim Blick auf die Credits erblickt man da jetzt Namen wie: Weilheim. Mario Thaler.
Was hingegen gleich geblieben ist, ist die Musik - so anders sie auch mal klingen mag. Die Noise-Ansätze, ähnlich bekannt von guten, alten Sometree-Hits, findet man auf "Dinosaurs in rocketships" so nicht mehr unbedingt. Aber Easy Listening geht trotzdem anders. Trip Fontaine wildern geschmackssicher in Postcore-Gefilden bester Schule - all die hibbeligen Dischord-Gitarren, Karate-Affinitäten und unanschmiegsamen Querschläger inklusive. Am Ende gerät die Platte zum Befreiungsschlag.
Dabei hat man es hier mit einer Band zu tun, die gerade jetzt, nachdem ihr die Möglichkeit dazu gegeben wurde, ihre volle Bandbreite so richtig ausnutzt. Denn zwischen den wund getrommelten Tomtoms und den an den Saiten knotig gespielten Fingern, zwischen all den anderen Unzähmbarkeiten aus "Cachacha" und dem an belgische Indie-Größen erinnernde "Moon balloon", ist viel Klangraum. Den wissen die Hessen zu füllen.
Egal, ob mit Quergespieltem, dem ungestümen "Astronaut" etwa, oder aber eher geradeaus - denn auch das gelingt ihnen gut. Man höre nur mal "Failures of repute", ein kleiner Popsong, der gerade durch Arbeit an kleinen Details (Beat, Arrangement, mehrstimmiger Gesangs) erst so richtig interessant wird. Wie überhaupt ihr Auge für Details: die komplett versoffenen Trompeten im letzten, unbetitelten Track, die genau getimten Breaks im wilden Beginn von "Echolalia" - da hat man nichts dem Zufall überlassen. Was übrigens gut so ist. "Dinosaurs in rocketships" ist unberechenbar. Mal unbequem, mal (vergleichsweise) anschmiegsam, aber eines eigentlich immer: zwei aufmerksame Ohren wert.
Highlights
- Rio, how nice...
- Shine on you lazy liaison
- Some use many eyes
Tracklist
- The howl
- Astronaut
- Rio, how nice...
- Cachacha
- Failures of repute
- Shine on you lazy liaison
- Moon balloon
- Echolalia
- Vicemagazinegestalt
- Some use many eyes
- Das Ende vom Zelt
Gesamtspielzeit: 42:39 min.
Referenzen
Lack; Karate; Jawbox; The Van Pelt; The Icarus Line; Lockjaw; Q And Not U; North Of America; Fugazi; Help She Can't Swim; Les Savy Fav; Liars; Engine Down; Shellac; Pretty Girls Make Graves; Blood Brothers; Reiziger; Bluetip; Christiansen; Nation of Ulysses; Desaparecidos; Cursive; Liars; Milemarker; Shudder To Think; Drive Like Jehu; At-The Drive In; These Arms Are Snakes; dEUS
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