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Nik Kershaw - To be Frank

Nik Kershaw- To be Frank

Eagle Rock / Edel
VÖ: 28.05.2001

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Kleiner Mann, was nun?

Was haben Nik Kershaw und Pierre Littbarski gemeinsam? Beispielsweise einen guten Ruf, der im wesentlichen auf Heldentaten in den Achtziger Jahren basiert sowie die Weitergabe ihres Könnens an junge Talente in den letzten Jahren. Eines trennt sie jedoch mit Sicherheit: Pierre Littbarski wird wohl nicht mehr selber versuchen, irgendwelche Blumentöpfe auf dem Rasen, der die Welt bedeutet, zu gewinnen. Anders Nik Kershaw: nachdem er für einige Leute den ein- oder anderen Hit geschrieben hat, versucht er zum zweiten Mal (nach seinem '99er Album "15 minutes") ein Comeback.

Eines merkt man schnell: ein Händchen für gelungene Melodien besitzt der mittlerweile eher kahl auftretende Dribbelkünstler immer noch. Allerdings klingen die Lieder so gar nicht mehr nach Keyboards, sondern nach solider Handarbeit. Allerdings wird hier nicht nach Vogts'scher Dünkel hart gearbeitet, sondern filigran mit der Gitarre nach klingenden Einlagen gesucht. Und ganz wie Völler mit Asamoah einen belebenden Farbtupfer in das Grau des Fußballelends einbringt, versucht Kershaw seine Musik mit zum Teil südamerikanischen Lebensweisen zu neuem Schwung zu verhelfen: "Wounded" könnte in der abebbenden Latino-Welle durchaus noch einen Charts-Erfolg bringen. Dennoch ist Kershaw genau dann am besten, wenn er etwas vertracktere, aber überwiegend positiv klingende Stücke schreibt. Das war zu Zeiten von "The riddle" oder "I won't let the sun go down" nicht anders als etwa heute mit "Die laughing", auf dem er seinen inneren dunklen Zwilling beschreibt - mit einem zwinkerndem Auge.

Apropos abebben: ähnlich wie so manche Hoffnung auf dauerhafte Änderung der Misere des deutschen Fußballs versandet auch auf "To be frank" der erste Schwung recht schnell. Bei den eher nachdenklichen und getragen daherkommenden Stücken wie "Take me to the church" kann man ein Gähnen nicht immer unterdrücken, "Kurzpaßspiel im Niemandsland" würde Günter Netzer wohl sagen. Und so findet sich eine weitere Parallele zu Pierre Littbarski: nach anfänglichen Erfolgen wird auch diese Platte schnell in der Versenkung verschwinden und man erinnert sich nur noch an die frühen Erfolge eines wirbelnden Rätsels ohne tiefen Hintersinn.

(Holger Schauer)

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Highlights

  • Wounded
  • Die laughing

Tracklist

  1. Wounded
  2. Get up
  3. Die laughing
  4. Jane Doe
  5. How sad
  6. Take me to the church
  7. Hello world
  8. Already
  9. One day
  10. All is fair
  11. Show them what you're made of

Gesamtspielzeit: 49:59 min.

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  • Nik Kershaw (26 Beiträge / Letzter am 03.01.2018 - 11:00 Uhr)