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Louis XIV - Slick dogs and ponies

Louis XIV- Slick dogs and ponies

Atlantic / Inkubator / Soulfood
VÖ: 08.02.2008

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ludwigs Lust

Elf uneheliche Kinder. Nein, das ist nicht der neueste Ballermann-Knaller von Mickie Krause, sondern die stolze Bilanz des Wonnenkönigs Louis XIV. Die gleichnamige Band aus San Diego bemüht sich ihrerseits redlich, für das unterleibliche Wohl zu sorgen. Ihr eigenes, natürlich. Ganz in der Tradition des historischen Vorbilds leisten sich die vier Schwerenöter auf "Slick dogs and ponies" diverse Glamrock-Seitensprünge und referieren immer noch reichlich pubertär über die männliche Triebsteuerung. Wenigstens nennt Front-Lüstling Jason Hill seine Girls nicht mehr "vanilla", "chocolate" oder "carrot juice" wie einst auf dem Debüt "The best little secrets are kept" - jetzt heißen sie immerhin "Tina" und benutzen ihren Mund sogar zum Zähnezeigen: "Hey Tina, you're much meaner / Than you ever were to me before / You're so bitchy / You make me itchy / Can't you just turn me on some more?"

Louis XIV wollen ohnehin immer mehr und gerne auch zu viel, insbesondere gnadenlos überproduzierten Bombast. Und wer sich nach einem König benennt, stibitzt selbstverständlich auch schamlos bei der Queen - schon der Opener "Guilt by association" trägt eine überdimensionale Brian-May-Gitarre am Hermelin-Kragen. Nur die souveräne Würde eines Regenten, die gelingt Hill so gar nicht: Höchst hysterisch pflügt er sich durch neongrüne Kopulationsrhythmen, als wolle ihm jemand an die Kronjuwelen. Schließlich dreht er den Spieß um und demonstriert stöhnend und raunend seine Qualitäten als "Stalker", ausnahmsweise mal ziemlich clever und hübsch beklemmend arrangiert. Auch das dramatische Bienengesurre, das "Swarming of the bees" vorzüglich einrahmt, nimmt Louis XIV etwas von ihrer albernen Schlüpfrigkeit. Obwohl man sich schon irgendwie denken kann, wie das mit den Bienchen eigentlich gemeint ist.

Interessant wird "Slick dogs and ponies" erst, wenn Louis XIV auf die Viagra-Pille verzichten und, anstatt sich schonungslos durch die Rhythmusgruppenarbeit zu vögeln, endlich mal das Tempo drosseln. Balladen stehen ihnen sowieso wesentlich besser als diese Testosteron-Nümmerchen: "Air traffic control" und "Hopesick" funktionieren mehr als passabel, halb akustisch instrumentiert und von verführerischen Streichern umgarnt - die David Campbell, seines Zeichens Daddy von Beck, arrangiert hat. Nur die Texte sind mit dem plötzlichen musikalischen Niveau-Anstieg eindeutig überfordert: "I need sleep / I need love / I need fun / I need girls / I need sun / I need hope / I need dope." Auch das ist nicht der neueste Ballermann-Knaller von Mickie Krause. Aber auch keine stolze Bilanz.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Air traffic control
  • Hopesick

Tracklist

  1. Guilt by association
  2. Air traffic control
  3. Misguided sheep
  4. There's a traitor in this room
  5. Sometimes you just want to
  6. Tina
  7. Stalker
  8. Free won't be what it used to be
  9. Swarming of the bees
  10. Hopesick
  11. Slick dogs and ponies

Gesamtspielzeit: 42:55 min.

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