Sons And Daughters - This gift
Domino / Rough Trade
VÖ: 25.01.2008
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Geschenkte Gäule
Ganz schön schnittig, diese Sons And Daughters. Schon "Love the cup" und "The repulsion box" zeigten trotz rostiger Beulen beste Werte im Windkanal. Und jetzt hat ausgerechnet Schöngeist Bernard Butler dem Gedengel der Schotten noch ein paar überflüssige Kanten wegpoliert. Man wähnt das sich sträubende Klopfen der Vorgänger noch am Anfang der knackigen Single "Gilt complex", die gefährlich mit dem Gaspedal spielt. Oder ist das doch der sich langsam beschleunigende Puls?
Der stolpert nämlich kräftig los, während - oder gerade weil - Adele Bethel die kokette Sirene dazu gibt. "Darling" schläft sich mit süßen Gewissensbissen durch diverse Betten, und "Chains" befreit sich erleichtert vom allgemeinen Spießertum. So gelingen hübsche Augenaufschläge von Melodien, die trotz der bemerkenswerten Zerreißprobe bestens zum sturen Geschepper des Schlagzeugs von David Gow und diversen aufjaulenden Saiteninstrumenten passen.
Produzent Butler hat Sons And Daughters zwar vollständigen Gehorsam abverlangt, aber die Gitarren klingen immer noch so blechern wie nötig - gerne auch mal nach schnittigen Bläsersätzen. So können die mitmüssenden Riffs mit blitzenden Humbuckern mitten ins Herz der Songs galoppieren. Als Gegenleistung ließ Butler dort nämlich einige dezente Streicher und ein taumelndes Klavier liegen. Die dürfen den ungeschliffenen Ohrwürmern mit Nachdruck beibringen, dass das hier doch eigentlich verdammt erfrischender Pop ist. Und dann reiht sich auch noch ein unverschämt simpler Hit an den anderen.
Wenn sich die Band zu reichlich "Ohoh" und Tomtomgetrommel "Split lips" holt, mit Hilfe von ein wenig "Iodine" die Gitarren breiter werden lässt oder ein paar Echos durch "The nest" jagt, schweben wohlige Erinnerungen an die Zeit des Schwarzweißfernsehens über "This gift". Es liegt viel Drama in dieser Musik. Und dann ist da noch der begeisternde Endspurt mit "The bell", "House in my head" und "Goodbye service", die zuerst ihr Heil in der Flucht nach vorn suchen und dann doch auf der Stelle stehend in den Himmel zu wachsen. So wird "This gift" nicht nur zum längsten, sondern auch zum besten Sons-And-Daughters-Album bislang. Wer solche Söhne und Töchter hat, braucht sich um die Zukunft der Menschheit keine Sorgen mehr zu machen.
Highlights
- Chains
- Darling
- The bell
- Goodbye service
Tracklist
- Gilt complex
- Split lips
- The nest
- Rebel with the ghost
- Chains
- This gift
- Darling
- Flags
- Iodine
- The bell
- House in my head
- Goodbye service
Gesamtspielzeit: 40:33 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Dan |
2008-11-28 22:43:57 Uhr
die Platte ist spitze! (This Gift, The Nest und Split Lips besonders) |
m.caliban |
2008-02-26 18:56:29 Uhr
also in Köln waren sie spitze! |
Oliver Ding |
2008-02-25 23:41:04 Uhr
Sons And Daughters waren vor zwei Jahren dEUS-Support und so großartig, wie die damaligen VÖs es erhoffen ließen. Mit der noch besseren neuen Platte im Rücken sollten sie sogar grandios sein. |
sore |
2008-02-25 21:25:26 Uhr
War denn am Samstag jemand beim Gratis-Konzert in München? Würd gern wissen wie die live so sind. Das Album ist jedenfalls großartig. |
SpuddBencer |
2008-02-25 15:48:06 Uhr
Diana Ross.ähm nein. aber danke für den versuch. Vllt bist du einfach nur nichts gewohnt? mag sein, aber dafür habe ich ein gutes herz... schon in ordnung, erscheint auf Domino, kriegt ne gute Pitchfork-bewertung usw...macht aber das album und vor allem den gesang leider nicht besser... |
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Referenzen
Goodbye Mr. Mackenzie; The New Pornographers; The Hot Puppies; The Launderettes; The Chalets; The White Stripes; The Duke Spirit; The Ting Tings; The Kills; The 5678s; The Detroit Cobras; The Telephones; Black Lips; Rainer Maria; Blondie; The Muffs; Beangrowers; Elastica; Clinic; The Fall; Franz Ferdinand; The Smiths; 22-20s; The Black Keys; The Zephyrs; The Horrors; The Cramps; The Birthday Party; Nick Cave & The Bad Seeds; The Velvet Underground; Sleater-Kinney; Pretty Girls Make Graves; New Black; Brakes; The Gris Gris; Gore Gore Girls; The Raveonettes; The Pierces; The Donnas; Violent Femmes; Bo Diddley
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