Hush Puppies - Silence is golden

Faith / Rough Trade
VÖ: 01.02.2008
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ausgetreten
Die Hush Puppies kommen aus dem südfranzösischen Perpignan, was sie nicht daran hindert, englischsprachigen Sixties-Garage-Rock zu machen. Da die Franzosen liebend gern ihre eigene Sprache im Radio vernehmen und sich dem Englischen generell verwehren, verwundert es also, dass sich eine französische Band an den pophistorischen Traditionen Großbritanniens bedient und diese stilecht mit Orgel, Swing-Schlagzeug und Zerrgitarren bis über die Grenzen des Landes manövriert. Da ist es dann auch nicht schlimm, dass der Sänger von seltsamen Vokabeln Gebrauch macht und die Songs so altbacken wie langweilig sind. Erstaunlich bleibt diese Verabredung der Popmusik allemal.
Um den Klang des Quintetts einzurahmen, reichen wenige Schlagwörter: Mod-Sound, The Kinks, Vespa-Roller, Doors-Orgel, Merseybeat. Hush Puppies wurschteln sich durch unzählige Elemente einer musikalisch revolutionären Zeit. Sie mischen Quintessenzen diverser Blaupausen zusammen, geizen nicht mit Zitaten und dem Wissen um eine glorreiche Zeit. Doch bahnen sich all die edlen Vorhaben und ansprechenden Ideen binnen weniger Takte ihren Weg zur Belanglosigkeit, die sich hauptsächlich durch einen weitgehend undefinierbaren Soundknatsch aufdrängt.
Fängt "Silence is golden" mit dem hübsch schlendernden "A trip to Vienna" noch sehr viel versprechend an, klebt schon "Lost organ" an irgendwelchen Melodieversprenkelungen fest, die maximal die Hives in gut aufs Parkett kreischen könnten. Auch "Moloko Sound Club", mindestens von Gerry & The Pacemakers inspiriert, umgesetzt wie Mando Diao ohne Talent, rutscht mit dem Gesicht vorneweg gen Betonklotz. Das verpufft noch bevor die letzten Akkorde überhaupt angeschlagen wurden.
Als gelungen können das Ende von "Bad taste and gold on the doors" und das elegante "Love bandit" gelten. Und als warnendes Beispiel dafür, dass zuviel Inspiration auch zuviel des Guten sein kann, mag "Silence is golden" allemal dienen. So wie die Brüder im Geiste von Mando Diao mit ihrer selbst auferlegten Verantwortung umgehen, bleibt ihnen auch Platz für die ein oder andere Großtat. Bei den Hush Puppies hingegen bleibt weder Platz für musikalische Raffinesse, noch Platz für einen umjubelten Hit. "Silence is golden" ist deshalb eine durch und durch leichtfertige Angelegenheit, die man so schnell wieder vergessen hat, wie man von ihr gehört hat.
Highlights
- A trip to Vienna
- Love bandit
Tracklist
- A trip to Vienna
- Lost organ
- Moloko Sound Club
- Bad taste and gold on the doors
- Love bandit
- Down, down, down
- Fiction in the facts
- Lunatic's song
- Hot shot
- Broken matador
- Harmonium
Gesamtspielzeit: 41:39 min.
Referenzen
Tigerbombs; Caesars; The (International) Noise Conspiracy; Kilians; Five! Fast!! Hits!!!; Mando Diao; The Coral; Isolation Years; Shout Out Louds; Sugarplum Fairy; Trashmonkeys; Whyte Seeds; Undertones; Maximo Park; We Are Scientists; Razorlight; Paul Weller; The Jam; The Kooks; The Films; Arctic Monkeys; The Datsuns; Gods Of Blitz; The Flaming Sideburns; The Hives; The Vines; The Libertines; Dirty Pretty Things; The Soundtrack Of Our Lives; The Kinks; The Rolling Stones; The Beatles; The Who
Surftipps
- http://www.hushpuppiestheband.com/
- http://www.faithrecordings.com/label.htm
- http://www.myspace.com/hushpuppies
- http://de.wikipedia.org/wiki/HushPuppies
- http://www.motor.de/kuenstler/hush_puppies
- http://www.soundmag.de/content.php?content=interview_detail& review_id=2025
- http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/331314
- http://www.crazewire.de/platten.php?ident=1336
- http://fm4.orf.at/ondrusova/215597
- http://youtube.com/watch?v=AySkUQskc2Y
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