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Ayreon - 01011001

Ayreon- 01011001

InsideOut / SPV
VÖ: 25.01.2008

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die unhandliche Geschichte

Ausufernde Konzepte, Science Fiction. Irgendwie scheint Arjen Lucassen all sein Können zu verlieren, sobald er sich von diesen Themen verabschiedet. Das Projekt Stream Of Passion hatte eine tolle Sängerin, aber Ideen in homöopathischer Dosierung. "Into the electric castle" hingegen wurde eben gerade aufgrund der faszinierenden Story so etwas wie ein Referenz-Album für Ayreon. So etwas zu erfinden braucht Zeit, ebenso das traditionelle Abgrasen des Marktes nach allem, was das Wort "Gastmusiker" unfallfrei schreiben kann. Auch dies etwas, ohne das eine Ayreon-Platte undenkbar wäre.

Die Science-Fiction-Story zu "01011001" ist definitiv einen erklärenden Absatz wert. Also: Lucassen als Erich von Däniken für Arme schreibt eine Art Silmarillion über die Ayreon-Alben "Into the electric castle", das "Universal migrator"-Epos und den Schlussgag von "The human equation". Soll heißen: Außerirdische Wesen namens "Forever" haben ihren Planeten "Y" an den Abgrund durchmaschinisiert und befördern ihre DNA mittels Kometen auf die Erde. Die Verteilung gelingt, Dinosaurier werden leider kollateral erledigt. Die mit gütiger Hilfe der Forever entstehenden Menschen sind allerdings genau so blöd, so dass mittlerweile der gleiche Sachstand wie auf "Y" herrscht. Nur ob die Rest-Forever noch mal Lust auf eine DNA-Reise haben, ist noch zu klären. Alles klar? Nein? Gut.

Denn wenn die resultierende Musik genau so verquast wäre wie die Geschichte, dann wäre Free Jazz fortan Easy Listening. Stattdessen darf man auch auf "01011001" (Geeks werden es längst entschlüsselt haben ...) gewohnten Breitwand-Bombast-Prog erwarten. Erste Auffälligkeit des Openers: kompromisslose Riffs, wie sie sich Lucassen eher nur bei Star One getraut hätte. Dann aber im Mittelteil endlich Gänsehaut, denn Anneke van Giersbergen (ehemals The Gathering) ist erstmals seit "Into the electric castle" wieder zu Gast. Hach. Und schließlich werden schon mal alle Mitstreiter eingeführt. Die bekanntesten: Derek Sherinian (früher Dream Theater, mit großartigem Solo bei "Beneath the waves"), Hansi Kürsch (Blind Guardian), Bob Catley (Magnum), Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation), Ty Tabor (King's X). Floor Jansen (After Forever) ist ja eh immer dabei.

Die eigentliche Leistung von Arjen Lucassen ist dabei immer wieder, dafür zu sorgen, dass viele Köche eben nicht den Brei verderben. Denn nur so können außer dem erwähnten "Age of shadows" auch Songs wie "Liquid eternity" oder das große Finale "The sixth extinction" entstehen. Der Spruch "großes Kino" drängt sich durchaus auf. Und kompensiert die eher unspektakulären "Connect the dots" oder "Web of lies". Progressiv im eigentlichen Sinn ist Arjen Lucassen allerdings nicht. Frickeleien gab's eh nie, und musikalisch bekommt der Hörer durchaus das, was er erwartet. Also eher konservativ. Doch "01011001" lotet trotzdem neue Grenzen aus. Wenn auch nur bezüglich der Geschichte.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Age of shadows
  • Ride the comet
  • The sixth extinction

Tracklist

  • CD 1
    1. Age of shadows
    2. Comatose
    3. Liquid eternity
    4. Connect the dots
    5. Beneath the waves
    6. Newborn race
    7. Ride the comet
    8. Web of lies
  • CD 2
    1. The fifth extinction
    2. Waking dreams
    3. The truth is in here
    4. Unnatural selection
    5. River of time
    6. E=MC²
    7. The sixth extinction

Gesamtspielzeit: 102:07 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
hujo
2008-01-31 19:07:23 Uhr
hat der was mit dem koksenden balko zu tun?
Karsten
2008-01-31 16:45:43 Uhr
Einfach unglaublich, was der gute Herr Lucassen hier mal wieder abgeliefert hat. Von den Klangwelten kann man mal wieder nicht genug bekommen. Allein schon "Beneath the waves" ist gigantisch.
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