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Bodi Bill - No more wars

Bodi Bill- No more wars

Sinnbus / Al!ve
VÖ: 09.03.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Hipster

Kritik und Ästhetik müssen nicht zwangsläufig einen Widerspruch ergeben. Heutzutage muss Protest in erster Linie erst einmal gut aussehen, dazu jede Menge Style haben und nicht zuletzt einen ebenso hohen Partyfaktor besitzen. So sieht sie aus, die neue Form der Kulturrevolution. Der erste Eindruck von "No more wars" erinnert nicht von ungefähr an diese modernen und echt verdammt hippen Nachwuchskünstler, die mit fetten Blockbuchstaben Antikriegsstatements an leere Häuserwände setzen oder mit schnieken Apple-Notebooks zu sachten Beats illegale Lichtinstallationen entwerfen. Bodi Bill laden regelrecht dazu ein. Unterschwellige politische Botschaft inklusive.

So sieht die Auflehnung von heute eben aus: latent, aber überaus spitzfindig ausgerichtet, minimalistisch, wunderbar elektronisch und vor allem sehr en vogue. Bodi Bill schaffen es dank ihrer stilistischen Vielfalt, sowohl Artspace-Partymusik als auch cleaner Kleingruppenelektro mit Hang zur Nachdenklichkeit zu sein. Doch dass sich Tanzbarkeit, Songwriting und Rotwein-Melancholie keineswegs ausschließen, stellt "No more wars" gerade am Anfang des Albums ziemlich deutlich klar. Sehr bedachte und reduzierte Beats, vielmehr sogar reiner Pop mit Klavier, Streichern, Elektronik und natürlich dieser angenehmen Thom-Yorke-Stimme, lässt "Parking space" und "Traffic jam" schon zu kleinen Hits werden, die dann in der ästhetischen Melodieverliebtheit von "Very small" gipfeln. Schwermut mit Hoffnungsschimmer.

Doch es darf auch ordentlich gefeiert werden. "Nothing" bildet daraufhin so etwas wie den Umschwung, der eingängig tanzbare Übergang von nachdenklicher Bedrückung hin zu dicken, aber alles andere als überfrachteten Clubbeats mit Tanzflächenatmosphäre. Gleichzeitig wird ab hier auch das Songwriting auf ein Minimum reduziert, und im Gegenzug darf der Körper zu unaufdringlicher, aber keineswegs lahmer Elektronikmusik mit melodischem Programming bewegt werden, die nicht selten den Spagat zwischen ambientem Lounge und Nachtclubdance versucht. Letztendlich auch mit Erfolg, denn nicht oft glückt diese Kombination aus Partygesellschaft, Tiefgang, Popkultur, Kunst und Statement. Hipp!

(Christoph Schwarze)

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Highlights

  • Very small
  • Straw hats

Tracklist

  1. Parking space
  2. Traffic jam
  3. Very small
  4. Nothing
  5. Kilogramm
  6. Straw hats
  7. Be home before dinner
  8. Naegel
  9. Elephant ears
  10. Willem

Gesamtspielzeit: 46:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
murmaid
2007-08-21 12:33:19 Uhr
als ich sie live gesehn hab kam mir als erstes "cold-war-kids-mit-elektro" in den sinn.
ganz großartig, ja
Michi Beck
2007-05-30 23:16:26 Uhr
und ein bißchen Notwist scheinen auch durch.
stativision
2007-05-06 03:37:39 Uhr
jut! http://www.myspace.com/bodibill
conorocko
2007-03-27 09:48:07 Uhr
verdammt noch mal. könnte in meine top 12 in 2007 fallen.
conorocko
2007-03-27 09:32:05 Uhr
der sänger hat manchmal aber auch was von dem karate sänger. z.B. bei very small.
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