Robert Plant & Alison Krauss - Raising sand
Rounder / Universal
VÖ: 30.11.2007
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Brother and sister, where art ye?
Am Anfang stand Leadbelly - oder besser: ein Tributkonzert für diese Blueslegende. Dort lernten sich Alison Krauss und Robert Plant kennen. Die eine mit 20 Grammys geschmückte und 36 Jahre junge Bluegrass-Heroin, der andere ehedem Frontmann der kürzlich einmalig wiederbelebten Led Zeppelin. Man redete, war sich sympathisch und fand in T-Bone Burnett einen ebenso mit Erfolg und Grammys geadelten Produzenten, der die beiden Mustermusikanten zum gemeinsamen Projekt zusammenschweißte. Dort unten im Countrymekka Nashville, Tennessee, wo so manch einer bereits mit geschulterter Gitarre sein Glück suchte, aber womöglich nur den rauhen Geschmack Jack Daniels kennenlervon nen durfte.
Traditionsbehaftet ging es also bei der Kollaboration von Plant und Krauss her, was sich auch in der Idee hinter "Raising sand" zeigt: Als Songmaterial dienen ihnen ausschließlich klassische Stücke des alten amerikanischen Folkbetriebs, die sie in schwebend samtenen Hüllen zwischen Bluegrass und Americana betten. Teils führt Kratzbürste Plant alleine durch die Songs, wie in der träumerischen Version von Gene Clarks "Polly come home" oder dem Slide-Gitarre getragenen "Fortune teller". Teils umspielt Krauss die Lieder mit ihren seidenen Tönen, wie im wunderschönem, an einen Tango erinnernden "Sister Rosetta goes before us" oder dem Tom Waits Cover "Trampled rose".
Doch in der Regel umschmeicheln sich die beiden Stimmen im selben Stück. Sie beschwören staubige Motorways, verlassenen Motels und die immer gleichen Geschichten von den gottverdammt paar Dollars zu wenig, wie im bluesigen Opener "Rich woman" oder dem empfindsam getupften "Through the morning, through the night". Der Everly-Brothers-Klassiker "Gone, gone, gone (Done, moved on)" mutiert zum musikalischen Pendant der lässig gezückten Augenbraue, und Townes Van Zandts etwas aus der Rolle fallende, elektrifizierte Monster "Nothin'" gibt einen Blick auf die düsteren Seiten frei. Nur kurze Gesangspassagen schlagen eine Bresche in den dominierenden, von Geigen umwobenen, schweren Gitarrendonner. Das etwas zu typisch klingende "Let your loss be your lesson" und der gefällige Country-Standard "Your long journey" schwenken zum Abschluss noch einmal recht unverfälscht in die folkige Heimat dieses Projekts. Irgendwo in den Appallachen, wo die knorrigen Bäume und die verwitterten Hütten genauso alt sind wie die Musik von "Raising sand".
Highlights
- Sister Rosetta goes before us
- Gone gone gone (Done, moved on)
- Your long journey
Tracklist
- Rich woman
- Killing the blues
- Sister Rosetta goes before us
- Polly come home
- Gonge, gone, gone (Done, moved on)
- Through the morning, through the night
- Please read the letter
- Trampled rose
- Fortune teller
- Stick with me baby
- Nothin'
- Let your loss be your lesson
- Your long journey
Gesamtspielzeit: 57:20 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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nagolny Postings: 1440 Registriert seit 06.11.2022 |
2023-07-23 02:11:29 Uhr
Schönes Ding. |
VelvetCell Postings: 7302 Registriert seit 14.06.2013 |
2020-02-16 18:55:44 Uhr
Rotier mal wieder bei mir. Ganz wunderbare Platte immer noch! Lieblingssong: Das schleppende "Polly come home". |
Zappyesque Postings: 1009 Registriert seit 22.01.2014 |
2019-05-04 22:21:49 Uhr
Absolut, tolle Platte. Für mich ein Höhepunkt in den Diskografien Beider. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 33093 Registriert seit 07.06.2013 |
2019-05-04 21:34:33 Uhr
Taugt die was? |
Söze |
2009-02-09 20:38:54 Uhr
Die Grammys sind zwar lächerlich und die Platte hat bestimmt nicht zuletzt auch wegen des demographischen Vorteils so abräumen können (Krauss holt die Stimmen aus der Country-Ecke, Plant die aus dem Rock-Bereich), aber in diesem Fall ist es dennoch ganz klar verdient. Von mir gibt's auch eine 9/10. |
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Referenzen
Alison Krauss; Robert Plant; Everly Brothers; Del McCoury; T-Bone Burnett; Vic Chesnutt; Earl Scruggs; Alison Brown; Nancy Blake; June Carter; Carter Family; The Cox Family; The Forbes Family; Dolly Parton; Loretta Lynn; Fairport Convention; Sandy Denny; Incredible String Band; Sixteen Horsepower; Sam Philips; Mel Tillis; Gene Clark; Rowland Salley; Willie Nelson; Johnny Cash; Bob Dylan; HGH; Foggy Mountain Boys; The Soggy Bottom Boys; Union Station; Nickel Creek; Front Range; Claire Lynch; Jeff White; Béla Fleck; John Fahey; Nick Drake; Uncle Tupelo; Timesbold; Great Lake Swimmers; Iron & Wine; Bonnie 'Prince' Billy; Bill Callahan; Townes Van Zandt; Guy Clark; Tom Waits; Led Zeppelin
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