The Goo Goo Dolls - Greatest hits volume one - The singles
Warner
VÖ: 16.11.2007
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Durch die Bank
Muss man die nicht gerne haben? Die Goo Goo Dolls fabrizieren seit nunmehr 22 Jahren den Soundtrack für die liebeskummergeplagte Jugend, schleichen sich nach wie vor in etliche Schlafzimmer dieser Welt und bilden den Inbegriff des amerikanischen College-Rocks. Alles keine ausreichenden Reizmittel, um eine Single-Sammlung besonders schmackhaft anzupreisen. Auch die gelegentlichen Vergleiche mit Bon Jovi, die Erinnerung an die angsteinflößende Coverversion des Supertramp-Evergreens "Give a little bit" und das Grauen einer Bill-Kaulitz-Frisur-Vorlage verbessern die Vorzeichen nicht.
Doch kaum hat man die Zusammenstellung des Trios aus Buffalo dem CD-Player übergeben, liegt ein gewisser Zauber in der Luft, dem man sich nur schwerlich entziehen kann: Wohlig warme Romantikkanonen wie "Here is gone", "Iris", "Dizzy" oder "Big machine" umhüllen mit ihrer samtenen Schwerelosigkeit und versprühen eine zarte Melancholie, der man sich gerne ergibt. Die üblichen Verdächtigen reihen sich Seite an Seite und funkeln teils heller, als im Erinnerungsvermögen eingebrannt. Die Musik der Goo Goo Dolls hat die besseren Argumente als ihr angeknackstes Image.
Da es sich bei "Greatest hits volume one - The singles" nach der Frühphasen-Compilation "Ego, opinion, art & commerce" schon um die zweite Werkschau handelt, pfeift die Band glücklicherweise auf die unausgewogenen musikalischen Spuren der ersten fünf Jahre und eröffnet den Reigen der Hits mit der zuletzt veröffentlichten Single "Let love in". Ohne auch nur ansatzweise die Chronologie zu berücksichtigen, kompiliert die Gruppe eine organische Platte aus den glücklichen Tagen ihrer erfolgreichen Karriere und verzichtet dankenswerterweise auf besagtes "Give a little bit". Die offensichtliche Intention: Nettigkeit.
53 Minuten ohne neue Dreingaben ist für eine solche Compilation dennoch sehr dürftig. Und aufgrund der Nähe der zusammengerückten Tracks wird auch klar, dass Songwriter Rzeznik im Laufe der Jahre langsam, aber kontinuierlich Ideen verloren hat und er sich allzu oft an seinen eigenen Schaffenstaten bedienen muss. Natürlich ist das erlaubt und vielleicht auch okay, schmeckt aber auch eher schal und dürfte den Wunsch heraufbeschwören, die Karriere der Goo Goo Dolls nun langsam als beendet betrachten zu dürfen. Schön ist's trotzdem noch mal, sich auf viele Jahre ungezügelter Romantik zu besinnen.
Highlights
- Slide
- Better days
- Iris
Tracklist
- Let love in
- Dizzy
- Here is gone
- Slide
- Name (New version)
- Stay with you
- Before it's too late
- Broadway
- Feel the silence (Remix)
- Better days
- Big machine
- Black balloon
- Sympathy
- Iris
Gesamtspielzeit: 53:31 min.
Referenzen
Gin Blossoms; Nine Days; Vertical Horizon; Del Amitri; Paul Westerberg; Buffalo Tom; Bon Jovi; Lifehouse; The Calling; Matchbox Twenty; Third Eye Blind; Dishwalla; Powderfinger; Radioroad West; Toad The Wet Sprocket; Deep Blue Something; SR-71; 3 Doors Down; Oleander; Tonic; Graham Colton Band; Delirius?; Train; Fastball; Wheat; Barenaked Ladies; Guster; Better Than Ezra; Collective Soul; Our Lady Peace; Something For Kate; Re!nvented; Bon Jovi
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