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Bruce Springsteen - Magic

Bruce Springsteen- Magic

Columbia / Sony BMG
VÖ: 28.09.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Hungry hearts

Das Jahr 1972 darf durchaus gebührend zelebriert werden. Während die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft den Europameistertitel in die Heimat kickte, John Fogerty endlich seine Solokarriere zum Laufen brachte, traf Bruce Springsteen in New Jersey mit der E-Street-Band zusammen. Im Laufe der letzten 35 Jahre wurde allenthalben gemeinsam Musikgeschichte geschrieben, Amerika auf den Kopf gestellt, ein Vermögen verdient, sich getrennt und wieder gefunden. Zum Jubiläum gibt's die siebzehnte gemeinsame Platte. Was lange währt bleibt endlos gut?

So leicht ist es dann selbst für einen gestandenen Musiker, der sich von der halben Weltbevölkerung als "Boss" anreden lässt, auch wieder nicht. Selbst die verdiente E-Street-Band ist, wie schon "The rising" zeigte, längst nicht mehr über jeden Zweifel erhaben. Daher ist die Aufmerksamkeit für den erneuten magischen Funkenflug der Traditionsgemeinschaft von besonderer Spannung. Doch kann schon nach wenigen Takten eingelenkt werden, dass es um die tieftönigen Qualitäten eines Garry Tallent und den metronomischen Beats eines Max Weinbergs noch immer keine Fragen geben kann: Das taktvollste Duo in Rock und Pop.

Die Single "Radio nowhere" spricht die klare Sprache eines Eddie Vedders, holzt sich einmal quer durch die Waldbestände North Carolinas. Springsteen klingt wie jemand, dessen "Born to run" noch keine 32 Jahre auf dem Buckel hat. Freudige, ja vergnügte Melodien (in "I'll work for your love" zu belauschen), treffen auf energetische und verspielte Rocksongs, die sich jedem "Classic"-Attribut entziehen. Es ist der leichtverdauliche Wurzelgrund des musikalischen Zeugnisses, welches Springsteen in seiner erstaunlichen Karriere zusammengetragen hat.

Da wird Folk elektrisiert, kleinen Geschichten feuriges Leben eingehaucht. Auf "Magic" wird vielschichtig, ungestüm und auf bestechende Weise mit beherrschtem Krawall musiziert. Es werden jubelschreierregende Gitarren-Saxofon-Soli ("Long walk home") Platz eingeräumt, an "Glory days" erinnert ("Livin' in the future") und der Mumifizierung der eigenen Unantastbarkeit entschieden entgegengewirkt. Springsteen kommt nicht, um sein Erbe zu verwalten. Er kommt mit seinen Freunden, um es ordentlich krachen zu lassen. "Ich sah die Zukunft des Rock 'n' Roll, und ihr Name ist Bruce Springsteen" (Jon Landau, 1974). Er ist noch immer am Ball.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Radio nowhere
  • Your own worst enemy
  • Long walk home

Tracklist

  1. Radio nowhere
  2. You'll be coming down
  3. Livin' in the future
  4. Your own worst enemy
  5. Gypsy biker
  6. Girls in their summer clothes
  7. I'll work for your love
  8. Magic
  9. Last to die
  10. Long walk home
  11. Devi's arcade
  12. Terry's song

Gesamtspielzeit: 47:07 min.

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