Nightwish - Dark passion play

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 28.09.2007
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Der Rosenkrieg
Eine Band schmeißt die Sängerin raus. Eigentlich ein Vorgang, wie er etwa 2.853 Mal im Jahr vollzogen wird. Nun sind Nightwish allerdings nicht nur, aber vor allem im heimischen Finnland absolute Top-Stars, und bei der Sängerin handelte es sich bekanntermaßen um Tarja Turunen, angehender Opernstar und bereits voll ausgebildete Primadonna. Hört man jedenfalls so. Denn als ein Fest für die Regenbogenpresse wurden alle Eifersüchteleien und sonstige Streitigkeiten mit größter Detailtreue in der Öffentlichkeit ausgebreitet. Eigentlich ist also Anette Olzon die ärmste Sau in dem ganzen Spiel. Denn eines ist klar: Was auch immer sie am Mikrophon anstellt, sie ist die Sängerin nach Turunen und wird auf ewig "die Neue" sein.
Die Band jedenfalls gibt sich gelassen und pulvert mal eben deutlich sechsstellige Summen in die Produktion der neuen Platte. Abbey Road, Orchester, Chöre - alles nur vom Feinsten. Als wenn der Druck nicht schon groß genug wäre. Insofern ist es natürlich mutig wie nur was, das Album mit einem Vierzehnminüter zu eröffnen. Natürlich Bombast pur, wie nicht anders zu erwarten. Und eine Sängerin, die ihre Sache wirklich gut macht, irgendwo in der Schnittmenge zwischen Sharon Den Adel (Within Temptation) ohne Glaszersplittern und Cristina Scabbia (Lacuna Coil) in nicht ganz so kraftvoll. Gut, die letzten drei, vier Minuten von "The poet and the pendulum" kann man sich getrost schenken, doch im Prinzip ist das schon einmal ein netter Anfang.
Nicht so nett hingegen "Bye bye beautiful". Es bedarf wohl keiner weiteren Erklärung, wem dieser Song gewidmet ist. Überraschenderweise entpuppt sich der Song als durchaus überzeugender Rocker, sieht man einmal vom etwas stumpf stampfenden Refrain ab. Trotzdem, das rockende Element kommt deutlich kürzer als zuvor. Lediglich "Master passion greed" lässt durch deutliche Anleihen bei Children Of Bodom aufhorchen. Ansonsten wird es im Laufe des Albums immer deutlicher: Der Sound von Nightwish ist der völligen Blindguardianisierung anheim gefallen. Keine Streichersektion, die nicht noch verfettet wird, kein vermeintliches Soundloch, das nicht noch durch ein Sample oder etwas Orchester zugestopft werden könnte. Das klappt höchstens noch beim orientalisch angehauchten "Sahara", darüber hinaus ist weniger oft viel mehr. Siehe "Amaranth", siehe "Whoever brings the night".
Doch plötzlich wird das Orchester in die Mittagspause geschickt, und Folk zieht ein. Nun sind die Ohren nach fünfzig Minuten Bombast so zugepappt, dass zum Beispiel "The islander" oder "Last of the wilds" eine wohltuende Abwechslung bilden. Doch wenn man's genau nimmt, ist hier ein Stilbruch zu verzeichnen, als hätte man noch eine EP ans Album gehängt, um den Silberling voll zu bekommen. Eigentlich können Nightwish mit dieser Platte nur verlieren. Klar, "Dark passion play" wird sich dank einiger durchaus starker Songs wie geschnitten Brot verkaufen. Doch ein Ausrufezeichen geht anders. Zu oft kaschiert der Bombast Schwächen im Songwriting, zu unnahbar, weil zu perfekt, klingt die Produktion. Eines werden Nightwish allerdings mit Sicherheit schaffen: Dass über sie wieder auf den Musik- statt den Klatsch-Seiten geschrieben wird.
Highlights
- Bye bye beautiful
- Master passion greed
- Sahara
Tracklist
- The poet and the pendulum
- Bye bye beautiful
- Amaranth
- Cadence of her last breath
- Master passion greed
- Eva
- Sahara
- Whoever brings the night
- For the heart I once had
- The islander
- Last of the wilds
- 7 days to the wolves
- Meadows of heaven
Gesamtspielzeit: 67:40 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Pat |
2007-09-27 15:12:22 Uhr
also den opener find ich ziemlich geil. auch wenn es viele vielleicht gruselt, mir gefällen da so einige songs.... |
Schäbiger Wurzelsepp |
2007-09-27 12:12:34 Uhr
..aber der lustge Musikantenstadl ist auch immer gut besucht und Hansi Hinterseher ebenfalls ein Superstar..manchmal möchte ich einfach nur noch..schlafen.. |
Schäbiger Wurzelsepp |
2007-09-27 11:53:51 Uhr
Der musikalische Ausdruck dieser Finnentruppe ist derart gruselig trivial, das es mich im Halse würgt.Ebenso diese unglaublich peinliche Groschenheft-Covergestaltung, die besagte Literatur quasi noch in den Schatten stellt.Das 15 Jährige Suicidal-Teenies mit romantischen Verwirrungszuständen auf einen derartig kommerz kalkulierten Bravo-Gothic-Schlager Schmalz abfahren, ist ja noch nachvollziehbar, aber ausgewachsene Armins??Da mach ich mir tatsächlich Sorgen.Nimms mir nicht Übel, aber das mußte jetzt einfach mal raus. |
Armin |
2007-09-26 21:54:27 Uhr
Servus zusammen,die finnischen Superstars NIGHTWISH, welche diesen Freitag, 28.09. ihr neues Album „Dark Passion Play“ durch Nuclear Blast Records/ Warner veröffentlichen werden, haben folgende Tourdaten bekannt gegeben: NIGHTWISH - EUROPEAN PASSION PLAY 2008 Präsentiert von: PRO7, METAL HAMMER, ORKUS & WOM 21.02.2008 Berlin Arena 23.02.2008 Leipzig Arena 24.02.2008 Stuttgart Schleyerhalle 25.02.2008 Frankfurt Jahrhunderthalle 27.02.2008 Bamberg Jako Arena 28.02.2008 A-Wien Gasometer 29.02.2008 CH-Zürich Hallenstadion 17.03.2008 Hamburg Colour Line Arena 18.03.2008 Hannover AWD Hall 19.03.2008 Dortmund Westfalenhalle 2 Bundesweiter Vorverkauf startet am 28.09.2007 um 10:00 Uhr auf www.eventim.de Bei allen anderen bekannten VVK-Stellen sind die Tickets dann ab dem 03.10.2007 zu erwerben! www.nightwish.com |
Guitar Joe |
2007-09-21 21:34:05 Uhr
Hilfe, ich mag die neue Single von Nightwish..! |
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Referenzen
Within Temptation; Tarja Turunen; Evanescence; Tapping The Vein; Tristania; Edenbridge; Xandria; After Forever; Epica; Dreams Of Sanity; On Thorns I Lay; Flowing Tears; Bloodflowerz; Mandragora Scream; Lacuna Coil; Sirenia; Visions Of Atlantis; Tiamat; Therion; Lullacry; Nevermore; Stratovarius; Sonata Arctica; Green Carnation; Blind Guardian; The Gathering; The Nymphs; Queenadreena; Fetish; Le Mans; Theatre Of Tragedy; L'Âme Immortelle; Lacrimosa; HIM; Disillusion; Children Of Bodom; Iced Earth; Savatage; Avenged Sevenfold; Manowar; The Darkness; Queen
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