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Rooney - Calling the world

Rooney- Calling the world

Cherry Tree / Geffen / Universal
VÖ: 28.09.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Captain Hook

Ed Rooney, Schuldirektor und Spaßfeind Nr. 1 aus der Achtziger-Jahre-Klamotte "Ferris macht blau", hat es ziemlich gut getroffen bei seiner Wiedergeburt. In Gestalt einer lustigen kalifornischen Truppe wird er jetzt nämlich unverhofft zum Sympathieträger. Blaumachen ist kein Thema mehr, dafür aber Blaupausen - "Calling the world" präsentiert sich als clevere Zitatensammlung aus 50 Jahren Musikgeschichte, mit überraschender Vorliebe für soliden Vokuhila-Softrock. Könnte man locker als Fortsetzung des The-Feeling-Debüts "Twelve stops and home" verkaufen.

Schon der 2003 veröffentlichte Erstling "Rooney" fiel durch Robert Schwartzmans unverkennbares Schönwetter-Songwriting auf. Spätestens bei Lied vier hatte man das dringende Bedürfnis, sich cocktailschlürfend mit Sonnenschutzfaktor zwölf einzucremen. Wenn der eigene Stammbaum beängstigend große Schatten wirft (Schwartzmans Onkel heißt Francis Ford Coppola), kann man wohl gar nicht anders, als ein Sunnyboy zu werden. Die Schwartzman-Brüder sind in dieser Hinsicht geradezu paradebeispielhaft und haben endlich ihren Platz gefunden: Jason wechselte vom Schlagzeuger-Posten bei Phantom Planet vor die Kamera, Robert ging den umgekehrten Weg. Nach Rollen in den Filmen "The virgin suicides" und "Plötzlich Prinzessin" widmet er sich nun mit Rooney hauptberuflich der Rettung des Mammut-Refrains und zieht eine Hookline nach der anderen.

Dabei waren Rooney zunächst nichts weiter als ein Anti-Liebeskummer-Projekt. 1999 verguckten sich Robert Schwartzman und Taylor Locke in dasselbe Mädchen, die Auserwählte wollte allerdings von beiden nichts wissen. Also taten die Kumpels, was Kumpels nach einem amourösen Debakel nun mal tun müssen: Sie gründeten eine Band. Pech in der Liebe bedeutete dann auch tatsächlich Glück im Spiel - ihre erste US-Tour durften sie, mittlerweile ein Quintett, gleich als Support von Weezer bestreiten. Es lief aber nicht immer alles so glatt. Zwei fertige Alben landeten in der Tonne. Mit dem einen war die Band selbst unzufrieden, das andere wurde von der Plattenfirma verschmäht.

Seine schwere Geburt hört man "Calling the world" glücklicherweise nicht an. Passend zu Englands gleichnamigem Nationalfußballer empfehlen sich Rooney als laufstark, routiniert und technisch hervorragend. Melodisch ausgefuchst stürmen sie fröhlich aufs Ohr zu, versenken ein Riff nach dem anderen, harmonieren zudem tadellos als Chorschützen, und können - frei von jeglichem Ballast tiefgründiger Lyrik - sogar mit Abstaubertoren punkten. Queen, Cheap Trick, Supertramp, Electric Light Orchestra, The Cars - Rooney sind halt top im Reinkarnieren. Und mit "I should've been after you" haben sie sogar eine stattliche Rockoper parat. Galileo!

Trotzdem kickt hier nicht bloß der 1. FC Elster: Der Staccato-Rhythmus von "Where did your heart go missing?" pulsiert ebenso eigenständig wie unwiderstehlich, "Tell me soon" schmachtet hochsensibel stadionkompatibel, und "Paralyzed" überschreitet mit tätowierten E-Gitarren im Nacken das Tempolimit fürs College-Radio. "What for" lehnt sich derweil sinnierend zurück und landet direkt in Phil Spectors Armen. Bei dem Synthie-Schnittmuster von "Believe in me" dürfte Brandon Flowers (The Killers) übrigens glatt der Kajalstift abrutschen. Zum Finale dramatisiert sich "Help me find my way" auf die streicherumsäumte Musicalbühne - eine Hommage an Roberts verstorbenen Dad, Filmproduzent Jack Schwartzman. Der wäre bestimmt verdammt stolz, auch wenn der Junior die Schauspielkarriere an den Nagel gehängt hat. Captain Hook ist schließlich die Rolle seines Lebens.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Where did your heart go missing?
  • I should've been after you
  • Paralyzed
  • What for

Tracklist

  1. Calling the world
  2. When did your heart go missing?
  3. I should've been after you
  4. Tell me soon
  5. Don't come around again
  6. Are you afraid?
  7. Love me or leave me
  8. Paralyzed
  9. What for
  10. All in your head
  11. Believe in me
  12. Help me find my way
  13. Get away (Bonus track)

Gesamtspielzeit: 46:53 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
jam
2008-08-17 18:51:22 Uhr
habe endlich die Scheibe...richtig klasse!
keiler
2008-03-12 22:19:00 Uhr
so ein langweiliger müll. kommen jetzt nur noch high school teen bands aus amerika
!!
2008-03-12 21:55:01 Uhr
Das is ne Aussage!
vivan
2008-03-11 21:55:17 Uhr
rooney ist die coolst band überhaupt das erste album ist der hammer und das zweite auch
Armin
2008-02-20 19:35:35 Uhr
Rooney | Drei weitere Shows für April bestätigt!










Sie sind mit ihrem "When Did Your Heart Go Missing" Dauergäste in den deutschen Airplaycharts Top20- und auch live haben die fünf Jungs aus Kalifornien noch weitere Rock-Pop-Hymnen im Gepäck. Mit ihrem zweiten Album "Calling The World" liefern uns Rooney jede Menge "Mitsing-Stoff" und eine energiegeladene Show.

Neben den zwei Live-Shows, bei denen Rooney die Kollegen von Good Charlotte supporten, wurden nun drei Headliner-Shows bestätigt, die direkt anschließen. Im April dürfen sich die deutschen Fans auf Live-Zauber aus Kalifornien und ihre neue Single "Are You Afarid?" , die bereits am 28. März veröffentlicht wird.

ROONEY live:
Support von Good Charlotte:
27.03. München/ Elser Halle
28.03. Saarbrücken/ Garage

ROONEY Tourdaten
01.04.2008 Stuttgart, Zapata (SKS Russ)
02.04.2008 Berlin, Frannz Club (Trinity Concerts)
17.04.2008 Köln, Luxor (Concert Team NRW)
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