H-BlockX - Open letter to a friend
X-Cell / Sony BMG
VÖ: 24.08.2007
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Porto zahlt Empfänger
Tja, ist das jetzt nun cleveres Marketing oder Chuzpe? Jetzt spielen also schon Bands mit ihrem Label um die Kohle. Der Reihe nach: Nach längerer Pause, in der so manch einer das Ende der H-BlockX erwartet, manch einer auch erhofft hatte, erblickt im Februar 2007 ein neues Album das Licht der Welt. Dieses Album genügt offenbar in keiner Weise den gestrengen Qualitätskriterien des Labels. Hoppla. Ob dieses jetzt zu schlecht oder zu "innovativ" war, sei zunächst dahingestellt. Auf jeden Fall erkennt die Band messerscharf, dass man dann nun eben die Werbetrommel rühren müsse und ändert nicht ein Bit der Aufnahmen. Auftritt: ein eifriger Controller des Labels, der ob der zu erwartenden Kosten einer Video-Tour für die Vorab-Single "Countdown to insanity" einen mittleren Herzriss erleidet. Die Band hingegen ist dermaßen überzeugt (oder verbohrt?), dass eine Wette abgeschlossen wird: 100.000 Hits auf YouTube oder Top 10 der Single-Charts, dann zahlt das Label die kompletten Promo-Kosten. Ansonsten buttert die Band rein. Resultat: Vier Tage vor Verkaufsstart der Single ist die Wette gewonnen. Glückwunsch erstmal.
Nun ist aber immer noch nicht geklärt, ob die Typen nun alles, was "H-BlockX" richtig schreiben kann, als Stimmvieh gen YouTube gehetzt haben oder ob das Material tatsächlich so gut ist. Zunächst beginnt "Cliché" mit überaus gefälliger Blackmail-Anleihe. Abzüglich des Refrains, bei dem man sich fragt, warum Henning Wehland ausgerechnet hier das Schreien nicht sein lassen sein konnte, eigentlich ein guter Einstieg. Das folgende "Here I go again" entpuppt sich gar als ganz vorzüglicher Geradeausrocker. Wenn Münster Staub auf den Straßen hätte, hier würde er aus den Boxen rieseln. Das ist nicht spektakulär, das ist nicht innovativ, aber es macht wirklich und ganz ehrlich Spaß.
"Countdown to insanity" ist dann zwar ganz nett, kann sich aber nicht entscheiden, ob man eher mit dem seligen Fury aus dem selben Hafereimer gefressen hat oder doch eher mal so richtig töfte Partymucke machen möchte. Nun haben H-BlockX-Singles die berüchtigte Tradition, dass gerne mal irgendwer ziellos versucht, Sprechgesang zu betreiben. Doch zum Glück hat man Nervlette Dave Gappa offenbar final verklappt. Also verkauft sich "Countdown to insanity" trotz aller Mängel als eine der besseren Singles. Ein echter Jammer hingegen ist "I don't want you to like me". Klingt trotzig, ist auch so. Aber ist dermaßen Backyard Babies, dass selbst die versoffenen Schweden den Song wegen Selbstkopie nicht auf ein neues Album nehmen würden.
Und so wird das Album in diesem Spannungsfeld vor sich her getrieben. Mal frech geklaut, dann wieder reife, geradlinige Songs, selten noch Banales. Dafür Bittersüßes wie "Leaving" oder der melancholische Titeltrack. Doch leider setzt es mit dem unnötig hibbeligen "Selfconversation" aber auch echte Ausreißer nach unten. Aus einem Best-Of der letzten beiden Studioalben könnte man also durchaus ein prima Album basteln. So bleibt eher "artig" übrig. Aber da mit Ausnahme von "No excuses" und dem Debüt ansonsten eher das Attribut "nervig" angebracht war, ist das ein echter Fortschritt.
Highlights
- Here I go again
- Open letter to a friend
Tracklist
- Cliché
- Here I go again
- Countdown to insanity
- I don't want you to like me
- Yesterday
- Leaving
- Selfconversation
- Stay
- Ordinary man
- ...And I wonder
- Bring it on
- Open letter to a friend
Gesamtspielzeit: 45:45 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
auf jeden |
2008-02-07 15:12:47 Uhr
Der Song "Open Letter to a Friend" ist gaaanz groß, nicht innovativ oder so, sondern halt einfach nur schön... |
xela |
2007-11-25 16:12:26 Uhr
Finde ich auch, alles ist gei. hammer. EINFACH NUR GENIAL. |
alex |
2007-11-25 16:10:40 Uhr
Einfach alles ist bei den H-Blockx geil.Das Lied ist hammer , hab ich auf Konzert gehört. EINFACH NUR GENIAL |
Popel |
2007-10-15 14:34:42 Uhr
Leaving ist meiner Meinung nach ein richtig guter Song, genauso wie Here I go again. In der Breite ist das Album aber eher dünn. |
Daharka |
2007-08-20 07:28:26 Uhr
Huch, gibt ja schonnen leak... |
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Referenzen
Blackmail; Fury In The Slaughterhouse; [LAW]; Substyle; Superfly 69; Thumb; Stone The Crow; Sub7even; Alternative Allstars; Donots; Die Happy; A; Papa Roach; Alien Ant Farm; Faith No More; Lostprophets; Hoobastank; Incubus; Farmer Boys; Juicy Junk; Emil Bulls; 4lyn; P.O.D.; 311; Audioslave; Blackeyed Blonde; The Real Mother Fishermen; Tell Your Mother; Plan B
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