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Gore Gore Girls - Get the gore

Gore Gore Girls- Get the gore

Bloodshot / Indigo
VÖ: 06.08.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Nicht blutjung, aber gefährlich

Die so genannten harten Kerle verlieben sich im Film meist in die bravsten Frauen. Frauen aber müssen ja seit einigen Jahren alles daran setzen, zu beweisen, dass sie alles mindestens genauso gut beherrschen wie Männer. Daraus müsste nun eigentlich folgen, dass sich toughe Frauen in die luschigsten Waschlappen verlieben. Aber nicht nur in Quentin-Tarantino-Filmen können wir erleben, dass die Evolution momentan soweit noch nicht vorangeschritten ist: Momentan reiten die Damen nach Ende der Gewaltorgien einsam in den Sonnenuntergang.

Ob das auch für die Gore Gore Girls gilt, wissen wir nicht. Aber dass ihr Album "Get the gore" einem Gewaltritt durch den Garagenrock gleich kommt, ist gewiss - mit allen Höhen und Tiefen. Da gibt es den dreckigen, oft auch langsam umgesetzten Unterground-Rock wie in "Pleasure unit" mit der großartigen Textzeile "One man's trash is another girls treasure." In "Where evil grows" gibt es dann ein schickes Abhebende-Untertassen-Intro, Metronom-Schlagzeug, moduliertem Gesang und Horror-Text. Da kommt dann auch gleich der Bezug zu schäbigen Trash-Filmen auf; für eine Band, die sich nach einem 1972er Kinntop benennt, eine Frage der Ehre.

Überhaupt klingt das Ganze wie der verloren gegangene Soundtrack zu Tarantinos "Death proof". Nicht fehlen dürfen auch jede Menge "Shalala" und "Bababab", rhytmisches Klatschen sowie das dazu gehörige Liedgut, das mal kitschig, mal biestig, mal punkig und mal verspielt daherkommt. Und alle 17-jährigen Mädels (samt deren Bewunderern) bekommen mit "All grown up" praktisch die weibliche 60er-Jahre-Funpunk-Variante der Beastie-Boys-Hymne "Fight for your right (to party)" vorgesetzt.

Nein, das ist natürlich alles überhaupt nicht neu oder einzigartig. Aber bei dem Spaß, den die Mädels verbreiten, sind solche Einwände wirklich rasend uninteressant. Denn welcher harte Kerl würde sich von einer dieser "Voodoo dolls" nicht gerne als "süße Kartoffel" oder gar als "liebes Kleinkind" bezeichnen lassen? Manchmal darf Kitsch eben auch laut sein.

(Holger Schauer)

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Highlights

  • All grown up
  • Pleasure unit
  • You lied to me before

Tracklist

  1. Fox in a box
  2. Loaded heart
  3. All grown up
  4. Pleasure unit
  5. Where evil grows
  6. Casino
  7. Don't cry
  8. Mary Ann
  9. You lied to me before
  10. So sophisticated
  11. Little baby
  12. Sweet potato
  13. Voodoo doll
  14. Hammer stomp

Gesamtspielzeit: 38:34 min.

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