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Segrov - Segrov

Segrov- Segrov

Rec 90 / Cargo
VÖ: 03.08.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

More than a peeling

Es mag sein, dass Andreas Segrov ein wenig dünnhäutig klingt. Aber dafür gibt es schließlich eine plausible Erklärung: Er kommt aus Bergen, der regenreichsten Stadt Europas. Und unter diesen Umständen ist es nur vernünftig von der norwegischen Natur, zu Gunsten von Schwimmhäuten an der Gesamtpelle zu sparen. Allerdings sorgt die skandinavische Melancholie für regelmäßiges Seelen-Peeling, das sich bei Segrov zwischen den Koordinaten Americana, Folk und Nordic Pop räkelt. Den kosmetischen Feinschliff am selbstbetitelten Debüt erledigten HP Gundersen und Kato Ådland, bekannt für ihre Kollaborationen mit Sondre Lerche und Madrugada.

"Make your own mistakes / That's how you learn / Play around with fire / Then get burned." Wenn Segrov mit einem leicht aufgewühlten Unterton seine Existenz-Analysen vorträgt, geht es ihm um Wege, nicht um Ziele. Der Kontrabass gibt mit beschwingter Zuverlässigkeit das Wanderschritttempo vor; Akustikgitarre, Dobro und Pedal Steel schultern lässig das melodische Gepäck und lassen Segrov nicht nur den Vortritt, sondern spendieren ihm auch noch Rückenwind. "Written in the sand" schert übermütig aus, um ein Western-Reitturnier zu besuchen, während "Blessings" in eine Jazzbar einkehrt, wo ein fantastisches Marimbaphon klare Prioritäten setzt: "We don't need your father's blessings / We don't need your mother wishing us well."

Zu "Love is on the way" könnte geschunkelt werden, wenn's nicht so langsam wäre - und eigentlich auch viel zu schön, um verschunkelt zu werden. Außerdem gibt es hier ja noch genügend Lieder, zu denen sogar Tanzbeine geschwungen werden dürften: die Country-Episode "Waiting game" beispielsweise oder das flotte Bossa-Nova-Nümmerchen "Pointer on my watch". Es wird getuschelt, dass Andreas Segrov manchmal nach Jeff Buckley klingen würde, was immerhin das feinsinnige "It's never easy" bestätigen kann. Aber wen interessiert schon dieses bequeme Namedropping, wenn das norwegische Raindropping seine ganz eigenen Stimmen und Stimmungen formt. "You've just got to lean on days to come / Lean on good times to come / You've got to wake up in the morning / Just to hear that morning song / And think of all that you've got." Auf der Habenseite steht in diesem Fall eine ganze Menge. Mehr als alle Bergenser Regentonnen fassen können.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • Get burned
  • Blessings
  • It's never easy

Tracklist

  1. Get burned
  2. Written in the sand
  3. Blessings
  4. Love is on the way
  5. Waiting game
  6. It's never easy
  7. Make this go over
  8. Pointer on my watch
  9. The dance
  10. Strangely

Gesamtspielzeit: 42:38 min.

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