The Number Twelve Looks Like You - Mongrel
Eyeball / Cargo
VÖ: 10.08.2007
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Wenn und Aber
Reduziert man die Welt, die Gesellschaft, die Menschen auf das Wesentliche, dann bleiben nur Nullen und Einsen, Top oder Flop und gut oder böse. Entweder, oder! Himbeeren oder Erdbeeren. Hund oder Katze. Dazwischen gibt es zumeist nicht viel. Es gibt ja schließlich auch nur Stress oder Spaß. Das Ganze in einigen wenigen Ausnahmefällen vielleicht noch wahlweise nacheinander: Erst Spaß, dann Stress (Abend in Berlin) oder umgekehrt - Stress vorm Spaß (Versöhnungssex). Aber im Grunde war's das doch. Schwarz-weiß-Malerei per excellence. Aber so ist der zivilisierte Affe nun einmal. Bis jetzt!
The Number Twelve Looks Like You sind welche dieser Grenzgänger und Meinungsspalter, die entweder als Geniestreich oder Wahnsinnige abgestempelt werden. Stichwort Schwarz/Weiß und so. Doch "Mongrel" beweist, dass eben Genie und Wahnsinn in der Kunst oft miteinander verschmelzen und diese Trennung fast unmöglich ist. Das gehört einfach zusammen. Ohne zuvorigen Stress schließlich auch kein Versöhnungssex. Ganz einfache Formel. Es geht sogar so weit, dass "Mongrel" phasenweise echt nervt. Alleine diese Stimmen schon! Dagegen sind die Blood Brothers teilweise noch ein richtig süßes Zuckerschlecken. Von den zighundert jazzigen Frickelfrackelbreaks mal ganz abgesehen. Quietsch, Break, Knüppel, Geschrei, Lärm, Dumdidum, Melodieansatz, Break, nächster Song. Da steigt das Hirn irgendwann schon zu Recht aus.
Aber andererseits, was hier als Stressercore angekündigt wird, bietet in "Jay walking backwards" einen so hängenbleibenden melodischen Abschluss, dass man gar nicht von wirren Songstrukturen sprechen kann, auch wenn natürlich die Doublebass durchweg knattert und eine herrlich hohe Anzahl von Motivwechseln angepeilt wird. Wenn da nicht schon zu diesem frühen Zeitpunkt Stress und Spaß eine komplette Symbiose eingehen würden. Irrwitzig, das alles. Da entpuppt sich zusehens auch die anstrengende Überlastung und Überfrachtung der Songs als interessante Zwiespältigkeit: Technische Experimente in Massen, die einen total kirre machen, wenn man versucht, die Klangwelten irgendwie schematisch zu erfassen und andererseits dennoch verborgene Melodien und tanzbare Passagen, die den hektisch-nervösen Zappelphillipp in einem wecken könnten. Schöner Spagat, spaßiger Stress.
Highlights
- Jay walking backwards
- Paper weight pigs
Tracklist
- Imagine nation express
- El piñata de la muerte
- Jay walking backwards
- Grandfather
- Alright, i admit it ... it was a whore house
- Paper weight pigs
- Sleeping with the fishes, see?
- Cradle in the crater
- The weekly wars
- The try (Thank you)
Gesamtspielzeit: 37:27 min.
Referenzen
Hansi Hinterseer; The Fall Of Troy; Every Time I Die; The Blood Brothers; Circle Takes The Square; Horse The Band; Transistor Transistor; Between The Burried And Me; The Dillinger Escape Plan; Psyopus; Saetia; The Locust; The Bled; La Quiete; Fear Before The March Of Flames; An Albatross; Coalesce; Refused; Daughters; From A Second Story Window; Orchid; Ed Gein; ; Chiodos; Botch; Hot Cross; Glassjaw
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- The Number Twelve Looks Like You (28 Beiträge / Letzter am 22.12.2009 - 01:49 Uhr)