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Maps - We can create

Maps- We can create

Mute / EMI
VÖ: 27.07.2007

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Streiflichter

Die musikalischen Koordinaten auf James Chapmans Landkarten sind schnell kartographiert. Mehrspurgerät und Computer stehen im Wohnzimmer, das Studio in Island, das Bett ist der Kompositionsort. Stimmen und Klang fließen in Wachfieberschüben durch das Bewusstsein, der Kopf hängt dazu in den Wolken fest. Und wie immer sitzt dort, wo die Füße sind, der Sound. Die Schuhe von "We can create" sind dabei auf Hochglanz und Keimfreiheit poliert. Was heißt: Voran kommt man auf ihnen nicht.

So zieht sich gleich "So low, so high" weniger als Soundwall, vielmehr als ein beständig pulsierendes Schallhologramm nur langsam von selber herauf. Chapman streift dazu die Silben eher, als sie gar zu laut auszuposaunen, streichelt den Song beinahe zurück in den Schlaf. Und klingt derart nach Stars' Torquil Campbell, dass geschätzte siebzehn Kopfnüsse hermüssen, um das Hörerhirn aus der Erinnerung zu schubsen. Bis Trompeten den Restschlaf aus den Augen kratzen, bleibt das - trotz Uptempobeat - allerdings der einzige Aufwecker hier. Immerhin nimmt darauf "You don't know her name" einen ausgestellten Basslauf mit auf die Pyjama-Party, schärft "Glory verse" den Schlafzimmerblick mit Glockenspiel und Gitarrentupfern. Bei "Elouise" und "Back + forth" bricht zum Schluss die Sonne aus dem Songkörper heraus. Und die Akustische von "To the sky" landet aus einem klangästhetisch schwachbrüstigen Punch heraus gar einen veritablen Hit.

In Songs wie "It will find you", "To the sky" und "Lost my soul" steckt hingegen weniger drin, als versprochen wird. In der Tat zermürben sie eher, statt einzulullen. So mögen einen irgendwann selbst die Wachrüttelbeats von "Don't fear" nicht mehr aus den Kissen reißen. Denn "We can create" ist derart darauf tariert, wohl zu gefallen, dass Beiläufigkeit und Langeweile für Chapman nicht mehr klar auslotbar scheinen. Stattdessen kreiert er einen Bewusstseinsstrom, der geradewegs ins Unterbewusste kleckert, von hier aus jedoch oftmals auch noch ungebremst ins Vergessen durchtropft. Und in diesen Momenten bestimmt nicht dafür geschnitzt ist, Tote zu erwecken. Und einen solchen Anspruch sollte Musik, egal wie sehr sie sich für die behutsamen Töne interessiert, doch wohl wenigstens haben.

(Tobias Hinrichs)

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Highlights

  • Elouise
  • To the sky

Tracklist

  1. So low, so high
  2. You don't know her name
  3. Elouise
  4. It will find you
  5. Glory verse
  6. Liquid sugar
  7. To the sky
  8. Back + forth
  9. Lost my soul
  10. Don't fear
  11. When you leave

Gesamtspielzeit: 52:11 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Gordon Fraser

Postings: 2537

Registriert seit 14.06.2013

2017-12-02 19:08:33 Uhr
Hat hier damals eine 5/10 bekommen? Wow. Ist doch eigentlich sehr gefälliger, verträumter Electropop.
Blocoholi
2008-05-15 08:45:04 Uhr
superb!!

woah
smörre
2007-07-18 17:41:38 Uhr
Nachdem ich gestern nachts noch durch meine Stadt gefahren bin ein heißer Anwärter auf mein Sommerpop-Album des Jahres.

Erscheint über Mute und vereint so ziemlich alles von Shoegazer bis Bombastpop mit britischer Prägung. Von vorne bis hinten eigentlich überproduziert und mit Melodien vollgestopft. Dazwischen immer noch Synthies und Elektrotupfer. In manchen Situationen erschlagend, in manchen passend zu den Sommerwolken oben. Leichte Kost und eben sehr gefällig.

Ein paar zu viele Songs auf dem Album, aber immer noch genug gute, um diesem hier im Forum ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. Auswahl auf myspace eher mau, aber die Richtung stimmt dann schon.

Maps-Myspace
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