Dogs - Tall stories from under the table

Weekender / Indigo
VÖ: 06.07.2007
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ein Prosit
Die Schlachtrufe hallten noch in den Straßen nach, als die Dogs aus London konsequent mit Sack und Pack das steinige Pflaster der Unsicherheit betraten. Kaum war die Lobhudelei um das trinkfeste "Turn against this land" mit dem Wind verweht, ballte das Quintett die Fäuste und quittierte die begrenzte Einsatzbereitschaft ihres Major-Labels mit erhobenem Mittelfinger. Einschränkung, Bevormundung, Zeitplanung, Organisation. Keine Dinge, die eine Band, die den britischen Punk in die Popmusik retten will, beim Musizieren gebrauchen kann.
Das Ergebnis dieser maulwurfartigen Freigrabung lauscht auf den ehrfürchtigen Titel "Tall stories from under the table", hat einiges mehr zu bieten als trunkene Hymnen, faustschlägige Eingängigkeit und räudige Rocknummern, die noch den Vorgänger zu einem lang anhaltenden Aufmischer machten. Diesmal mit von der Partie: explosionsartige Aufschreie, starke Texte, lauthalsiges Grölen und urenglische Musik. Außerdem der große Paul Weller, Balladentum und zerreißende Gitarrensoli.
So strapaziert Johnny Cooke in gewohnt selbstmörderischem Maße seine Stimmbänder, schreit seine Melodien über laute Songs, schiefe Rhythmen, starke Gitarrenkeulen. Der Opener "Dirty little shops" gehört da mit seiner großartigen Strophe noch zu den harmlosen Späßen. Die Single "This stone is a bullet" spielt sich energetisch um Kopf und Kragen, während "Forget it all" mit seinen grazilen Interpol-Gitarren eine Hymne auffährt, die man mit vollem Kopf und leerem Magen von nun an den Straßenlaternen entgegen brüllen wird.
Das wehmütige "Lat it lay", mit Paul Weller am Piano, setzt mit seinen Chören und der träumerischen Melodie allen bisherigen Dogs-Songs die Krone auf, erweitert das abgesteckte Revier um mindestens eine ungeahnte Nuance und lässt vor dieser lautstarken Band den Hut ziehen. "Tall stories from under the table", ein Album, das knallt und leuchtet, das schreit, hüpft und immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Der Soundtrack für durchzechte Nächte, mit Heiserkeit, Zigarettenqualm und bestem Freund im Arm.
Highlights
- This stone is a bullet
- Forget it all
- Let it lay
Tracklist
- Dirty little shop
- Soldier on
- Winston Smith
- This stone is a bullet
- Chained to no one
- Forget it all
- Little pretenders
- On a bridge, by a pub
- Who are you
- These days
- By the river
- Let it lay
Gesamtspielzeit: 41:16 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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kelle |
2007-07-30 13:10:39 Uhr
das vorgängeralbum war viel besser! aber mal sehen, vielleicht komme ich ja noch auf den geschmack? |
Andreas |
2007-07-29 20:49:39 Uhr
Wenn keiner anfangen möchte....: 'ne richtig nette Spaß-Platte -sollte nicht zu kurz kommen! |
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Referenzen
Kings Of Leon; The Fever; The Cribs; The Clash; Happy Mondays; The Jam; The Strokes; The Stereotypes; Television; The Small Faces; The Ordinary Boys; Moving Units; Elefant; Kaiser Chiefs; Arctic Monkeys; Razorlight; Franz Ferdinand; Dogs Die In Hot Cars; The Dead 60s; Babyshambles; The Libertines; The Rakes; Oasis; Mando Diao; Infadels; We Are Scientists; The Others; Morrissey; The Velvet Underground; Pixies