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South - From here on in

South- From here on in

Mo'wax / Beggars / Connected
VÖ: 26.03.2001

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Von hier nach nirgendwo

Der zweite Frühling - für die meisten Menschen nichts als eine Floskel. Für andere hingegen erhalten diese drei Worte eine ganz besondere Bedeutung und stehen Pate für einen Neuanfang im fortgeschrittenen Alter. Doch in manchen Winkeln dieses Erdballs gibt es auch junge Menschen, die sich diese Worte auf ganz andere Weise zu Herzen nehmen und sich ihre eigene Welt schaffen, in der vierundzwanzig Stunden am Tag, zwölf Monate im Jahr der Frühling regiert. Tagsüber lassen die ersten Sonnenstrahlen die Regentropfen auf der Haut verglühen und schaffen ein wohliges Kribbeln, während man nachts wehmühtig zur sternenklaren Nacht aufblickt und dem Wind lauscht, wie er um die Dächer pfeift. Die drei Briten von South scheinen unter diesen Sternen geboren zu sein.

"Live between the lines (Back again)" lautet ein Stück, und man hört South an, daß sie sich mit einem Leben zwischen den Zeilen angefreundet haben und erst dadurch die Gelegenheit haben, die Geschichte ihres Daseins mit Sinn zu füllen. Im Paralleluniversum kommt nicht selten eine Weisheit ans Tageslicht, die man in der schnöden Realität nie vermuten würde. Während gerade der sphärische Einfluß, der auf Produzent James Lavelle (U.N.K.L.E.) zurückzuführen sein mag, die Reise in neue Welten gehen läßt, sind South trotz der reduzierten Klänge Lichtjahre davon entfernt, sich an die Fersen des britischen "Quiet is the new loud"-Trends zu heften. South leben nach ihren eigenen Regeln und klingen dabei wie Trampeltiere auf leisen Sohlen, wie Großmäuler im Stimmbruch oder wie Oasis, nachdem ihnen die Räucherstäbchen den Verstärker abgefackelt haben.

Während "From here on in" mehr als nur einmal ein scheues Lächeln in den Mund oder eine verhuschte Träne in den Augenwinkel zaubern kann, treten manche Stücke ein wenig auf der Stelle. "The silence takes my time" heißt es in "I know what you're like". Doch gerade wenn sich in der besinnlichen Ruhe etwas mehr Zielstrebigkeit breit macht, gleichen die Kleinode in ihrer Schönheit ungeschliffenen Diamanten. So wirkt "Here on in" wie ein tief aus dem Inneren gedrungener Gedanke, in dessen Klagelied Streicher und Gitarren einstimmen. Bei "By the time you catch your heart" gesellen sich am Ende des Frühlingstages schließlich Bruder Sehnsucht und Schwester Melancholie in die Runde und reichen sich am Lagerfeuer aufrichtig die Hände. "You light up the only place I've seen" singen sie in an einer Stelle, und man glaubt dabei, im fahlen Schein der Glut alle zerrissenen Herzen der Welt zu einem einzigen vollkommenen verschmelzen zu hören. Siebzig Minuten lang spielt die Kompaßnadel der Gefühle verrückt und ebnet den Weg in eine fünfte Himmelsrichtung. Denn bei aller Unsicherheit wissen South ganz genau, wohin die Reise gehen soll. Verständnis braucht keine Worte.

(Armin Linder)

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Highlights

  • Paint the silence
  • Here on in
  • By the time you catch your heart

Tracklist

  1. Broken head I
  2. Paint the silence
  3. Keep close
  4. I know what you're like
  5. All in for nothing (Reprise)
  6. Here on in
  7. Run on time
  8. Broken head II
  9. Sight of me
  10. By the time you catch your heart
  11. Live between the lines (Back again)
  12. Recovered now
  13. Southern climbs
  14. By the time you catch your heart (Reprise)
  15. All in for nothing
  16. Broken head III

Gesamtspielzeit: 70:01 min.

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