Logh - North
Bad Taste / Soulfood
VÖ: 05.04.2007
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Eisschmelze
Hand aufs Herz: Die Schweden haben großen Teilen Europas einiges voraus. Sie sind subtiler als die rechtmäßigen Eigentümer der großen Klappe aus England. Sie sind charmanter als die hemdsärmeligen Italiener. Außerdem ist die weibliche Gattung der Schweden beispiellos hübsch. Und auch die männlichen Wesen strahlen eine Aura aus, welche sich der gemeine Mitteleuropäer gerne mal abgucken sollte. Und sucht man nach einer substanziellen Vorreiterposition, so findet man diese mindestens in der Popmusik. Und hat damit schon jetzt der schwedischen Gruppe Logh ein schweres Los aufgedrückt.
Denn die mittlerweile zum Sextett gewachsene Formation geht einen Weg, der zumindest steinig ist. Waren die ersten beiden Veröffentlichungen, das Debüt "Every time a bell rings an angel gets his wings" (2002) und das umjubelte "The raging sun" (2003) ansatzweise aggressiv oder wenigstens schaurig düster, setzten Logh im letzten Jahr mit "A sunset panorama" den Weg in melancholischen und melodisch freundlicheren Gefilden fort. In welchem Licht auch immer "North" erscheint: Dass sich Logh mit Popmusik auskennen, haben sie bewiesen. Dass die Last der Vorreiterposition als Inspiration verstanden wird, erhöht den Spaß an diesem Album, besitzt aber sicherlich auch einen großen Streitwert.
Denn "North" führt an dieser Stelle weiter, wo "A sunset panorama" aufhörte: aufgeladene Songs, Pianountermalung, optimistische Harmonien. "North" ist eine Ansammlung melancholischer Pop-Oden, die Wärme ausstrahlen, die die Chance der Schönheit ausbalancieren und in groß portionierten Stückchen austeilt. Der ungeheuerlich veränderbare und wachsende Opener "Saturday nightmares" etwa oder das opulent minimalistische "Death to my hometown" laden mit zugänglichen Strukturen ein; zum Erschließen braucht man jedoch Zeit.
Auch das klirrend klare "Thieves in the palace", welches man sofort mitsingen möchte, steht der strahlenden Schönheit niemals im Weg, während das abschließende "A new hope" schwerelos durch die Luft schwebt. Logh haben sich und ihren Minimalismus neu ausgerichtet. Schwere ist der Losgelöstheit gewichen, Dramatik der Leichtigkeit. Der Druck einem Piano. Benannt haben sie ihr Album nach dem Knoten ihrer Wege. Nach der vorherrschenden Atmosphäre, dem eingeschlagenen Weg. An Klarheit, Ruhe, Schönheit und Substanz orientiert. Logh haben ihr eindrucksvollstes Album "North" getauft. Und kein Wort könnte es besser beschreiben.
Highlights
- Saturday nightmares
- The invitation
- Death to my hometown
- Thives in palace
Tracklist
- Saturday nightmares
- Weather island
- The invitation
- All the trees
- Death to my hometown
- The black box
- Forest eyes
- Thieves in the palace
- Sometimes
- A new hope
Gesamtspielzeit: 43:04 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Trenches Postings: 70 Registriert seit 14.06.2013 |
2015-02-27 00:38:16 Uhr
Wäre echt schön, mal wieder was von denen zu hören. Wobei mir "North", zumindest von der Produktion her, doch ein wenig zu glatt geraten ist. Wenn sie die Richtung beibehalten würden, könnte ich wohl auch drauf verzichten. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 33643 Registriert seit 07.06.2013 |
2015-02-26 23:52:56 Uhr
haha, didn't work out. |
logh |
2015-02-26 19:31:15 Uhr
http://nbhap.com/music/news/logh-new-album-2014/ |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 33643 Registriert seit 07.06.2013 |
2015-02-26 19:08:07 Uhr
Bei Wikipedia steht nix von Auflösung, aber seit 2007 nix neues ist schon recht eigenartig. Weiß jemand was? |
Infoman |
2013-01-28 08:08:50 Uhr
Also, ihr Facebook-Account ist noch da. Die letzten Einträge sind vom 13. Januar. |
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Referenzen
Surrounded; A Hundred Times Beloved; Lemonator; Tiger Lou; Loney, Dear; The White Birch; Low; Grandaddy; Doves; Mew; Iain Archer; Elbow; Mercury Rev; Super Furry Animals; Arab Strap; The Frames; Calla; Chokebore; Mogwai; Incense; Fireside; Motorpsycho; Aereogramme; Clann Zú; Giardini Di Mirò; Slint; Loose Fur; Wilco; Seachange; Guided By Voices; Smog; Snow Patrol; Travis; Radiohead; The Notwist; Naked Lunch; Klein; Lodger; Maximilian Hecker; Last Days Of April; Elliott; My Morning Jacket; Pink Floyd; The Beach Boys
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