The Secret Show - Impressionist roadmap of the west
Atlantic / Inkubator / Soulfood
VÖ: 05.04.2007
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Lucky man
Auch schon infiziert? Der neuste Schrei im Emo-/Metal-/Hardcore-Lager: Stimmbänder mit Kamillentee ölen, Holzfällerhemd über den tätowierten Oberkörper ziehen und vor allem den Drei-Tage-Bart mit Lineal kontrollieren. Denn wo schon die schreiende, wallende elektrische Gitarre für ein Soloprojekt gegen die akustische Klampfe getauscht wurde, muss das Image selbstverständlich kurzerhand angepasst werden. Diese ganze Chose kennt man unter anderem schon von Dustin Kensrue, dem Thrice-Schreihals, der vor ziemlich kurzer Zeit mit "Please come home" seine romantische Seite offen legte. Und auch der Waliser Matthew Davis, Frontmann von Funeral For A Friend, lässt sich jetzt nicht mehr lumpen.
Es ist das schon bekannte Spiel, mit neuen Namen: Davies verkündete vielleicht ein wenig zu schüchtern, dass er mit seinem Seitenprojekt The Secret Show endlich Leichen aus seiner Schublade kramen möchte. Songideen verwirklichen will, die nicht in den Kontext von Funeral For A Friend passen. Und sowieso endlich mal seinen musikalischen Wurzeln Tribut zollen will. Dass diese irgendwo in Oregon oder Kalifornien liegen müssen, ist nach dem ersten angeschlagenen Akkord klar. Denn "Impressionist roadmap of the west" klingt durch und durch amerikanisch: Lagerfeuer, Westcoast-Country, Steel Guitar, Harmonien wie bei Crosby, Stills, Nash & Young.
Die weiteren Einflüsse liegen ausgebreitet auf dem Tisch: Johnny Cash, natürlich. Neil Young, sowieso. Bruce Springsteens "Nebraska", bestimmt. Und schon weiß man, was man auf "Impressionist roadmap of the west" zu erwarten hat. Und doch erweist sich das vorschnelle Urteilen als großer Fehler. Denn nicht nur die schmachtende und reizende Stimme von Davies sorgt für kuschelige Momente, vor allem die liebliche Stimme der hauptberuflich als Lehrerin tätigen Lianne Francis erweitert das Spannungsfeld ungemein.
So sind es vor allem das flehentliche Duett "The duke" oder das wunderschöne und herzzerreißend traurige "The widow", der von Davies intonierte, fünfminütige Country-Klopfer "Everyone's a critic" und der schnelle Hit "Lovers", welche das Herz sofort erobern. Und das Beste an der ganzen Sache formuliert Davies selbst: "I had fun with my mates while making sweet, sweet music." Hört man.
Highlights
- Lovers
- Impressionist road map of the west
- The widow
Tracklist
- Lovers
- Two drowned rats in the desert
- The girl from Chapel Hill
- We blaze a trail
- Impressionist roadmap of the west
- The duke
- Mañana
- The widow
- Old blacktop
- Everyone's a critic
- The one that I love ñ
Gesamtspielzeit: 40:30 min.
Referenzen
Dallas Green; Nikola Sarcevic; Greg Graffin; Dustin Kensrue; Ryan Adams; Whiskeytown; Tim Buckley; Johnny Cash; Elvis Costello; Hank Williams; Kristofer Åström & Hidden Truck; Tom Petty; Pete Droge; Paul Westerberg; Jimmy Buffet; Neil Young; Tom Waits; The Rolling Stones; Neal Casal; Gram Parsons; The Band; Bruce Springsteen; Steve Earle; Stephen Stills; Nadine; Wilco; Cracker; The Jayhawks; Damien Rice; Josh Ritter; Andrew Bird; Shearwater; Okkervil River; Iron & Wine; Pedro The Lion; Dashboard Confessional; Donavon Frankenreiter; The Wallflowers; Funeral For A Friend
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