Money Mark - Brand new by tomorrow
Brushfire / Universal
VÖ: 30.03.2007
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Slow and low
Mark Ramos-Nishita, vor allem bekannt als vierter Beastie Boy, ist mit seinem neuen Soloalbum am Start. Man könnte jetzt natürlich ein verrücktes Etwas aus Elektronik, HipHop und eben der durchgeknallten Attitüde vermuten, die die drei Erfinder des "Sound of science" so mit sich bringen, läge damit aber in etwa so falsch, wie Jack Johnson ohne Hängematte. Eben der hat sich übrigens nicht lumpen lassen und seinem Freund, dem Money Mark, der bei ihm ohnehin unter Vertrag steht, seine Präsenz in einem ganzen Song gesponsort. Also wenn das mal kein Freundschaftsdienst ist. Und damit wäre auch schon das Sound-Spektrum dieses Albums grob umrissen. "Summer dreams, summer blue" nennt es Ramos-Nishita. Und liegt damit gar nicht mal so falsch. Jetzt muss nur noch das Wetter draußen mitspielen. "Pick up the pieces" schleift ein ganzes Piano auf die Wiese und breitet das Picknick auch noch auf eben diesem aus. Dass das edle Schwarz unter dem Lack irgendwann aber ganz schön heiß in der prallen Stadtparksonne wird, daran hat Money Mark nicht gedacht.
So viel Dur hält ohnehin kein Mensch aus. Das ganze dann auch noch mit Keyboards und Streichern zu überschütten, mag zwar unheimlich gut gelaunt klingen, hält sich aber eben nicht wirklich an die alte Faustregel "Weniger ist mehr". Man würde ja auch nicht den ganzen Picknickkorb alleine leer futtern. Aber immer so auf den Putz haut er zum Glück nicht, der Money Mark. In "My loss, your gain" weiß er auch auf die umgekehrte Art und Weise zu langweilen. Viel passiert nicht, aber er hat trotzdem noch Zeit für ein "Tu-duh-duh" zwischendurch. Ja, Ramos-Nishita weiß auch auf sehr minimalistische und ruhige Art und Weise die Einsicht zu vermitteln: Hier ist nichts neu, noch originell, noch besonders. Aber darum geht es vermutlich auch gar nicht. Hört man dieses Album nämlich mit den Ohren eines entspannten Surferboys am Strand, eines Radfahrers im sonnigen Stadtpark, oder denen eines Rucksack-Touristen in Amsterdam, dann erfüllt es absolut seinen Zweck. Nur: Taten das Dutzende vorher nicht schon besser?
In "Black butterfly" weiß er dann doch noch ein bißchen versöhnlich zu stimmen. Angenehm soulig lässt sich das auch zum nächtlichen Rumknutschen hören. Aber eben nicht zu viel mehr. Schon seltsam, damals bei den Beastie Boys war es immer Money Mark, der sich verantwortlich für die Jazz-Eskapaden und Ausflüge ins nahezu Unhörbare zeichnete, und jetzt versucht er alle mit schmalzigen Kalorienbomben zu betören? Ein seltsamer Werdegang, ohne Frage. Zum Schluss präsentiert er dann noch den Titeltrack. Und der gibt einem wieder nichts und steht dafür nicht nur mit seinem Namen für das ganze Album. "Brand new by tomorrow"? Aber sicher doch.
Highlights
- Black butterfly
Tracklist
- Color of you blues
- Pick up the pieces
- Summer blue
- Pretend to sleep
- My loss, your gain
- Everyday I die a little
- Radiate nothing
- Black butterfly
- Nice to me
- Eyes that ring
- Brand new by tomorrow
Gesamtspielzeit: 35:40 min.
Referenzen
Jack Johnson; Donavon Frankenreiter; Ben Folds; Dimi; Cat Stevens; Pete Yorn; Josh Rouse; G. Love; Animal Liberation Orchestra; Eagley-Eye Cherry; Lovin' Spoonful; Michael Penn; Ezio; The John Butler Trio; David Gray; Bart Davenport; Dave Matthews; Wes Cunningham; Guster; Ben Harper; Van Morrison; Beck; John Mayer; Ron Sexsmith
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- Money Mark (10 Beiträge / Letzter am 02.04.2008 - 20:04 Uhr)