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A Day To Remember - For those who have heart

A Day To Remember- For those who have heart

Victory / Soulfood
VÖ: 23.03.2007

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Bis morgen

Einige Bandnamen sind einfach viel zu schön, um wahr zu sein. Und viel zu einladend, um auf die Steilvorlagen zur Verwurstung und Überinterpretation nicht einzugehen. Natürlich sind uns die Regeln aus dem Seminar "Musikjournalismus für Dummies in 24 Stunden" noch bekannt, aber auch der Aufbaukurs "Musikkritik 2.0 in drei Lektionen" kann uns davon nicht abhalten: "A Day To Remember" beschreibt einfach alles, was bei "For those who have heart" zum Schluss hängen bleibt - die Erinnerung an einen Tag, an dem man so kurz davor war, ein kleiner Hype zu sein, bevor das komplette Popcore-Genre wegen kollektiver Einfallslosigkeit geschlossen wurde. Schade drum.

Knapp daneben ist aber bekanntlich auch vorbei. Und so ist es wirklich höchst fraglich, ob sich morgen oder gar heute abend noch jemand an diesen poppigen Hardcore erinnert, der oftmals stimmlich und instrumental punkig angehaucht ist und genau dann regelmäßig die Metalcore-Keule auspackt, kurz bevor man sich zwischen den sonnigen Mitsingpassagen die Wattebällchen vor Emohit-Alarm gequält noch tiefer ins Ohr reindrückt. Im Grunde ist das Ganze ja gar nicht einmal so extremst doof, weil die Mischung zwischen bolzender Härte und schwulstigem Poprock hier auf eine neue, extremere Stufe gestellt wird. Poppunk ist dann also auch wirklich richtiger Pop mit all seinen quietschenden oh-la-la-las. Und Metalcore auch diese stampfende Breakdown-Schiene, bei der harte Jungs austicken und der Sänger beim Schreien das komplette Mikro verschlingt. Und das wohlgemerkt in 1x3 Minuten! Kann man also durchgehen lassen.

Problematisch wird es dann nur, wenn die Bandmitglieder eindeutig zu viel in dem Kurs "Hitorientierung in drei Minuten" gesessen haben. Denn abgesehen von der obligatorischen Ballade "The price we pay" und einiger weniger Spielereien zur Auflockerung in "Monument", folgt jeder Song ein und demselben bürokratischen Schema F. Und was anschließend dabei rauskommt, ist ein Album, das unvorstellbar unspannend ist. Immerhin gibt es aber zum Runterkommen mit "The plot to bomb the panhandle" tatsächlich einen Hit, der heraussticht und etliche Tage überdauern könnte. Und beim Rest geht es einem dann so wie A Day To Remember selbst in einiger Zeit: Man erinnert sich zurück an den Tag, an dem man soooo knapp davor war, das beste aus Emo und Metalcore zu verbinden, das Hypometer auch gestimmt hat, aber es dann leider doch nicht geklappt hat, weil nicht viel auf Dauer hängen bleibt. Damn it!

(Christoph Schwarze)

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Highlights

  • The plot to bomb the panhandle
  • I heard it's the softest thing ever

Tracklist

  1. Fast forward to 2012
  2. Speak of the devil
  3. The danger in starting a fire
  4. The plot to bomb the panhandle
  5. Monument
  6. The price we pay
  7. Colder than my heart if you can imagine
  8. Show em the ropes
  9. A shot in the dark
  10. Here's to the past
  11. I heard it's the softest thing ever
  12. Start the shooting

Gesamtspielzeit: 42:39 min.

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