Washington - Astral sky
Glitterhouse / Indigo
VÖ: 09.03.2007
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Alles muss fließen
"Oh, such a thin line between night and day." Washington hantieren im Opener ihres zweiten Longplayers keineswegs mit Melancholie-Schnittmustern. Das hier ist das echte Leben: ungeschminkt, unversichert und ohne Nierenwärmer. Denn ihre norwegische Heimat Tromsø liegt schließlich immer noch nördlich des Polarkreises, auf einer Höhe mit Sibirien und Nord-Alaska. Und immer noch ist es dort bitterkalt und zappenduster, ganze fünf Monate am Stück. Wer weiß da schon genau, wann der Tag aufhört und wann die Nacht beginnt?
Wahrscheinlich ist es sogar das Prinzip des fließenden Übergangs, das die Band um Sänger Rune Simonsen so bemerkenswert macht: Wie ein stolzer Greifvogel segeln die Drei zwischen skandinavischer Sehnsucht, britischer Euphorie und amerikanisch-ländlicher Gemütlichkeit umher. Washington sind Melancholiker mit Optimismusbegabung - wenn es schon stockdunkel ist, dann widmet man sich eben dem funkelnden Sternenhimmel.
Sonderlich überraschend ist die Adlersichtung nach ihrem hervorragenden Debüt "A new order rising" nicht. Musikalisch gibt es allerdings durchaus Grund für respektvolles Staunen: Während auf Album Nummer eins nur zaghaft mit Lady Americana geflirtet und noch kräftig in Pastellfarben melancholiert wurde, sind Washington mittlerweile eine dauerhafte Liaison mit Lap Steel, Fidel, Mundharmonika und all den anderen obligatorischen Genre-Accessoires eingegangen.
Den Songs hat es nicht geschadet, ganz im Gegenteil: Washington klingen so hell und mollig warm wie nie. "Firewheel" trägt Jeansjacke mit Lammfellkragen und hat ein zerzaustes Gitarrensolo als Joker in der Tasche, der Titeltrack fischt seinen Bass vom Meeresgrund und importiert ihn direkt in ein Planetarium. "Vaults" schickt eine hyperaktive, zu halsbrecherischen Stunts bereite Sechssaitige in die Manege, während "Aftermath" in Cowboystiefeln durch eine griechische Taverne schlurft. Wenn der professionelle Tränendrüsentrigger "I lost my way" das Finale einleitet, pflanzt sich dann aber doch spontan eine glitzernde Eisblumenkolonie auf das Piano. Es ist nun mal verdammt kalt in Tromsø. Aber Washington wissen natürlich immer noch, wie man sicher auf Eis läuft. Dünn ist es bei ihnen sowieso nicht.
Highlights
- Boulder on the brink
- Firewheel
- I lost my way
Tracklist
- Boulder on the brink
- Firewheel
- Trenches
- Astral sky
- Vaults
- Aftermath
- The stand
- Oh my
- Each and every one
- I lost my way
Gesamtspielzeit: 42:57 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
The Hungry Ghost |
2012-11-08 12:16:23 Uhr
Gutes Album! Washingtons heiterste und poppigste Platte mit wunderbaren Songs wie "Firewheel" und allen voran "Trenches". (8/10) |
bzaohy |
2012-01-19 09:51:07 Uhr
wUV6UN noermpiahnqt |
Millie |
2012-01-18 21:55:41 Uhr
Hot damn, looking pretty uusfel buddy. |
Super - Ingo |
2008-07-25 00:27:20 Uhr
Super !dA FREUT MAN SICH IOB DER GUTEN kOMMENTARE auf die Band und dann haben sie nicht mal ne eigene Homepage und auf myspace gibts nur ein Lied zum hören. Hey, Washington, so wird das aber nix mit dem Berühmt werden ... |
bee |
2007-04-07 18:19:49 Uhr
kam nun rein - gute Platte! Einige gute Songs, vor allem Trench ist toll, auch Astral sky, abgefahren die Hammondorgel in Vaults - die Stimme sowieso 1A - machmal wünschte ich denen noch etwas mehr Rockgitarrenanteil ,-) |
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Referenzen
Midnight Choir; Paal Flaata; Nicolai Dunger; Sophia; Eskobar; Starsailor; Travis; Midlake; Doves; Leaves; Belasco; Art Of Fighting; The Czars; Edson; Marjorie Fair; Dakota Suite; Thomas Dybdahl; Saybia; A-Ha; Kashmir; Pink Floyd; Elbow; Embrace; Ray; Tom McRae; Ed Harcourt; Madrugada; Jeff Buckley; Tim Buckley; Smog; M. Ward; Radiohead; Coldplay; The Frames; Neil Young; My Morning Jacket
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