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Manowar - Gods of war

Manowar- Gods of war

Magic Circle / SPV
VÖ: 23.02.2007

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 2/10

Rust in peace

Manchmal brauchen Musikjournalisten ja Gefahrenzulage. So zum Beispiel der Chefredakteur eines großen deutschen Print-Magazins, der sich in einem Interview mit Manowar-Vordenker Joey DeMaio doch tatsächlich erdreistete, sein Wort ob des mindestens erklärungsbedürftigen Verhaltens der Band auf dem Earthshaker-Festival 2005 zu erheben. Nach längerer Tirade dann die entscheidende Gegenfrage des Gescholtenen: "Ich bin bereit, für den Metal zu sterben. Du auch?" Warum wir das hier erwähnen? Nun, auf ihrem gewohnt unbescheiden "Gods of war" betitelten neuen Werk liefern die Kings Of Metal doch tatsächlich einen Bonustrack namens "Die for metal". Mit besonderer Widmung im Booklet an erwähnten Schreiberkollegen. So also kommt man auf die Thanks-Liste.

Doch eigentlich ist das Reporter-Dissen hier nur zweitrangig. Denn "Gods of war" ist tatsächlich der Auftakt einer Serie von Konzeptalben, die sich - man mag es kaum für möglich halten - mit Kriegsgöttern diverser Mythologien beschäftigt. Legt man das Veröffentlichungstempo der letzten Jahre zu Grunde, können wir uns also noch im Jahr 2018 an Titeln wie "Hymn of the immortal warriors" erfreuen. Doch zuerst dürfen wir uns aus den Runen im Booklet die Geschichte von Odin zusammenklauben. Aber erst nach dem gefühlt 2,30 Euro teuren Intro "Overture to the hymn of immortal warriors". Soll wagneresk klingen, ist aber billigst zusammengeklatschter Plastikmüll aus der Tischhupe vom örtlichen Toys 'R' Us.

Nach unendlich erscheinenden neun Minuten (inklusive des nächsten Intros) kommt dann doch tatsächlich ein Song. Und sogar ein recht guter solcher. Wenigstens das können die Burschen noch. Ebenso wie später bei "Sleipnir" oder "Loki God of fire" sind Manowar immer noch imstande, packende Stampfer zu schreiben. Mit nach wie vor herausragendem Gesang durch Eric Adams, der endlich wieder auf Gesäusel wie "Nessun dorma" verzichtet und zeigt, warum er einer der großartigsten Sänger des Genres ist. Trotzdem: "Gods of war" leidet an den gleichen Symptomen wie schon "Warriors of the world": ellenlange, uninspirierte Intros, kitschige und völlig sinnbefreite Zwischenspiele. Die Hälfte der Spielzeit geht für eine Atmosphäre simulierende Geräuschkulisse drauf. Einzige nette Überraschung ist eigentlich nur "Glory majesty unity", ein Aufguss des "Warriors prayer" vom "Kings of metal"-Album. Blöd nur, dass der Hörer sofort danach die CD aus dem Player zerren und sich die Gehörgänge mit "Hail and kill" freiblasen lassen will.

Kaum zu glauben, dass diese Truppe einmal mit Alben wie "Battle hymns" oder "Sign of the hammer" Meilensteine des Heavy Metal produziert hat. Ganze acht echte Songs sind auf über 70 Minuten Spielzeit verstreut. Das erwähnte "Sleipnir", mit Abstrichen "Sons of Odin", ja sogar "Die for metal" können dabei sogar etwas. Der Rest jedoch geht derart unter, dass Ragnarök dagegen ein lustiges Kaffeekränzchen ist. Und natürlich das spaßigere Spektakel. Im Grunde genommen reicht es also völlig aus, die vor einem halben Jahr erschienene EP "Sons of Odin" als Essenz dieses erbärmlichen Getues zu hören. Mit derart aufgeblähten und überfrachteten Platten wie dieser wendet sich selbst die eigene Karikatur kopfschüttelnd ab.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Sleipnir
  • Loki God of fire

Tracklist

  1. Overture to the hymn of the immortal warriors
  2. The ascension
  3. King of kings
  4. Army of the dead, part 1
  5. Sleipnir
  6. Loki God of fire
  7. Blood brothers
  8. Overture to Odin
  9. The blood of Odin
  10. Sons of Odi
  11. Glory majesty unity
  12. Gods of war
  13. Army of the dead, part 2
  14. Odin
  15. Hymn of the immortal warriors
  16. Die for metal

Gesamtspielzeit: 73:43 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Bonzo
2009-04-29 13:30:39 Uhr
Beste homosexuelle Band.
manassas
2009-04-29 13:17:16 Uhr
Laut sind die Jungs ja, heftig auch, aber sonderlich differenziert nicht. Die beiden Live-Doppel-CD's rocken schon ganz gut ab, aber es gibt definitiv bessere Metalbands.
DDing
2009-04-29 09:54:19 Uhr
Gibt's dieses Manowar-Festival mitten in der nordhessischen Pampa eigentlich dieses Jahr auch wieder?
dumbsick
2009-04-29 08:57:32 Uhr
ach ja, manowar...habe mal in der visions die bezeichnung "ramones des metal" gelesen, fand das recht passend.
eysnhertz
2009-04-29 08:50:57 Uhr
in deiner welt vielleicht ja
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