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Ono - Yes, I'm a witch

Ono- Yes, I'm a witch

Astralwerks / Labels / EMI
VÖ: 16.02.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Knusper knusper Knäuschen

Tuning heißt's bei Autos, Liften bei schon etwas verschrumpelten Menschen und im musikalischen Bereich soll das elektrisierte Remixalbum Altes neuaufbereiten. In den offiziellen Ankündigungen zu Yoko Onos Werk "Yes, I'm a witch" wird der Begriff "Remix" aber strengstens vermieden - wohl, um nicht den schalen Geruch des Wiederverwerteten aufkommen zu lassen. Aber um was sonst handelt es sich denn, wenn sich eine Meute mehr oder minder hipper Musikschaffender wie Peaches, Le Tigre oder Jason Pierce von Spiritualized über den Backkatalog dieser nun doch schon 73-jährigen Grande Dame der experimentellen Kunst hermacht? Eben.

Von den Orginaltracks blieb im Grunde lediglich Yokos Simme. Das ganze Drumherum schusterten die geladenen Gäste nach eigenem Gusto und Möglichkeiten zusammen. Und dies scheinbar bestmöglich; der strenge Blick der einstigen Begleiterin von John Lennon verpflichtet schließlich auch. Peaches übt sich zwar in Zurückhaltung, kann aber den leicht fanatischen Vibe ihres Minimalelektros wiedereinmal nicht verbergen. Porcupine Tree heben dagegen "Death of Samantha" in esoterische Sphären der Selbstreflexion, während The Apples In Stereo bei "Nobody sees me like you do" weihnachtliche Glocken und den College-Synthie aufklingen lassen.

Trotz gelegentlicher Drum'n'Bass-Rhythmen, tanzbarer Elektrogitarrensymbiosen wie im wunderbaren "Everyman everywoman" oder den drückenden Gitarrenflächen von "Walking on thing ice" überwiegt die Popnote. Scheinbar beatleske Leichtigkeit scheint auf, wenn Cat Power und The Polyphonic Spree auf ihren Stücken dem schweren Piano Töne entlocken. Antony, diesmal ohne seine Johnsons, baut in "Toyboat" glimmernde Traumwelten, und The Flaming Lips lassen es zu "Cambridge 1969/2007" unverkennbar quietschen und zirpen. Schwarz eingehüllt kommt die ironische New-York-Hymne "O'oh" daher, die Funk-Gitarre schwingt auf Sleepy Jacksons "I'm moving on".

Dies alles mag zwar nach stark heterogenen Bauklötzchen klingen, aber Yokos Stimme sorgt für die vereinende Klammer, die das Album zusammen hält. Zwar weit entfernt von der angeblichen Perfektion aus dem Munde von Popgirlies knödelt sie teils schwach und ältlich, aber im Grunde immer bestimmend zu den Soundkonstrukten der musikalischen Gäste. Ganz so unglaubwürdig ist die Behauptung ihres Hexendaseins dann also doch nicht. Sie wäre zumindest eine, der man in ihr Knusperhäuschen folgen könnte.

(Tobias Wallusch)

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Highlights

  • Everyman everywoman (with Blow Up)
  • Nobody sees me like you do (with The Apples In Stereo)
  • You and I (with The Polyphonic Spree)

Tracklist

  1. Witch shocktronica (Intro)(with Hank Shocklee)
  2. Kiss kiss kiss (with Peaches)
  3. O'oh (with Shitake Monkey)
  4. Everyman everywoman (with Blow Up)
  5. Sisters O sisters (with Le Tigre)
  6. Death of Samantha (with Porcupine Tree)
  7. Rising (with DJ Spooky)
  8. Nobody sees me like you do (with The Apples In Stereo)
  9. Yes, I'm a witch (with The Brother Brothers)
  10. Revelations (with Cat Power)
  11. You and I (with The Polyphonic Spree)
  12. Walking on thin ice (with Jason Pierce)
  13. Toyboat (Antony & Hahn Rowe)
  14. Cambridge 1969/2007 (with The Flaming Lips)
  15. I'm moving on (The Sleepy Jackson)
  16. Witch shocktronica (Outro) (with Hank Shocklee)
  17. Shiranakatta (I didn't know) (with Craig Armstrong)

Gesamtspielzeit: 63:03 min.

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