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Get Cape. Wear Cape. Fly - The chronicles of a bohemian teenager

Get Cape. Wear Cape. Fly- The chronicles of a bohemian teenager

Atlantic / Warner
VÖ: 16.02.2007

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Auf und davon

Was habt Ihr eigentlich so um die 20 gemacht? Zivildienst? Studium? Kommt erst noch? Wie Sam Duckworth schon gefühlte drei Jahre den Arsch abgespielt dürften nur die wenigsten getan haben. Es muss ihm Spaß gemacht haben. Den Leuten, die zu seinen Shows gingen, auch. Schwer zu schleppen hatte der Sam wohl auch eher nicht. Seine Gitarre, seinen Laptop, iPod, Rucksack, und ab dafür. Heute sieht das mit mit ihm aka Get Cape. Wear Cape. Fly in etwa so aus: Walter Schreifels füllt den Supportslot aus, er die großen Hallen in UK, und auf seinem Debütalbum ist ein Stück drauf, das einen gleich mal ein bisschen im Sack hat.

"I-spy" heißt es. Hat die gleichen flotten Akustikpickings und Leichtkost-Melodien wie die ganze Platte und entwaffnet am Ende. "It doesn't matter that this song has a simple tune / Even though it's not what I'm supposed to do." Duckworth schiebt sogar noch einen hinterher: "Can you hear me singing 'lalalalalalalala'?!" Dazu ein bisschen Folk, die Rechenmaschine wirft dann und wann ein paar total unverbindliche Beats dazu, und so so endseicht das auch mal werden mag - danach kann man "The chronicles of a bohemian teenager" einfach nicht mehr scheiße finden, ohne böse in die Kacke zu treten.

In bester Singer-/Songwriter-Tradition ist das Drumherum angenehm minimalistisch gehalten. So hat er zwar ein paar Kumpels mit ins Studio eingeladen, die auch mal in die Trompete tröten dürfen. Was der Gute nach eigener Aussage auch lieber bleiben lässt, das würde bei ihm nämlich in etwa wie ein toter Elefant klingen. Hm. Jedenfalls, dick aufbauschen tut er seine Nummern nicht. Ginge mit so wenig Instrumenten wohl auch gar nicht, ohne gezwungen zu klingen. Das weiß er selbst am allerbesten.

Vielmehr stehen sie da so, die Stücke. Gerne mal splitternackt bis auf die Knochen. Und irgendwo dazwischen, also zwischen den Zwitschermelodien, die schon O.C. California untermalten, zwischen den auf kontemporär getrimmten Folksongs und recht wenig Gedöns drumherum avanciert der Sam schon ein wenig zum Troubadour der Generation iPod. Da steht er dann, in irgendeiner Fußgängerzone, ganze nahe am Menschen. Eine Szene, die man man sich ganz gut vorstellen kann. Fängt an, seine ziemlich persönlichen Lieder zu singen und zu unterhalten. Packt auch mal Sozialkritisches aus, "Whitewash is brainwash" vielleicht: "They want you to fall in love / With the idea of being in love / Because nothing says I love you / Better than flowers and chocolates and cards." Akku ist alle, Steckdose für den Lappi ist gerade nicht in Sicht, macht aber auch nichts. Aber ist das dann doch nicht ein wenig arg seicht? "You don't need a degree to deconstruct this melody / But this one's not for you." So ein Schelm!

(Sven Cadario)

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Highlights

  • I-spy
  • War of the worlds
  • Whitewash is brainwash

Tracklist

  1. Once more with feeling
  2. An oak tree
  3. The chronicles of a bohemian teenager (part two)
  4. I-spy
  5. The lighthousekeeper
  6. War of the worlds
  7. Get cape. Wear cape. Fly
  8. Glasshouses
  9. Whitewash is brainwash
  10. Call me Ishmael
  11. If I had £1 for every stale song title I'd be 30 short of getting out of this mess
  12. The chronicles of a Bohemian teenager (part one)

Gesamtspielzeit: 39:41 min.

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