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Blackfield - Blackfield II

Blackfield- Blackfield II

Snapper / SPV
VÖ: 16.02.2007

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Licht im Dunkeln

Ach ja, Metaphern und Floskeln. Üblicherweise wird nach überragenden Alben wie "Blackfield" retrospektiv erzählt, es sei wie eine Bombe eingeschlagen. Schade nur, dass Aviv Geffen, Initiator der Band, Israeli ist und Sprüche in diesem Zusammenhang wohl wirklich nur was für Leute mit extrem bösartigen Humor sind. Auf jeden Fall war das Debüt eine sensationelle Platte, ein Musterbeispiel für eine fruchtbare Zusammenarbeit zweier großartiger Künstler. Wer es immer noch nicht weiß: Die anderen 50 Prozent der anglo-israelischen Denkfabrik ist kein geringerer als Steven Wilson (Porcupine Tree).

Nun also Teil 2. Das bedeutet für ein solches Projekt: Nicht mehr ein wenig kreativ herumjammen, sondern richtig ernsthaft als Band Songs entwickeln. Und insbesondere für Wilson die Aufgabe, Blackfield nicht als "Porcupine Tree feat. Aviv Geffen" erscheinen zu lassen. Doch keine Sorge: Auch wenn "Once" durchaus ruppig daherkommt, macht "Blackfield II" den verschärften Tonfall der letzten Porcupine-Tree-Alben nicht mit. Sondern bleibt erhofft balladesk. Lässt den Hörer in ein verträumtes Kissen von Streichern fallen. Nochmal im Kamin Holz nachlegen, rauf aufs Sofa. Und für eine knappe Dreiviertelstunde die Welt um sich herum vergessen.

Mit düsteren Ohrenschmeichlern wie "1,000 people". Mit perlendem Piano zu mild beigewürzten Riffs wie in "Epidemic". Und einfach nur wunderschönen Songs. Die bei aller Sofakissen-Atmosphäre immer noch ein paar lyrische Überraschungen bereit halten. Kein Kuschelgesäusel, sondern immer latent depressiv. Was bei vordergründigem Anhören fehlt, sind im direkten Vergleich zum Debüt die ganz großen Aufrüttler, die musikalischen Ausrufezeichen. Zumindest in den ersten Durchläufen. "Blackfield II" bohrt sich nicht sofort in den Gehörgang, sondern will trotz oder wegen seiner Ruhe erobert werden. Was schlussendlich auch gelingt. Und mit dem zu Tränen rührenden "End of the world" gibt es dann doch noch das erhoffte Satzzeichen. Ein ähnlicher verbaler Schlag in die Magengrube wie damals "Cloudy now". "It's the end of the world / The end of the world / It's a prison for dreams and for hopes / But still we believe there is God."

Ganz unspektakulär ist Wilson und Geffen ein würdiger Nachfolger einer großen Debütplatte gelungen. Während Wilson mit seiner Hauptband immer metallischer wird, gelingt es ihm hier mit Geffens kongenialer Unterstützung, ein wieder einmal aufwühlendes Album zu produzieren. Vielleicht aufgrund des Verzichts auf übermäßige Effekte und Spielereien sogar noch wirkungsvoller. Wer "Blackfield II" nicht bloß konsumiert, sondern darin eindringt, wird mit einem grandiosen Pop-Prog-Album belohnt.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • 1,000 people
  • Epidemic
  • End of the world

Tracklist

  1. Once
  2. 1,000 people
  3. Miss U
  4. Christenings
  5. This killer
  6. Epidemic
  7. My gift of silence
  8. Some day
  9. Where is my love?
  10. End of the world

Gesamtspielzeit: 42:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Bonzo
2013-04-14 16:19:16 Uhr
Öh, Epidemic ist der beste Song auf dem Album.
Nero
2013-04-14 15:49:21 Uhr
Das neue von den Killerpilzen vielleicht noch. Aber sonst?
Caesar
2013-04-14 15:46:26 Uhr
Once 10/10
1000 People 10/10
Miss U 8,5/10
Christenings 8/10
This Killer 10/10
Epidemic 7,5/10
My Gift Of Silence 11/10
Some Day 11/10
Where Is My Love 10/10
End Of The World 9/10


Es gibt nicht viele bessere Alben in der Geschichte der Musik.
Israei
2011-04-03 18:46:10 Uhr
Thx, ich werde sicher noch zu dem Album finden :)
Greylight
2011-04-03 18:43:22 Uhr
@Is ra el

Kommt zwar nicht ganz an die Vorgänger ran, aber beim Niveau von PT heißt das ja nicht viel. Unbedingt anhören!

Sind tolle Lieder dabei wie der hier z. B.:

Drawing The Line
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