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Ladyfinger (ne) - Heavy hands

Ladyfinger (ne)- Heavy hands

Saddle Creek / Indigo
VÖ: 09.02.2007

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Der geschenkte Gaul

Es ist schwierig, über ein gutes Rockalbum zu schreiben. Ein Grund dafür ist, dass gute Musik erstmal sprachlos macht. Dann macht man sich auf, sucht nach Worten und fügt zusammen, was man auf diesem Weg gefunden hat. Nur um beim Wiederlesen festzustellen, dass alles, was man so mühevoll und mit Bedacht formuliert hat, ohne die dazugehörige Musik überhaupt keinen rechten Sinn zu machen scheint. Die Worte sind zwar in der Lage, die Töne zu umhüllen, fallen aber ohne sie zusammen. Es bleibt nichts außer leeren Hülsen. In der Beschreibung bleibt der Unterschied zwischen "ganz nett" und "großartig" oft auf der Strecke. Die nackten Fakten klingen in aller Regel unspektakulär. Gitarre, Bass, Schlagzeug. Strophe, Bridge, Refrain. So what?

Es ist viel einfacher, ein gutes Rockalbum zu machen. Zumindest erwecken Ladyfinger (ne) mit "Heavy hands" genau diesen Eindruck. Die Weisheit, dass hinter einer tollen Platte eine Menge Arbeit steht, basiert auf einer Illusion. Wirklich gute Musik ist ein Geschenk. Nicht nur für den, der sie hören darf, sondern auch und gerade für den, der sie macht. Tracks wie "Diet smoke" kann man sich nicht erarbeiten, die müssen einfach passieren. Ein paar technische Fertigkeiten diesseits und jenseits des Mischpultes helfen zwar, einen magischen Moment einzufangen, die Magie selbst aber lässt sich nicht heraufbeschwören. Denn Zauberer und Hexen gibt es nur im Märchen.

"Heavy hands" beginnt direkt mit einem Riff, das auch den jungen Therapy? sehr gut gestanden hätte. Die Kombination aus Hochenergie und stabiler Schieflage hat schon lange niemand mehr so perfekt hinbekommen. Dazu mischen sich in wechselnden Anteilen die bedingungslose Emotionalität von Mother Tongue, der Ideenreichtum der Queens Of The Stone Age und die manische Antriebskraft, die etwa hinter Mondo Generator oder McLusky steckt. Ladyfinger sind reich beschenkt worden.

Diese Rezension soll den Verdienst der Musiker keineswegs schmälern. Die vier Jungs aus Nebraska (dafür steht das "ne" im Bandnamen) hätten schließlich auch ihre Instrumente an den Nagel hängen, eine Banklehre machen und diese tollen Songs, die zweifellos nur für sie bestimmt waren, vorüberziehen lassen können. Haben sie nicht getan. Und so sind wir alle mit einem Rockalbum beschenkt worden, das jetzt schon mal seinen Anspruch auf manche Jahres-Top-Ten anmeldet. Manchmal ist die Welt doch gerecht. Wie schön.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Sea legs
  • Too cool for school
  • One thousand tongues
  • Diet smoke

Tracklist

  1. Smuggler
  2. Who believes enough?
  3. Sea legs
  4. Cause of shame
  5. Too cool for school
  6. Don't lose your shadow
  7. One thousand tongues
  8. ...Man.Woman...
  9. Cooled lights
  10. Diet smoke

Gesamtspielzeit: 33:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Raventhird
2009-03-28 20:48:39 Uhr
Oh, sorry, ich meinte aber eigentlich den Nachfolger "Dusk", wollte nicht diesen Thread ausgraben.
Raventhird
2009-03-28 20:47:44 Uhr
Ja, an Queens Of The Stone Age in Nicht-so-furztrocken habe ich bei der Platte auch gedacht. Eigentlich sehr schönes Album.
afromme
2007-03-12 15:37:50 Uhr
Hmmm - unterschätztes Album! Hab's gerade frisch bekommen und muss sagen: Quasi der bessere "Songs for the Deaf"-Nachfolger. Die 8/10 sind redlich verdient und trotzdem kommt die Truppe bei last.fm mit allen eingetragenen Bandnamen (Ladyfinger, Ladyfinger (ne), Ladyfinger(ne)) nicht einmal auf 6100 "Plays".
Indii
2007-02-01 21:18:34 Uhr
8/10 ist schön. Hat die Platte echt verdient. Schnörkelloser Rock muss genau so klingen. Und die Sache mit den guten Songs ist zweifellos richtig! Bin zufrieden.
Indii
2007-01-17 13:31:34 Uhr
Ich hab' ersteres getan und bin zufrieden. Äußerst druckvolle Rockmusik, gute Songs und kantiger Sound. Nicht so ein Weicheier-Zeug für die Generation Emo. Schön!
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