The Films - Don't dance, rattlesnake

7hz / Rough Trade
VÖ: 02.02.2007
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Full service
Was? Aus dem Süden der USA stammen die? Tatsächlich. Alle Quellen sind sich einig. Dabei klingen The Films so sehr nach Großbritannien, dass die Wahrheit den meisten Käufern des Albums wahrscheinlich nie bewusst wird. Interessiert aber eigentlich auch nicht. Hauptsache, die Musik fetzt. Und Spaß machen wird sie ihren Konsumenten auf jeden Fall. Einen ersten Namen hat sich das Quartett als Vorband der Kooks gemacht, mit dem ersten Album in den Staaten direkt bei Warner Music gelandet. So schnell kann es gehen. Jetzt ist das Debüt da. Mit zwölf Songs, von denen jeder für sich als "Single of the week" im NME daherkommen könnte.
Eigentlich machen diese vier Halbstarken nicht viel mehr, als sich ein paar Riffs aus den letzten vierzig Jahren zusammenzuklauben und sich ordentlich die Haare zu verwuscheln. Dass das durchaus Spaß machen kann, beweist Wochenende für Wochenende der Indie-DJ des Vertrauens, auf Albumlänge kommt einem aber dann doch eher das Gähnen. "Call it off" ist eine dieser astreinen Hit-Singles, zu denen gutaussehende Mädchen und ebensolche Jungs die neue Herbstkollektion beim Tanzen aus Versehen mit den Kippen ankokeln dürfen, denn dieser Song hat alles, was das gestreifte Herz braucht: Eine eingängige Melodie, genügend Tempo, damit die eigentliche Tanzunfähigkeit nicht auffällt, und das war es auch schon. Mehr oder weniger genauso funktionieren dann auch Songs wie "Black shoes" oder "Belt loops". Und noch einige mehr. Ästhetisierte Teenager-Romantik: "Baby pick up the phone / 'Cause I'm drunk and alone."
The Films sind perfekter Service, überall dort, wo er gebraucht wird. Perfekt auf das eigene Publikum zugeschnitten, erfüllen sie ihren Zweck. Aber eben immer nur im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und angepasst an die Bedürfnisse. Solche Musik braucht keine zeremoniellen Rituale samt Kopfhörern und Rotwein, sondern will vor allem nur passende Untermalung zum Lebensstil der Masse sein. The soundtrack of our lives. Die permanenten Klone kommen fast monatlich auf, weil da ein Markt nun einmal bedient werden will, ganz nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. "Don't dance, rattlesnake" stillt jedes Bedürfnis, auch wenn es nicht ganz den Schmiss der Kooks aufbietet. Man sollte ihnen aber nicht böse sein, das altkluge Geschimpfe doch besser stecken lassen. Keiner zwingt einen, mitzuziehen. Und jetzt mal ganz ehrlich: Ein Song wie "Talk, talk" bringt dann auch ein noch so stures Bein zum Zappeln. Die Bedienung, bitte!
Highlights
- Call it off
- Talk talk
Tracklist
- A good day
- Belt loops
- jealously
- Call it off
- I might have a probblem
- Talk talk
- Doctor
- Black shoes
- Strange hands
- Hollewould
- Come on
- Bodybag
Gesamtspielzeit: 35:54 min.
Referenzen
The Kooks; The Strokes; Mando Diao; Sugarplum Fairy; Jet; The Libertines; Dirty Pretty Things; Babyshambles; Razorlight; The Cribs; The Futureheads; Maximo Park; The Dandy Warhols; Supergrass; The Jam; Oasis; Black Lipstick; The Killers; Franz Ferdinand; The Departure; Arctic Monkeys; The Clash; The Paddingtons; We Are Scientists; The Dead 60s; Hard-Fi; The Fever; Moving Units; The Sex Pistols; Blur; Dogs; Kaiser Chiefs
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