Dead Poetic - Vices

Tooth & Nail / Solid State / Century Media / EMI
VÖ: 19.01.2007
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Eine runde Sache
Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten, und das Runde muss ins Eckige, und Geld ist genauso rund und rollt deswegen immer weg und und und ... Zack, das wären exakt 18,69€ ins interne Phrasenschwein, womit ganz nebenbei auch schon fast zwei Präsente für den Jahrespoll 2007 refinanziert wären. Sehr gut. Und damit wir zur nächsten Umfrage in Pi mal Daumen 50 Wochen und 2 Stunden die besten Preise überhaupt verschicken können, werden wir von nun an halbwitzig-abgedroschene Redewendungen vermeintlicher Persönlichkeiten auch nicht mehr rausredigieren. Da jubelt sich unser blauockergelbes Sparschwein einen ab.
Das Ding ist nämlich auch, dass sich Dead Poetic prima in die obere Reihe einbauen lassen. Denn "Vices" ist ein verdammt rundes Album geworden, ohne musikalische Verbrechen und stattdessen mit vielen, sehr vielen sehr feinen Melodien. Und mit Augenzudrücken wäre dieser Rezensionsbaukastensatz sogar schon die nächsten zwei Euro wert. Aber jetzt einmal ganz ohne Scheiß: Dead Poetic haben sich wirklich gemacht. Der etwas lahme Halbemo-Vorgänger "New medicines" wurde komplett ad acta gelegt und gleich daneben die Hälfte der Band mit. Und weil auf jedes Ende ein neuer Anfang folgt, übernahmen die Verbliebenen einfach 50% der Personaleinlagen von Beloved. Selbstverständlich war das keine feindliche Übernahme, sondern alte Freunde machen jetzt einfach in einer Band zusammen Musik. So ist das eben.
Aber was kommt nun dabei raus, wenn man zwei melodische Rockbands mischt, die früher gerne einmal auf die Emodrüse gedrückt haben, obwohl sie ungeschminkt sind, die auch gerne einmal metallisch wurden, obwohl sie eigentlich viel zu brav dafür sind und die auch neuerdings gerne das ein oder andere mal Thrices "Vheissu" gehört haben? Ach ja, und bei denen auch gerne einmal Chino von den Deftones als Helfer vorbeischaut, weil der ja auch mit zunehmenden Alter immer wehmütiger wird. Klingt reichlich unspannend, oder? In der Schnittmenge fast nach einer Menge Schwiegermutterrock.
Um sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen zu müssen, wird der vielleicht härteste Song des Albums "Cannibal vs. cunning" direkt an den Anfang gepackt. Aber um ehrlich zu sein, heißt "hart" in diesem Fall eher treibend im Sinne einer 90er-Jahre Alternativeband. Was ja jedoch nicht per se schlecht sein muss. Wer aber jetzt schon das Geschrei sucht, muss leider enttäuscht werden. Das muss wohl irgendwie abhanden gekommen sein. Aber mal ganz unter uns: So wirklich vermissen tut das auch gar keiner, wenn mit "In coma" in Rockballadenform der melodische Höhepunkt des Albums aufgefahren wird. Naja gut, vielleicht ist die Sache mit dem Höhepunkt streitbar, nachdem man "Paralytic" mit Chino Morenos Stimme gehört hat. Aber mutig und hübsch anzuhören sind beide allemal. Zwar sind Dead Poetic um einiges gemächlicher geworden, aber vor allem auch um einiges ehrlicher und erwachsener. Da vergisst man sogar das kindische Fazit-Phrasenklopfen am Ende. In der nächsten Rezension dann.
Highlights
- Cannibal vs. cunning
- In coma
- Paralytic (feat. Chino Moreno)
Tracklist
- Cannibal vs. cunning
- Lioness
- Self-destruct & die
- Narcotic
- In coma
- Long forgotten
- Pretty pretty
- Sinless city
- Victim
- Paralytic (feat. Chino Moreno)
- Animals
- Crashing down
- Copy of a copy
- Vices
Gesamtspielzeit: 50:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin |
2007-01-23 16:58:02 Uhr
"Vices", das Century Media Records Debüt der amerikanischen Alternative Rock Formation DEAD POETIC ist nun in den Läden erhältlich und wenn ihr packende emotionale und eingängige moderne Rockmusik mögt, gibt es keinen Weg vorbei an diesem Album! Die Presse würdigte dieses erstklassige, mit zahlreichen Hits gespickte Werk bereits mit einem Platz #2 im aktuellen Soundcheck des Metal Hammer (D), das Visions (D) bezeichnet DEAD POETIC als "gallante Songschreiber", "die wie eine aufgefrischte, entzerrte Version der frühen Staind oder besser noch wie die späten Life Of Agony" klingen und laut Rock Hard (D) "konzentriert sich das Quintett auf ohrwurmträchtige, mit einer ordentlichen Portion Rock N' Roll angereicherte Songs". Um euch selbst von den Qualitäten von DEAD POETIC zu überzeugen, schaut euch ihren neuen Videoclip zum Song "Narcotic" auf Youtube.com an, klickt einfach HIER! Mehr Songs vom neuen Album "Vices" gibt es auf www.myspace.com/deadpoetic www.centurymedia.com |
Daharka |
2007-01-14 16:48:32 Uhr
doch die neue ist schon 7/10 wenn auch etwas ruhiger... |
Badrique |
2007-01-14 15:29:05 Uhr
Four Wall Blackmail 7/10New Medicines 6/10 Vices 6/10 |
chucky |
2007-01-14 14:51:57 Uhr
Naja das Neue hat höchstens 5/10, gleiche Wertung wie Brand New ist absolut unpassend!New Medicines 4/10 Four Wall Blackmail 6/10 |
Bär |
2007-01-14 14:31:08 Uhr
Also eigentlich können die ja schon was, wer New Medecines auch scheiße fand sollte sich mal das Debüt hören, das ist gut. |
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Referenzen
Beloved; Thrice; On The Might Of Princes; Brand New; The Clarity Process; Finch; 30 Seconds To Mars; Funeral For A Friend; This Day Forward; The Bled; Engine Down; Sparta; A Static Lullaby; Hopesfall; Boysetsfire; Thursday; Anathomy Of A Ghost; From First To Last; Alexisonfire; Life Of Agony; Cave In; Onesidezero; The Apex Theory
Surftipps
- http://www.deadpoetic.com/
- http://www.new-medicines.com/
- http://www.toothandnail.com/artist_bio.php?id=147
- http://www.solidstaterecords.com/artist_bio.php?id=198
- http://www2.centurymedia.com/index.aspx?page=detailed_artist &id_artist=170
- http://www.capitolmusic.de/xml/1/3252920/discografie.html
- http://www.myspace.com/deadpoetic
- http://www.purevolume.com/deadpoetic
- http://en.wikipedia.org/wiki/Dead_Poetic
- http://www.soundthesirens.com/articles/index.php?id=8,98,0,0 ,1,0
- http://www.starpulse.com/Music/Dead_Poetic/index.html
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