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Amon Amarth - With Oden on our side

Amon Amarth- With Oden on our side

Metal Blade / SPV
VÖ: 22.09.2006

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Hoch die Hörner

Liebe Leserinnen und Leser, heute präsentiert Plattentests.de wieder eine neue Folge aus der Reihe "Klischees und wie man sich täuschen kann". Über das herausragende Image von Death Metal ist bereits alles Sagenswerte gesagt, kommen wir direkt zu den Texten: Wikinger also. Odin, Thor und der Rest der Valhalla bevölkernden Mischpoke. Üblicherweise mit Promille-Rock der Marke Torfrock oder mit Karikaturen aus dem Hause Manowar assoziiert. Oder aber mit furchtbar bösen Schwarzmetallern in furchtbar furchterregender Panda-Optik. Also auch mehr Comic als alles andere. Tja, und dann gibt's da diese paar Schweden, die alleine durch den Frontmann erwähnte Vorurteile als lächerliche Abziehbilder wegwerfen. Man muß sich Johan Hegg vorstellen als eine Mischung aus Rollo dem Wikinger, und Halvar, dem Papa der ollen Rotznase Wickie. 2 Meter irgendwas groß, größtenteils aus Haaren und Bart bestehend. Auf der Bühne tobendes Frontschwein, abseits davon überaus höflicher und intelligenter Gesprächspartner.

Und nur wenige Sekunden nach dem Druck auf die "Play"-Taste kreist die Rübe schneller, als Thor den Hammer schwingt. "Sword in my hand / Axe on my side / Valhall awaits me / Soon I will die." Brutales Schlachtengehämmer also. Doch halt: Die Texte kann man sogar verstehen. Richtig, Hegg gehört zu den Death-Shoutern, die trotz Growlens verständliche Vocals produzieren. Und dazwischen ein Solo mit sagenhafter Melodie. Raus aus dem Lautsprecher, rein ins Hirn. Und auf absehbare Zeit nicht wieder raus. Wenn es eine Schublade "Melodic Death" geben sollte, sie ist für Amon Amarth gebaut worden. Nachzuhören bei "Under the northern star", einer Hymne für die Ewigkeit.

Weiter geht der Ritt durch die nordische Mythologie. Auf allerhöchstem Niveau. Wer dem Genre auch nur in Ansätzen etwas abgewinnen kann, springt zu dem Riff von "Hermod's ride to Hel" völlig enthemmt durch die Bude, das Trinkhorn im Anschlag. Und immer wieder diese großartigen Melodien in den Soli von Johann Söderberg. Die das eigentliche Salz in der Suppe des Amon-Amarth-Sounds sind, der entscheidende Unterschied zu den oft allzu tumben Pagan-, Viking- oder sonstwas-Metallern. Und vor allem aber auch im Unterschied zum letzten Album "Fate of norns", das über viel zu weite Strecken im Midtempo-Bereich vor sich hinplätscherte.

Mit Odins Hilfe haben Amon Amarth ihr Meisterwerk geschaffen. Hier stimmt einfach alles: Tempo, Härte, Variabilität, der fast schon audiophile Sound. Über die Texte wird wohl nur lachen, wer auch den Rest der nordischen Mythologie verspottet. Denn im Unterschied zu manch anderen Klischee-Reitern weiß Hegg, wovon er singt. Das macht die Vielfalt der Texte zwar eher endlich, ist für den Moment aber extrem wirkungsvoll. Keine Frage, Amon Amarth befinden sich auf dem Zenit ihres Könnens. So lasset uns die Hörner erheben. Auf das - Achtung, noch ein Klischee! - reifste Album der Schweden. Die derzeit perfekte Symbiose zwischen Brutalität und Melodie. Auf das Death-Metal-Album des Jahres. Skål!

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Valhall awaits me
  • Asator
  • Under the northern star

Tracklist

  1. Valhall awaits me
  2. Runes to my memory
  3. Asator
  4. Hermod's ride to Hel - Loke's treachery part 1
  5. Gods of war arise
  6. With Oden on our side
  7. Cry of the black birds
  8. Under the northern star
  9. Prediction of warfare

Gesamtspielzeit: 42:19 min.

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