Pothead - Chaudiere
Janitor
VÖ: 09.10.2006
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Alte Besen
Eines muß man ihnen lassen: Pothead sind konsequent. Seit gut sechs Jahren hat die Band den eigentlich im Hardcore verwurzelten DIY-Ansatz mit eigenem Label, Unabhängigkeit von allen konzernbeeinflußten Vertriebskanälen und Selbstmanagement komplett umgesetzt. Die Platten der Band bekommt man bei Konzerten, beim bandeigenen Label Janitor, bei Amazon und in ausgesuchten Plattenläden. Das heißt wohl: in Läden, in denen mindestens ein Mitarbeiter Pothead kennt und schätzt und deshalb ein paar Platten beim Label bestellt und ins Sortiment nimmt. Werbung findet eigentlich keine statt. Neue Fans findet man nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Um so wichtiger ist es da, die alten Recken bei der Stange zu halten.
Nun, das dürfte auch mit "Chaudiere" kein echtes Problem werden. Pothead sind Pothead sind Pothead. Ein immer sehr präzises und leicht stampfiges Schlagzeug, baßbetonter Sound und das unverkennbare, stark abgehackte Trademark-Riffing tragen die tiefe, warme und fast ein bißchen zu perfekt wirkende Stimme von Brad Dope in die erste Reihe des Songs. Hardblues an der Grenze zum Stonerrock wird serviert, die Innovationsfreude geht traditonell gegen Null. Das amerikanisch-deutsche Trio tut schon seit Jahren nur, was ihnen wirklich gefällt. Und weil es offensichtlich noch ein paar Leute mit einem ähnlichen Geschmack gibt, kann man es sich eben leisten, Platten aufzunehmen und zu verkaufen. Reich wird dabei zwar niemand, aber es reicht offenkundig.
Und so schließt sich die neue Scheibe nahtlos an ihre Vorgänger an. Zwar wirken die ersten drei Songs, den eher als Intro zu verstehenden Opener "Saz" mal ausgenommen, etwas holzig und stolperig, dann lockert "Couch" mit leichten Bluegrass-Anleihen die Sache aber ein wenig auf. "James" überrascht darauf mit süßem Falsettgesang, der tatsächlich entfernt an alte Bee-Gees-Discoklassiker denken läßt. Im weiteren wechseln sich knochentrockener Rock und gefühlvolle Balladen immer wieder ab. Ganz so wie man es von Pothead kennt und eben vielleicht auch liebt. Man ist, was man ist.
Highlights
- Couch
- Sea beggars
- Judy true
Tracklist
- Saz
- EZ1
- Paper tiger
- The owner
- Couch
- James
- Sea beggars
- Zoey
- Gears
- Judy true
- Verly
- Forget
- Dead letter
- Who we are
Gesamtspielzeit: 47:40 min.
Referenzen
The Cult; Crosby, Stills, Nash And Young; The Free; Bad Company; Ten Years After; Spiritual Beggars; Blue Cheer; Grateful Dead; America; ZZ Top; Clutch; Hawkwind; Vanilla Fudge; Atomic Rooster; Matt Boroff; Masters Of Reality; Blues Traveler; Zen Guerilla; El Caco; Mother Tongue; Led Zeppelin; Cream
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